Gut-Behrami lag zur Halbzeit mit eineinhalb Sekunden Rückstand nur an achter Stelle. Doch die Riesenslalom-Weltmeisterin von Cortina 2021 zeigte im Finaldurchgang eine fulminante Fahrt. Trotz eines kleinen Patzers kurz nach dem Start gelang Gut-Behrami Laufbestzeit, womit sie sich noch um fünf Positionen verbessern konnte.
Die nach dem ersten Lauf ausser Reichweite scheinende Medaille wurde Tatsache, als die österreichische Halbzeit-Zweite Katharina Truppe um acht Hundertstel hinter die Tessinerin zurückfiel. «Im ersten Lauf passte das Timing überhaupt nicht, im zweiten lief dann plötzlich alles wieder wie auf Schienen», sagte Gut-Behrami im SRF-Interview.
Lara Gut-Behramis Aufholjagd im Olympia-Riesenslalom wird mit Bronze belohnt. #srfbeijing2022 #Olympics #Olympics2022 #WinterGames #Beijing2022 #Peking #Olympia @swissteam @swissskiteam pic.twitter.com/rK5eEPtP7D
— SRF Sport (@srfsport) February 7, 2022
Auf die schon nach dem ersten Lauf führende Olympiasiegerin Sara Hector büsste Gut-Behrami, die 2014 schon einmal Olympia-Bronze – damals in der Abfahrt – gewonnen hatte, 0,72 Sekunden ein. Silber ging an die Italienerin Federica Brignone, die auf Hector 28 Hundertstel einbüsste.
Nicht ganz so lange ist es her, seit die letzte Schweizerin in einem olympischen Riesenslalom auf dem Podest stand. 2002 war es, als Sonja Nef in Salt Lake City – damals auch als amtierende Riesenslalom-Weltmeisterin wie nun Gut-Behrami – ebenfalls Bronze geholt hatte.
«Es ist wunderschön, denn ich dachte mir immer, dass ich in meiner Karriere gerne auch im Riesenslalom Medaillen gewinnen würde. Ich schaffte das letztes Jahr in Cortina und dass es mir nun wieder gelang, ist genial», so Gut-Behrami. Besser klassiert waren in einem olympischen Riesenslalom erst drei Schweizerinnen: die Olympiasiegerinnen Yvonne Rüegg (1960 in Squaw Valley), Marie-Theres Nadig (1972 in Sapporo) und Vreni Schneider (1988 in Calgary).
In Yanqing reihten sich neben Gut-Behrami mit Wendy Holdener (9.) und Michelle Gisin (10.) zwei weitere Schweizerinnen in den Top 10 ein. Das Innerschweizer Duo verlor gut eineinhalb Sekunden auf die Siegerin. Camille Rast, die im zweiten Lauf noch vier Positionen einbüsste, belegte den 16. Rang.
Mit Mikaela Shiffrin schied die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2018 früh im ersten Lauf aus. Wie für die Amerikanerin war auch für die Italienerin Marta Bassino der olympische Riesenslalom nach einem Innenskifehler bereits nach wenigen Sekunden zu Ende. (abu/sda)