In der 74. Minute jubeln die rund 16’500 Zuschauerinnen und Zuschauer in St.Gallen nochmals. Soeben hat Zeki Amdouni nach einem Eckball per Direktabnahme getroffen. Es ist ein tolles Tor – nur zählt es nicht. Der Ball soll bei der Hereingabe zuvor die Grundlinie überquert haben, auf den Fernsehbildern ist nicht zu erkennen, ob dies tatsächlich der Fall war. Doch der Entscheid steht und so bleibt es beim 2:2 der Nati gegen Dänemark. Daran ändert sich auch in der verbleibenden Spielzeit nichts.
Es ist kein ungerechtes Unentschieden, doch eigentlich war die Schweiz besser und hätte auch einen Sieg statt nur des ersten Punktgewinns in der laufenden Nations-League-Kampagne verdient gehabt. Mit dem Ergebnis ist klar, dass sich das Team von Trainer Murat Yakin nicht mehr für die Viertelfinals qualifizieren kann. Weil Serbien zeitgleich in Spanien verloren hat, bleibt aber noch die Chance auf den Ligaerhalt. Entscheidend dafür wird wohl das Direktduell Mitte November gegen den Gegner vom letzten Sonntag, als die Schweiz in Belgrad 0:2 unterlag.
Ärgerlich aus Schweizer Sicht ist im Spiel gegen Dänemark vor allem, dass zwei Führungen verspielt wurden. Nach dem Führungstor von Remo Freuler, der in der 26. Minute die erste echte Chance des Spiels nutzte, ging es keine anderthalb Minuten bis zum dänischen Ausgleich. Mit einem schnell ausgeführten Freistoss hebelte Christian Eriksen die noch nicht wieder geordnete Schweizer Defensive mit einem Lupfer auf Gustav Isaksen aus, dieser blieb alleine vor Nati-Goalie Gregor Kobel eiskalt. Damit kassierte der 26-jährige BVB-Star auch in seinem achten Einsatz im Nationaltrikot ein Gegentor.
Abgesehen davon liess die Schweiz in der ersten Halbzeit kaum etwas zu – und wurde für ihre offensiven Bemühungen kurz vor der Pause dann noch belohnt. Nach einem schönen Pass von Dan Ndoye in den Strafraum wird Breel Embolo gefoult. Nachdem der 27-jährige Stürmer in Serbien verschossen hatte, stellte sich nun natürlich die Frage nach dem Schützen. Murat Yakin erklärte im September, dass Captain Xhaka entscheiden würde. Dieser überliess die Verantwortung Zeki Amdouni, der Kasper Schmeichel im dänischen Tor souverän überwand.
Dieses Mal hielt die Schweizer Führung länger, doch eben auch nicht bis zum Schluss. Nachdem Fabian Rieder das 3:1 nach der Pause um einen Hauch verpasst hatte und ein Treffer von Dänemarks Dorgu aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt worden war, landete der Ball ein weiteres Mal im Tor von Gregor Kobel. Jetzt zählte das 2:2. Christian Eriksen, alleingelassen von Granit Xhaka, schoss auf Vorlage von Pierre-Emile Höjbjerg, der bei dem Zuspiel seine tolle Übersicht bewies, ein.
An dem Spielstand änderte sich nichts mehr und so mussten sich die Schweizer vor allem über ihre Unaufmerksamkeiten in der Defensive ärgern. Denn offensiv war die Leistung schon deutlich besser als noch vor wenigen Tagen beim 0:2 in Serbien. Bis zum Rückspiel am 15. November im Zürcher Letzigrund muss aber auch auf der anderen Seite eine Steigerung her, wenn der Ligaerhalt in der Nations League doch noch geschafft werden soll.
Schweiz - Dänemark 2:2 (2:1)
St. Gallen. 16'182 Zuschauer. SR Meler (TUR).
Tore: 26. Freuler 1:0. 27. Isaksen (Eriksen) 1:1. 45. Amdouni (Penalty) 2:1. 69. Eriksen (Höjbjerg) 2:2.
Schweiz: Kobel; Fernandes, Elvedi, Akanji, Garcia; Freuler (81. Aebischer), Xhaka; Amdouni (89. Witzig), Rieder (67. Ugrinic), Ndoye (89. Sierro); Embolo (81. Zeqiri).
Dänemark: Schmeichel; Kristensen, Vestergaard, Nelsson (76. Dolberg); Bah, Eriksen, Höjbjerg, Dorgu; Isaksen (57. Stage), Höjlund (57. Skov-Olsen), Grönbeck (57. Wind).
Bemerkungen: Schweiz ohne Widmer (gesperrt). Dänemark ohne Hjulmand und Kristiansen (beide gesperrt). Verwarnungen: 30. Elvedi (im nächsten Spiel gesperrt), 37. Rieder, 56. Kristensen. (nih/sda)
Er macht x Fehler, sieht Offensichtliches nicht,schwafelt unnötiges Zeug, dann schweigt er wieder 30 Sekunden,...
Es ist heute fast schon Standard, dass ein Spiel von 2 Leuten kommentiert wird. Wieso bei SRF nicht? Wieso kein ehemaliger Spieler/Trainer als Experte neben Ruefer?
Und es soll niemand kommen mit: kannst ja umschalten, auf RTS schauen blabla. Ich will echte Argumente hören :) das einzige "Argument" ist jeweils: seine Emotionalität. Das können andere auch.