Die Olympiasieger heissen Fintan McCarthy und Paul O'Donovan und kommen aus Irland. Sie triumphieren vor Italien und Griechenland.
Bronze für Röösli/Gulich – Ahumada/Schäuble verpassen erhoffte zweite Ruder-Medaille
Eine Woche, die für Gulich/Röösli so ernüchternd begonnen hatte, endete im Freudentaumel. Sie verpassten im Vorlauf die direkte Qualifikation für die Halbfinals, meldeten sich mit einem Sieg im Hoffnungslauf zurück und ruderten danach im Halbfinal auf Platz 2 und im Final auf Platz 3. Nur Kroatien und Grossbritannien klassierten sich vor den beiden Schweizern.
«Wir gingen voll, voll, voll»
«Fantastisch! Wir haben immer von dieser Medaille geträumt», strahlte Andrin Gulich im SRF-Interview. «Jetzt haben wir die Medaille und niemand kann sie uns wegnehmen. Wir gingen bis zum letzten Schlag voll, voll, voll.»
Seinen Kollegen nannte Gulich einen «Terrier». Roman Röösli betonte, ebenfalls noch völlig ausgepumpt: «Es brauchte wirklich alles. Wir gingen jeden Schlag voll und am Schluss merkten wir: Die Rumänen haben wir. Irgendwie haben wir es geschafft.»
Für den 30-jährigen Luzerner Roman Röösli stellt Olympia-Bronze die Krönung seiner Karriere dar, in der er schon Welt- und Europameister war. WM-Gold holte Röösli vor einem Jahr in Belgrad im Zweier ohne Steuermann mit Andrin Gulich. Bei seiner dritten Olympia-Teilnahme in drei verschiedenen Bootsklassen reichte es Röösli nach den Plätzen 7 (Rio) und 5 (Tokio) endlich zu einer Medaille.
Den Titel holten sich wieder die Kroaten Martin und Valent Sinkovic. Die Brüder gewannen zum dritten Mal in Folge bei Olympia. Ausserdem sicherten sie sich in verschiedenen Bootsklassen auch schon sechs Mal WM-Gold. Die Kroaten fingen im Finish die Briten ab, die das Rennen auf den ersten 1500 m dominiert hatten. Gulich und Röösli konnten mit diesen beiden Booten kräftemässig diesmal nicht mithalten.
Enttäuschung für Schäuble/Ahumada
Im Leichtgewichts-Doppelzweier holte die Schweiz eine halbe Stunde später keine Medaille. Jan Schäuble und Raphael Ahumada rudern im Final nur auf Platz 4. Zum ersten Mal überhaupt holte das Duo an Titelkämpfen keine Medaille. Dabei schien für die WM-Zweiten des letzten Jahres und Europameister von 2023 und 2024 olympisches Edelmetall bereit zu liegen.
Im Gegensatz zur Konkurrenz vermochten die beiden Schweizer im Final nicht mehr zuzulegen. Nach einem souveränen Vorlauf-Sieg und Platz 2 im Halbfinal hatte noch nichts darauf hingedeutet, dass die Schweizer leer ausgehen könnten. Aber im Final lief es für Ahumada und Schäuble nicht mehr gut. Schon 400 m nach dem Start lag das Schweizer Boot 3 m zurück. Nach 900 m betrug der Rückstand zur Spitze erstmals 12 m.
Den Griechen gelingt das Rennen ihres Lebens
Die Schweizer versuchten zwar alles, kamen aber nicht mehr an die Boote vor ihnen heran. Die Griechen «klauten» den Schweizern das olympische Edelmetall. Dass die Weltmeister aus Irland gewinnen würden, entsprach gewiss keiner Überraschung. Auch die Italiener, die sich Silber sicherten, hatten gegen die Schweizer schon auf dem Luzerner Rotsee gewonnen. Aber die Griechen? Petros Gkaidatzis und Antonios Papakonstantinou fuhren das Rennen ihres Lebens.
Der Leichtgewichts-Doppelzweier verschwindet nach Paris aus dem olympischen Programm. Ahumada und Schäuble müssen sich nach der Enttäuschung neu orientieren. (ram/sda)
Das war der Liveticker:
Nach 2000 m
Die Olympiasieger heissen Fintan McCarthy und Paul O'Donovan und kommen aus Irland. Sie triumphieren vor Italien und Griechenland.
Nach 1750 m
Nach 1500 m
Für die Schweiz sieht es schlecht aus, sie liegen schon zweieinhalb Sekunden hinter den Medaillen.
Nach 1200 m
Nach 1000 m
Vorne weg das Trio Griechenland, Irland und Italien.
Nach 800 m
Nach 500 m
Der Start
Die Konkurrenz
Tschechien, Griechenland, Irland, Italien und Norwegen.
Gleich geht es weiter
Da ist das Ding!
Die ersten Reaktionen
Seinen Kollegen Roman Röösli nannte er einen «Terrier». Dieser gab ebenfalls noch völlig ausgepumpt erste Auskunft. «Es brauchte wirklich alles, wir gingen jeden Schlag voll und am Schluss merkten wir: Die Rumänen haben wir. Irgendwie haben wir es geschafft.»
Das sind die beiden Medaillengewinner
Disziplin: Zweier ohne
Wohnort: Luzern
Geburtsdatum: 22.09.1993
Grösse: 191 cm
Olympia-Teilnahmen: 2016 (7. Doppelvierer), 2021 (5. Doppelzweier)
Grösste Erfolge: Olympia-Bronze 2024, WM-Gold 2023, EM-Gold 2023, EM-Bronze 2024, WM-Silber Doppelzweier 2018
Andrin Gulich
Disziplin: Zweier ohne
Wohnort: Zumikon
Geburtsdatum: 09.03.1999
Grösse: 192 cm
Olympia-Teilnahmen: 2021 (9. Vierer ohne)
Grösste Erfolge: Olympia-Bronze 2024, WM-Gold 2023, EM-Gold 2023, EM-Bronze 2024
Fünfte Schweizer Medaille in Paris
Zuvor waren schon Schützin Audrey Gogniat (Bronze), Triathletin Julie Derron (Silber) und Schwimmer Roman Mityukov (Bronze) erfolgreich.
Bronze für die Schweiz!
Nach 1900 m
Nach 1800 m
Nach 1700 m
Nach 1600 m
Nach 1500 m
Vorne immer noch die Briten, aber nun die Schweiz im Dreikampf mit Rumänien und Kroatien um eine Medaille.
Nach 1000 m
Röösli/Gulich sind in Schlagdistanz um eine Medaille, ein Trio gleichauf im Kampf um Platz 3.
Nach 500 m
Der Start
Die Konkurrenz
Spanien, Kroatien, Rumänien, Grossbritannien und Irland.
Der Schweizer Zweier ohne
Hier wird gerudert
Zwei Schweizer Trümpfe
Um 11.30 Uhr rudern Roman Röösli und Andrin Gulich im Zweier ohne, in dem sie amtierende Weltmeister sind, um den Olympiasieg.
Um 12.02 Uhr steht der Final der zweifachen Europameister Jan Schäuble und Raphael Ahumada im Leichtgewichts-Zweier an.
