Keller behauptete sich in der Schlussrunde im Duell um den Sieg gegen die Schwedin Jenny Rissveds, die am Ende um vier Sekunden das Nachsehen hatte. Bronze ging an die Kanadierin Jennifer Jackson, die Ronja Blöchlinger auf den undankbaren 4. Platz verwies.
Kellers erster WM-Triumph bei der Elite überrascht nicht. Zwar startete die 29-jährige Nidwaldnerin aufgrund einer Kreuzband-Operation mit Fragezeichen in die Saison, sie fand den Tritt aber immer besser, je näher die Heim-WM rückte, und über die letzten Jahre war sie aber die beste Athletin in dem rund 20-minütigen Shorttrack-Format, das seit 2018 Teil des Cross-Country-Weltcups ist und in dem zum fünften Mal WM-Medaillen vergeben werden. In der Vorsaison hatte sie wie schon 2022 neben dem Gesamtweltcup auch die Shorttrack-Disziplinenwertung für sich entschieden.
Ronja Blöchlinger fehlten vier Sekunden zu Bronze. Den weiteren Athletinnen des Schweizer Teams lief es nach vielversprechendem Beginn nicht nach Wunsch. Nicole Koller wurde Siebte, Linda Indergand Neunte. Jolanda Neff musste sich mit Platz 14 begnügen, Sina Frei schied nach einem Sturz an 5. Stelle liegend wie die britische Titelverteidigerin Evie Richards aus.
Am Samstag bietet sich Keller im Cross-Country, der Kerndisziplin, die Möglichkeit nachzudoppeln. Auch dort gehört sie zu den Siegesanwärterinnen.
Die Schweizer Männer bleiben an der Mountainbike-WM im Wallis zum Auftakt der Cross-Country-Wettbewerbe ohne Medaille. Filippo Colombo wird in Zermatt Sechster, die weiteren Schweizer klassieren sich ausserhalb der Top 15.
Colombo, der WM-Zweite von 2022 im Shorttrack, konnte das horrende Tempo, das die ausländischen Spitzenfahrer in der letzten der zehn kurzen Schlaufen am Fuss des Matterhorns anschlugen, als einziger Schweizer mitgehen. Gleichwohl fehlten ihm am Ende fünf Sekunden zu den Podesträngen.
An der Spitze lieferten sich der Topfavorit Christopher Blevins und der Titelverteidiger Victor Koretzky einen langen Sprint um Gold. Der Franzose Koretzky, der zuvor in dieser Saison noch ohne Sieg war, entschied diesen gegen den amerikanischen Gewinner der ersten fünf Shorttrack-Weltcuprennen des Sommers schliesslich knapp für sich. Bronze ging an Koretzkys Landsmann Mathis Azzaro.
Lars Forster, tags zuvor in der Qualifikation noch der Schnellste, musste sich - zwei Ränge hinter Vital Albin und unmittelbar vor Luca Schätti und Fabio Püntener - mit Platz 18 begnügen. Nino Schurter und Mathias Flückiger verzichteten auf eine Teilnahme. Die beiden Altmeister fokussieren sich auf das Cross-Country-Rennen vom Sonntag in Crans-Montana. (riz/sda)