Wahnsinn. Die Schweiz besiegt Belgien 5:2. Es ist ein Abend der grossen Gefühle in Luzern. Selten hat man die Schweizer Fussballer so gut gesehen. Und das gegen den WM-Dritten. Nach einem 0:2-Rückstand. Nach einer Woche, die mit einem peinlichen 0:1 im Testspiel gegen Katar begann. Es ist ein grosser Schweizer Sieg. Mit schönen Folgen. Unser Nationalteam darf im Juni 2019 das Finalturnier der Nations League bestreiten. Und vor allem ist es ein schöner Abschluss eines turbulenten Jahres.
Innert Minuten haben sich die Gefühlslagen gestern verändert. Zuerst war die Schweiz überfordert. Dann folgt plötzlich dieses kräftige Lebenszeichen mit fünf Toren. Es sind genau solche Spiele, die den Fussball so faszinierend machen.
Ein bisschen war es, als wollte das Nationalteam das Jahr 2018 in einer einzigen Partie noch einmal im Schnelldurchlauf absolvieren. Es war alles dabei: Höhepunkte. Tiefpunkte. Unglauben. Fassungslosigkeit. Faszination auch. Doch was bleibt von diesem Jahr? Eine WM, die nicht unterschiedlicher hätte sein können zwischen Euphorie und Enttäuschung. Die Aufregung um den Doppeladler. Das ernüchternde Out im Achtelfinal gegen Schweden. Hinterher die unnötige Debatte um Doppelbürger. Der Rücktritt von Valon Behrami voller Misstöne.
Das Spiel gegen Belgien war eine Reifeprüfung für die Schweiz, vor allem aber auch für Trainer Vladimir Petkovic. Es brauchte ein Zeichen, dass sich dieses Team weiterentwickelt. Dass es auf die Ideen des Trainers eingeht. Das Misstrauen in Petkovics Arbeit wäre bei einem Fehltritt gestiegen. Nun aber darf man feststellen: Der Trainer und sein Team haben die Prüfung bestanden. Mit Bravour. Es ist ein willkommener Energieschub für die EM-Qualifikation im nächsten Jahr. (aargauerzeitung.ch)
Wenn. man gesehen hat, wie ein Elvedi nach seinem Super-Lapsus aufgestanden ist und dann ein sensationelles Spiel abgeliefert hat, oder wie ein Mbabu auf der rechten Seite richtig Akzente setzte und sich mit Shaqiri fast blind verstand, darf man die Alten wirklich in Rente schicken. Mit bestem Dank für geleistete Dienste.
Vor einem Jahr wurde Seferovic noch ausgepfiffen. Jetzt wurde er hochgejubelt. Ich mag es ihm gönnen, dass er so ein Statement abgegeben hat.
Ich kann es noch immer nicht glauben.
5 gegen die Nummer 1.