Acht Spiele waren die Schweizerinnen ohne Erfolgserlebnis geblieben. Der letzte Sieg datierte vom 29. Oktober 2024, als man in Genf Frankreich überraschend 2:1 bezwang. Entsprechend mass Nationaltrainerin Pia Sundhage dem Spiel vom Donnerstag eine grosse Bedeutung zu. «Das Resultat ist wichtig. Das beste Szenario wäre es, wenn wir mehrere Tore schiessen würden», sagte die 65-jährige Schwedin am Mittwoch. Die Spielerinnen erfüllten ihren Wunsch.
Werbung in eigener Sache machte vor allem Riola Xhemaili, die anstelle der erst in dieser Woche eingerückten Sydney Schertenleib im Sturm startete. Nach 23 Minuten traf die Spielerin aus Eindhoven selber, kurz vor der Pause gab sie beim Treffer von Géraldine Reuteler das entscheidende Zuspiel – sehenswert mit der Hacke. Der dritte Treffer fiel nach einer schönen Kombination zwischen Fölmli und Reuteler, an dessen Ende Smilla Vallotto nur noch den Fuss hinhalten musste.
Die Schweizerinnen sündigten gleich mehrfach im Abschluss und vergaben so einen noch höheren Sieg. Leila Wandeler scheiterte bei ihrem Debüt zehn Minuten vor dem Ende am Pfosten. Besser machte es Fölmli, die in der 90. Minute für den Endstand besorgt war.
In der Defensive hatte die SFV-Auswahl wenig zu tun. Tschechien, das in den Playoffs an Portugal gescheitert und somit nicht an der Endrunde dabei ist, vermochte nur wenig Druck aufzubauen. Der einzige Treffer der Gäste fiel nach einem Corner, den die Schweizerinnen nicht klären konnten. Barbora Polcarova traf nur drei Minuten nach der Schweizer Führung aus dem Gewühl heraus. Livia Peng, die den Vorzug vor Elvira Herzog erhielt und somit als Nummer 1 in die EM starten dürfte, war ohne Abwehrchance.
Die Schweizerinnen zeigten sich gegenüber den letzten Auftritten verbessert, auch wenn vor allem zu Beginn oft das Tempo im Spiel nach vorne fehlte und gleich mehrere gute Umschaltmomente unsauber ausgespielt wurden. Was Trainerin Sundhage gefallen haben dürfte: Das von ihr geforderte hohe Pressing wurde über weite Strecken umgesetzt. Immer wieder eroberten die Schweizerinnen in der gegnerischen Platzhälfte den Ball – vor dem 1:0 Nadine Riesen, vor dem zweiten Treffer Sandrine Mauron.
Mauron ersetzte im Mittelfeld die angeschlagene Lia Wälti, die überraschend gar nicht erst im Aufgebot stand. Noch am Mittwoch hatte Sundhage versichert, dass der Captain zumindest einen Teileinsatz erhalten würde. Ob die 32-Jährige bis am Mittwoch einsatzfähig ist, wird sich zeigen. Dann nämlich startet das Schweizer Frauen-Nationalteam in Basel gegen Norwegen in die EM.
Schweiz - Tschechien 4:1 (2:1)
Winterthur. - 7778 Zuschauer. - SR Diakow (POL).
Tore: 24. Xhemaili (Riesen) 1:0. 27. Polcarova 1:1. 42. Reuteler (Xhemaili) 2:1. 56. Vallotto (Reuteler) 3:1. 89. Fölmli (Wandeler) 4:1.
Schweiz: Peng; Calligaris, Stierli (46. Bühler), Maritz; Beney (46. Terchoun), Mauron (46. Fölmli), Ivelj, Vallotto (65. Schertenleib), Riesen (46. Crnogorcevic); Reuteler, Xhemaili (66. Wandeler).
Tschechien: Votikova; Bartonova, Pochmanova, Polcarova, Ruzickova (61. Sonntagova); Dubcova, Cahynova, Krejcirikova (61. Strizova), Cvrckova (86. Bendova), Statskova (46. Zufankova), Polaskova (81. Peckova).Bemerkungen: Schweiz ohne Wälti (geschont). 83. Pfostenschuss Wandeler. Verwarnungen: 48. Krejcirikova. 85. Cvrckova. (abu/sda)
Zum Glück kam das von Ihr und nicht von Ihm neben dran 🫣