Die wahrscheinlich dümmste Aktion der Saison und 8 weitere NFL-Highlights
Den Eagles werden die Flügel gestützt
Der amtierende Super-Bowl-Champion verliert nach saisonübergreifend zehn Siegen in Folge zum ersten Mal wieder. Und dies, obwohl die Philadelphia Eagles gegen die Denver Broncos nach drei Vierteln mit 17:3 in Führung lagen.
In den letzten 15 Minuten waren die Eagles aber völlig von der Rolle und sieben Minuten vor dem Ende lagen sie nach zwei Touchdowns sogar plötzlich zurück. Die Defense der Broncos liess gegen die Offense rund um Quarterback Jalen Hurts gar nichts mehr zu und brachte den 21:17-Sieg über die Zeit. Auch Broncos-Quarterback Bo Nix lobte die Verteidigung nach dem überraschenden Sieg: «Unsere Defense hat einfach unglaublich gespielt. Sie haben uns immer wieder den Ball zurück erkämpft.»
Aber auch Nix zeigte nach eher überschaubaren drei Vierteln am Schluss eine starke Leistung. In jedem Drive skorte die Offense und der Quarterback brachte neun von zehn Pässen an den Mann. Für die Broncos war es der erste Sieg in Philadelphia seit 1986.
Auch den Bills werden die Hörner gezogen
Die Niederlage der Eagles war nicht die einzige grosse Überraschung. Auch die Buffalo Bills, welche zuvor jedes Spiel gewinnen konnten und immer mindestens dreissig Punkte skorten, müssen als Verlierer vom Feld gehen. Ausgerechnet gegen den Division-Rivalen New England Patriots zogen sie den Kürzeren.
Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit lagen die Patriots knapp mit 6:3 vorne. Nachdem in den ersten dreissig Spielminuten kein einziger Touchdown erzielt wurde, konnten beide Seiten nach der Pause im jeweils ersten Drive die gegnerische Endzone erreichen.
Es blieb bis kurz vor Schluss eine Zitterpartie in Buffalo. Nach je einem weiteren Touchdown und einem erfolgreichen Fieldgoal der Bills erhielt das Franchise aus Boston beim Stand von 20:20 zwei Minuten vor dem Ende nochmals den Ball. Quarterback Drake Maye führte die Offense bis zur 34-Yard-Linie der Bills und Andres Borregales kickte den Ball aus 52 Yards souverän zwischen die Pfosten. Mit nur noch 15 Sekunden auf der Uhr gelang den Bills keine Reaktion mehr und zum ersten Mal seit sechs Jahren gewannen die Patriots in Buffalo.
Zu verdanken haben es die Patriots zum einen Quarterback Maye, welcher sich immer wieder aus bedrohlicher Lage befreien konnte und für spektakuläre Würfe sorgte, und zum anderen Receiver Stefon Diggs. Der 31-Jährige stand von 2020 bis 2023 bei Buffalo unter Vertrag und zeigte gegen sein ehemaliges Team mit 10 Catches über 146 Yards ein fantastisches Spiel.
THIS ANGLE OF DRAKE MAYE'S THROW 😍
— Sunday Night Football on NBC (@SNFonNBC) October 6, 2025
What a DIME to Diggs. pic.twitter.com/tuKXVIG0Jf
Die Dolphins können trotz Niederlage die Korken knallen lassen
Zwar haben die Miami Dolphins mit 24:27 bei den Carolina Panthers verloren – trotzdem ist es in Florida Zeit, um zu feiern. Durch die Niederlagen der Eagles und der Bills bleibt das Miami-Dolphins-Team der Saison 1972 das einzige der NFL, welches ohne eine einzige Niederlage den Super Bowl gewinnen konnte.
Jedes Jahr treffen sich die damaligen Spieler, werfen sich in Schale und stossen gemeinsam mit Champagner an, sobald alle 32 Mannschaften die erste Niederlage der Spielzeit kassieren. Dass dies bereits in der fünften Woche Tatsache ist, kommt aber nicht oft vor. Vor einem Jahr gab es für die Kansas City Chiefs erst am 11. Spieltag die erste Niederlage.
The 1972 Miami Dolphins can once again toast to being the only team to ever complete an undefeated season in the NFL🥂 pic.twitter.com/OK4JSrpOf4
— King of Phinland🐬👑 (@KingOfPhinland) October 6, 2025
Am nächsten waren die New England Patriots bisher an einer zweiten perfekten NFL-Saison. Die Patriots marschierten 2008 mit einer makellosen Bilanz in den Super Bowl und wurden überraschenderweise von den New York Giants besiegt, welche zuvor nur knapp die Playoffs erreichten.
Die Jets bleiben weiterhin am Boden
Die New York Jets sind nach fünf Runden das einzige Team, welches noch keinen Sieg vorweisen kann. Beim Heimspiel gegen die Dallas Cowboys ging das Team von Headcoach Aaron Glenn, welcher seit dieser Spielzeit in New York an der Seitenlinie steht, zwar zunächst nach einem Fieldgoal in Führung. Kassierte daraufhin aber 30 Punkte in Serie und wurde besonders im zweiten Viertel komplett zerlegt. Zum Schluss resultierte eine 22:37-Niederlage.
Die Cowboys konnten sich dabei auf ihren Quarterback Dak Prescott verlassen, welcher vier Touchdown-Pässe warf. Nach fünf Partien weist Dallas mit zwei Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden eine ausgeglichene Bilanz auf.
Cardinals verlieren vogelwild
Nach zwei Siegen zu Beginn der Saison geht die Talfahrt der Arizona Cardinals weiter. Gegen die zuvor sieglosen Tennessee Titans blamiert sich Arizona trotz zwischenzeitlicher 21:6-Führung vor dem letzten Viertel. Doch dann stellten sich die Cardinals selbst zwei Beine.
Zunächst war Runninbgack Emari Demercado der Unglücksrabe. Der 26-Jährige lief 70 Yards in Richtung Endzone und hatte den Touchdown schon auf sicher – eigentlich. Doch Zentimeter vor der Goalline liess Demercado den Ball tatsächlich zu früh fallen. Dieser rollte hinter die Endzone und die Titans erhielten nach dem Touchback das Spielgerät zurück. Damit vergab Demercado auch persönlich eine grosse Chance, nur aufgrund der Verletzungen von James Conner und Trey Benson, konnte er sich überhaupt zeigen. Statt 28:6 stand es kurz später nur noch 21:12.
Noch immer eigentlich ein genug grosses Polster – doch fünf Minuten vor dem Ende die nächste unglaubliche Szene im State Farm Stadium. Titans-Quarterback Cam Ward warf kurz vor der gegnerischen Endzone eine Interception und die ersten Cardinals-Fans schnauften wohl bereits auf, aber Dadrion Taylor-Demerson verlor den Ball und die Verteidiger schaufelten den Ball in die eigene Enzone. Tyler Lockett von den Titans reagierte am schnellsten und verkürzte den Rückstand auf zwei Punkte.
One of the crazier touchdowns I’ve seen.
— Jeff Mueller, PT, DPT (@jmthrivept) October 5, 2025
Tyler Lockett in the right place at the right time!
pic.twitter.com/8cztm7I1FU
Nach einem erfolglosen Drive der Cardinals-Offense kamen die Titans tatsächlich noch zur Chance, das Spiel zu entscheiden. Nach einem erfolgreichen Fieldgoal von Joey Slye bei auslaufender Zeit war die grosse Wende Tatsache.
Wikinger feiert zu lange und wird Matchwinner
Die Minnesota Vikings trafen bereits am Sonntagnachmittag auf die Cleveland Browns. Im Rahmen der «International Games» fand die Partie in London statt. Im ersten Viertel musste dabei Vikings-Receiver Jordan Addison zuschauen. Der 23-Jährige war, wie nach dem Spiel berichtet wurde, während der Match-Vorbereitung zu lange im Ausgang geblieben. Bereits die ersten drei Saisonspiele verpasste Addison aufgrund einer Sperre, da er unter Alkoholeinfluss am Steuer sass.
Trotzdem wurde Addison im Tottenham Hotspur Stadium der grosse Held. Dreissig Sekunden vor dem Ende fing ausgerechnet er den entscheidenden Touchdown und sicherte den Vikings den dritten Saisonsieg.
Kapitän Mayfield bleibt mit den Bucs auf Kurs
Die spektakulärste Partie fand am Sonntag in Seattle statt. Die heimischen Seahawks lieferten sich mit den Tampa Bay Buccaneers eine regelrechte Punkteschlacht. Schlussendlich setzten sich die Bucs dank eines Fieldgoals mit 38:35 durch. Doch die grossen Figuren waren die Quarterbacks.
Seahawks-Spielmacher Sam Darnold warf den Ball für insgesamt 341 Yards, vier Touchdowns und brachte über 80 Prozent der Pässe an den Mann, noch besser machte es aber sein Gegenüber Baker Mayfield. Er warf zwar nur zwei Pässe zum Touchdown, aber schaffte es, als erster Spieler der NFL-Geschichte den Ball über 375 Yards zu werfen und weniger als fünf Pässe zu haben, welche nicht gefangen wurden. Die Bucs führen ihre Division mit vier Siegen und einer Niederlage souverän an.
Keine Beute für die Raiders in Indianapolis
Die Indianapolis Colts bleiben weiterhin das Überraschungsteam der laufenden NFL-Saison. Die Las Vegas Raiders werden gleich mit 40:6 wieder nach Hause geschickt. Der beste Spieler auf dem Feld war mal wieder Jonathan Taylor. Der Runningback lief dreimal zum Touchdown. Nach fünf Spieltagen hat kein Spieler auf seiner Position so viele Touchdowns und Yards gemacht wie der 26-Jährige.
Für die Raiders und Trainer Pete Carroll wird es wohl auch diese Saison nicht zu holen geben. Nach dem Auftaktsieg gegen die Patriots gab es nur noch Niederlagen. Bereits in den letzten drei Spielzeiten wurden die Playoffs verpasst.
Ravens werden auseinandergerupft
Auch für die Baltimore Ravens ist es bislang eine Saison zum Vergessen. Die Houston Texans gewinnen gleich mit 44:10 in Baltimore. Es ist die vierte Saisonniederlage für den einstigen Super-Bowl-Mitfavoriten. Zu allem Übel fällt aktuell auch noch Lamar Jackson aus. Wie lange Baltimore auf den Star-Quarterback verzichten muss, ist noch unklar.