Simon Ehammer gewinnt in Zürich im Weitsprung zum zweiten Mal nach 2023 den Final der Diamond League.
Ehammer kam auf dem Sechseläutenplatz im dritten Versuch auf eine Weite von 8,32 m, womit er den zweitplatzierten Italiener Mattia Furlani um zwei Zentimer distanzierte. Es war das erste Mal überhaupt, dass dem 25-jährigen Appenzeller bei Weltklasse Zürich eine Acht-Meter-Sprung gelang – ein Makel, der an ihm gekratzt hatte.
«Der Sprung war nahe an der Perfektion», sagte Ehammer im SRF, «auch wenn ich am Balken etwa fünfzehn Zentimeter verschenkt habe. Aber es war ein super Wettkampf.»
Ehammer gewann zum dritten Mal im Rahmen der Diamond League und stand zum insgesamt elften Mal auf dem Podest. Der Sieg bestätigte sein gutes Gefühl nach den 8,05 m am Samstag an den Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld. Nun will er den Flow an die am 13. September beginnenden Weltmeisterschaften in Tokio mitnehmen. Dort tritt er zuerst im Weitsprung und dann im Zehnkampf an.
Stabhochspringerin Angelica Moser musste sich mit dem 4. Platz begnügen. Den Diamanten sicherte sich Weltmeisterin Katie Moon aus den USA.
Angelica Moser war gespalten, als sie am Dienstag erfuhr, dass der Stabhochsprung der Frauen wegen der schlechten Wetterprognosen für Donnerstag um einen Tag vorverschoben wurde. Sie hatte am Montag noch ein «relativ strenges» Training absolviert.
Ob es daran lag, sei dahingestellt. Jedenfalls blieb die Europameisterin beim Kräftemessen auf dem Sechseläutenplatz mit 4,65 m klar unter ihren Möglichkeiten. «Ein paar Sprünge waren ziemlich gut, ein paar etwas weniger. 4,65 m mit müden Beinen sind okay», sagte Moser.
Auf 4,75 m scheiterte die 27-jährige Zürcherin dreimal deutlich, nachdem ihr drei Tage zuvor an den Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld mit 4,80 m noch eine persönliche Saisonbestleistung gelungen war. Deshalb wurde nichts aus dem sechsten Podestplatz für Moser in der Diamond League, dem dritten in dieser Saison nach dem 2. Platz in Stockholm und dem 3. Rang in London.
Die 34-jährige Amerikanerin Katie Moon wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Olympiasiegerin von 2021 und zweifache Weltmeisterin meisterte als einzige Athletin 4,82 m. Ihre Landsfrauen Sandi Morris und Emily Grove komplettierten mit jeweils 4,75 m das Podest.
Auf dem Sechseläutenplatz gastierte Weltklasse Zürich zum dritten Mal nach 2021 und 2022 mit einigen Disziplinen am Vortag des Meetings im Letzigrund.
Hochstehend verlief der Hochsprung der Frauen, in dem gleich ein Quartett die Zwei-Meter-Marke knackte. Den Sieg sicherte sich die Australierin Nicola Olyslagers. Die zweifache Olympia-Zweite verbesserte mit 2,04 m die Jahresweltbestleistung der ukrainischen Olympiasiegerin und Weltmeisterin Jaroslawa Mahutschich um zwei Zentimeter. Mahutschich klassierte sich mit 2,02 m im 2. Rang.
Den Stabhochsprung der Männer gewann – wie könnte es auch anders sein – der Schwede Armand Duplantis. Dies allerdings mit für ihn bescheidenden 6,00 m. Die gleiche Höhe wie der Weltrekordhalter schaffte der Grieche Emmanouil Karalis, der allerdings mehr Fehlversuche verzeichnete. (ram/sda)