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Am eindrücklichsten ist die Dominanz eines Landes an Olympischen Sommerspielen beim Bogenschiessen der Frauen. Seit 1984 – im Jahr 1972 wurde die Sportart olympisch – haben die südkoreanischen Bogenschützinnen alle Goldmedaillen im Teamwettbewerb und bis auf das Jahr 2008 auch alle Goldmedaillen im Einzel abgeräumt. Zu den neun Goldmedaillen im Einzel kommen je fünf Silber- und Bronzemedaillen. Zweimal – 1988 und 2000 – holte sich Südkorea den kompletten Medaillensatz.
Was dabei auffällt, ist die enorme Breite des Kaders: Die neun Goldmedaillen im Einzel wurden von neun unterschiedlichen Athletinnen gewonnen.
Auch die Männer holten in dieser Disziplin bereits sechsmal Team-Gold und zwei Einzel-Goldmedaillen. Doch weshalb sind die Südkoreanerinnen und -koreaner im Bogenschiessen eine solche Macht? Laut der Plattform «Worldarchery» liegt der Grund für den Erfolg nicht nur darin, dass Bogenschiessen in Korea eine lange Tradition hat, sondern auch in der Art und Weise, wie die Schützinnen und Schützen gefördert werden:
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Das Land, das die Heimat der besten Basketball-Liga der Welt ist, räumt auch an den Olympischen Spielen regelmässig ab. Der Sport, der jünger als die beiden Nationalsportarten Baseball und Football ist, ist seit 1936 (Männer) und 1976 (Frauen) olympisch. Die Männer holten 16 der 20 bisher vergebenen Goldmedaillen, die Frauen gewannen 9 von 12-mal Gold.
Dass die USA ganz ohne Basketball-Medaille nach Hause reisen musste, geschah indes nur ein einziges Mal, und das aus gutem Grund: An den olympischen Spielen 1980 in Moskau gehörte die USA zu den 42 Ländern, die die Spiele aufgrund des Einmarsches der Sowjetunion in Afghanistan boykottierten.
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«Siegen durch Nachgeben», so lautet der Leitsatz der in Japan «erfundenen» Sportart, deren Ursprünge bis in die Jahre 710 bis 784 n. Chr. zurückreichen. Und auch viele Jahrhunderte später sind es die Athletinnen und Athleten aus Japan, die am meisten Erfolge feiern. Seit der olympischen Premiere im Jahr 1964 – in Tokio – holte Japan 96 Medaillen, davon 48 goldene. Auf Platz zwei des ewigen Medaillenspiegels folgt Frankreich mit 57 Medaillen (16 goldene).
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— Judo (@Judo) June 28, 2024
Judo, so schrieb die NZZ vor den Olympischen Spielen in Tokio, sei in Japan zwar nicht etwa die Sportart, die am meisten Zuschauende anlockt, sie sei aber fest in der Gesellschaft verankert. So erlerne jedes Kind früher oder später die Grundzüge der Sportart, in der es weniger um Kraft, sondern vielmehr um die richtige Technik und das Umleiten von Energie geht.
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«Tischtennis entstand im späten 19. Jahrhundert als ein Spiel für gelangweilte Viktorianer in England», schreibt die «Washington Post». An den Olympischen Spielen ist es aber nicht England, sondern China, das die Hoheit über den Tischtennistisch hat. Seit Tischtennis 1988 olympisch wurde, gingen 32 der 37 vergebenen Goldmedaillen an chinesische Atheltinnen und Athleten.
Chinas Dominanz im Tischtennis führte gar zu einer Regeländerung: Seit den Olympischen Spielen 2012 in London dürfen nur noch zwei Teilnehmende desselben Landes im selben Wettbewerb spielen. Dennoch dürften in Paris sehr viel mehr Athletinnen und Athleten mit Wurzeln in China im Tischtennis an den Start gehen. Laut der Washington Post wurden 44 der 172 Teilnehmer an in Rio 2016 in China geboren.
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Im Synchronschwimmen, das seit 1984 im olympischen Programm ist – ausschliesslich bei den Frauen – holten erst drei verschiedene Nationen die Goldmedaille. Erst den US-Frauen und den Kanadierinnen ist es bisher gelungen, die russische Dominanz zu durchbrechen. Die Erfolge der Nordamerikanerinnen liegen aber bereits eine Weile zurück. 1996 kamen die Siegerinnen im Duett und in der Gruppe zum letzten Mal nicht aus Russland.
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Kuba muss im ewigen olympischen Medaillenspiegel im Boxen zwar mit Platz zwei hinter den USA vorliebnehmen, angesichts der gerade mal 11 Millionen Einwohner, kann man die Karibikinsel dennoch als Schwergewicht im Boxsport bezeichnen. Der Sport ist bereits seit 1904 olympisch und Kuba holte sich bisher 41 Goldmedaillen.
Die Anzahl an Goldmedaillen ist umso erstaunlicher, als dass es den kubanischen Frauen bis 2022 gar nicht erlaubt war, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Obschon dieses Verbot aufgehoben wurde, gelang es keiner Kubanerin, sich für die diesjährigen Spiele zu qualifizieren.
Das Profi-Boxen wurde im Zuge der kubanischen Revolution von 1959 zwar verboten, aber als – neben dem Baseball – eine der beliebtesten Sportarten auf der Insel gleichsam gefördert, was die Athleten trotz des fehlenden Status als Profi an den Olympischen Spielen immer wieder in Medaillen umzumünzen vermochten. Die Kubaner hatten durch diesen Status als Amateure aber einen entscheidenden Vorteil: Denn bis 2016 durften Profis im Boxsport gar nicht an Olympischen Spielen teilnehmen. Seit 2022 ist das Profi-Boxen in Kuba offiziell wieder erlaubt.
Wer nur die neuere Schweizer Olympiageschichte kennt, würde wohl nicht auf das Turnen als die erfolgreichste Schweizer Sportart tippen. Mit 16 Gold-, 19 Silber- und 14 Bronzemedaille haben Schweizer Athletinnen und Athleten in dieser Sparte aber mit Abstand am meisten Edelmetall an Olympischen Sommerspielen geholt.
Zwischen 1924 und 1952 holte das Schweizer Turnerteam immer Medaillen. Dann folgte eine lange Durststrecke. Bis zur nächsten Schweizer Medaille von Donghua Li in Atlanta vergingen 44 Jahre. Und danach verstrichen noch einmal 20 Jahre, bis Giulia Steingruber die Schweizer Turnwelt wieder jubeln liess. Steingruber war zudem die erste Schweizerin, die im Kunstturnen eine Olympiamedaille holte.
Insgesamt holte die Schweiz an Olympischen Sommerspielen bis heute 373 Medaillen. Neben dem (Kunst)-Turnen gehören das Rudern, Schiessen, Rad und Reiten zu den erfolgreichsten helvetischen Olympia-Disziplinen.
Begünstigt solche Einseitigkeiten zusätzlich.
Gibt noch einige andere Beispiele, auch bei den Winterspielen.