
Roman Röösli (und links) und Andrin Gulich mit ihren Medaillen.Bild: keystone
Ein Trumpf sticht, der andere nicht. Andrin Gulich und Roman Röösli gewinnen an den olympischen Ruderregatten die Bronzemedaille im Zweier ohne. Für den Leichtgewichts-Doppelzweier Jan Schäuble/Raphael Ahumada resultiert Platz 4.
02.08.2024, 12:0802.08.2024, 12:32
Eine Woche, die für Gulich/Röösli so ernüchternd begonnen hatte, endete im Freudentaumel. Sie verpassten im Vorlauf die direkte Qualifikation für die Halbfinals, meldeten sich mit einem Sieg im Hoffnungslauf zurück und ruderten danach im Halbfinal auf Platz 2 und im Final auf Platz 3. Nur Kroatien und Grossbritannien klassierten sich vor den beiden Schweizern.

Röösli und Gulich feiern im Ziel.Bild: keystone
«Wir gingen voll, voll, voll»
«Fantastisch! Wir haben immer von dieser Medaille geträumt», strahlte Andrin Gulich im SRF-Interview. «Jetzt haben wir die Medaille und niemand kann sie uns wegnehmen. Wir gingen bis zum letzten Schlag voll, voll, voll.»
Seinen Kollegen nannte Gulich einen «Terrier». Roman Röösli betonte, ebenfalls noch völlig ausgepumpt: «Es brauchte wirklich alles. Wir gingen jeden Schlag voll und am Schluss merkten wir: Die Rumänen haben wir. Irgendwie haben wir es geschafft.»
Für den 30-jährigen Luzerner Roman Röösli stellt Olympia-Bronze die Krönung seiner Karriere dar, in der er schon Welt- und Europameister war. WM-Gold holte Röösli vor einem Jahr in Belgrad im Zweier ohne Steuermann mit Andrin Gulich. Bei seiner dritten Olympia-Teilnahme in drei verschiedenen Bootsklassen reichte es Röösli nach den Plätzen 7 (Rio) und 5 (Tokio) endlich zu einer Medaille.
Die letzten 200 Meter des Rennens.Video: SRF
Den Titel holten sich wieder die Kroaten Martin und Valent Sinkovic. Die Brüder gewannen zum dritten Mal in Folge bei Olympia. Ausserdem sicherten sie sich in verschiedenen Bootsklassen auch schon sechs Mal WM-Gold. Die Kroaten fingen im Finish die Briten ab, die das Rennen auf den ersten 1500 m dominiert hatten. Gulich und Röösli konnten mit diesen beiden Booten kräftemässig diesmal nicht mithalten.
Enttäuschung für Schäuble/Ahumada
Im Leichtgewichts-Doppelzweier holte die Schweiz eine halbe Stunde später keine Medaille. Jan Schäuble und Raphael Ahumada rudern im Final nur auf Platz 4. Zum ersten Mal überhaupt holte das Duo an Titelkämpfen keine Medaille. Dabei schien für die WM-Zweiten des letzten Jahres und Europameister von 2023 und 2024 olympisches Edelmetall bereit zu liegen.
Im Gegensatz zur Konkurrenz vermochten die beiden Schweizer im Final nicht mehr zuzulegen. Nach einem souveränen Vorlauf-Sieg und Platz 2 im Halbfinal hatte noch nichts darauf hingedeutet, dass die Schweizer leer ausgehen könnten. Aber im Final lief es für Ahumada und Schäuble nicht mehr gut. Schon 400 m nach dem Start lag das Schweizer Boot 3 m zurück. Nach 900 m betrug der Rückstand zur Spitze erstmals 12 m.

Enttäuscht: Jan Schäuble (links) und Raphael Ahumada.Bild: keystone
Den Griechen gelingt das Rennen ihres Lebens
Die Schweizer versuchten zwar alles, kamen aber nicht mehr an die Boote vor ihnen heran. Die Griechen «klauten» den Schweizern das olympische Edelmetall. Dass die Weltmeister aus Irland gewinnen würden, entsprach gewiss keiner Überraschung. Auch die Italiener, die sich Silber sicherten, hatten gegen die Schweizer schon auf dem Luzerner Rotsee gewonnen. Aber die Griechen? Petros Gkaidatzis und Antonios Papakonstantinou fuhren das Rennen ihres Lebens.
Der Leichtgewichts-Doppelzweier verschwindet nach Paris aus dem olympischen Programm. Ahumada und Schäuble müssen sich nach der Enttäuschung neu orientieren. (ram/sda)
Das war der Liveticker:
Keine zweite Schweizer Medaille im Ruderbecken. Jan Schäuble und Raphael Ahumada müssen mit dem undankbaren Platz 4 Vorlieb nehmen.
Die Olympiasieger heissen Fintan McCarthy und Paul O'Donovan und kommen aus Irland. Sie triumphieren vor Italien und Griechenland.

Bild: keystone
Irland vorneweg wird Gold gewinnen. Die Italiener haben die Griechen überholt, die Schweizer scheinen geschlagen.

Die Iren haben aufgedreht, führen nach drei Vierteln des Rennens mit einer halben Bootslänge vor Griechenland und Italien, die etwa gleichauf sind.
Für die Schweiz sieht es schlecht aus, sie liegen schon zweieinhalb Sekunden hinter den Medaillen.
Italien fällt etwas zurück, aber die Schweiz kommt nicht an die Azzurri heran. Vorne jetzt Irland leicht vor den Griechen.
Rennhälfte und die Schweiz hat zwei Sekunden Rückstand auf Platz 1.
Vorne weg das Trio Griechenland, Irland und Italien.
Die Schweizer büssen an Terrain ein. Vorne jetzt Griechenland, Italien und Irland. Schäuble/Ahumada müssen zulegen.
Nach einem Viertel der Distanz fast alle Boote eng beisammen. Das Schweizer Duo eines von vier an der Spitze.
Die Schweizer legen vergleichsweise verhalten los, was uns nicht kümmern muss. Das ist die Taktik von Schäuble/Ahumada.
Wie vorhin auch im Leichtgewicht lauter europäische Boote. Neben der Schweiz:
Tschechien, Griechenland, Irland, Italien und Norwegen.
Um 12.02 Uhr greift das zweite Schweizer Boot an, das heute eine Medaille gewinnen will. Jan Schäuble und Raphael Ahumada stehen im Leichtgewichts-Zweier im Einsatz.
Andrin Gulich und Roman Röösli jubeln mit ihrer Bronzemedaille.

Bild: srf
«Fantastisch! Wir haben immer von dieser Medaille geträumt», strahlt Andrin Gulich im SRF-Interview.«Jetzt haben wir die Medaille und niemand kann sie uns wegnehmen. Wir gingen bis zum letzten Schlag voll, voll, voll.»
Seinen Kollegen Roman Röösli nannte er einen «Terrier». Dieser gab ebenfalls noch völlig ausgepumpt erste Auskunft. «Es brauchte wirklich alles, wir gingen jeden Schlag voll und am Schluss merkten wir: Die Rumänen haben wir. Irgendwie haben wir es geschafft.»

Roman Röösli
Disziplin: Zweier ohne
Wohnort: Luzern
Geburtsdatum: 22.09.1993
Grösse: 191 cm
Olympia-Teilnahmen: 2016 (7. Doppelvierer), 2021 (5. Doppelzweier)
Grösste Erfolge: Olympia-Bronze 2024, WM-Gold 2023, EM-Gold 2023, EM-Bronze 2024, WM-Silber Doppelzweier 2018
Andrin Gulich
Disziplin: Zweier ohne
Wohnort: Zumikon
Geburtsdatum: 09.03.1999
Grösse: 192 cm
Olympia-Teilnahmen: 2021 (9. Vierer ohne)
Grösste Erfolge: Olympia-Bronze 2024, WM-Gold 2023, EM-Gold 2023, EM-Bronze 2024

Bild: keystone
Der Blick auf den Medaillenspiegel wird schöner und schöner. Wenige Stunden nach dem ersten Gold durch Schützin Chiara Leone holten Roman Röösli und Andrin Gulich die fünfte Schweizer Medaille an den Olympischen Spielen in Paris.

Zuvor waren schon Schützin Audrey Gogniat (Bronze), Triathletin Julie Derron (Silber) und Schwimmer Roman Mityukov (Bronze) erfolgreich.
Roman Röösli und Andrin Gulich gewinnen Bronze! Das Schweizer Duo muss sich den im Zielsprint überragenden kroatischen Brüdern Martin und Valent Sinkovic sowie von Grossbritannien beugen.

Kopf-an-Kopf-Rennen um Gold zwischen Grossbritannien und Kroatien. Die Schweiz holt wohl Bronze.
Die Kroaten bedrängen nun sogar die Briten. Die Schweizer aber auch auf dem Gaspedal stehend. Allez!
Die Kroaten kommen! Und sie ziehen etwas weg. Die Schweiz auf Bronze-Platz.
Die Briten vorne weg. Schweiz, Kroatien, Rumänien gleichauf.
Die Schweiz rückt auf. Röösli/Gulich schieben sich auf eine knappe Bootslänge heran.
Vorne immer noch die Briten, aber nun die Schweiz im Dreikampf mit Rumänien und Kroatien um eine Medaille.
Weiter führt das Duo aus Grossbritannien, nun bedrängt von Rumänien.
Röösli/Gulich sind in Schlagdistanz um eine Medaille, ein Trio gleichauf im Kampf um Platz 3.
Die Briten liegen in Führung. Vor Rumänien, Irland und der Schweiz, die rund zwei Sekunden zurück liegt.
Die Schweiz nicht wie der Blitz aus den Startlöchern. Aber das Rennen ist noch lang. Es dauert rund sechs Minuten.

Alle sechs Boote am Start kommen aus Europa. Nebst der Schweiz treten an:
Spanien, Kroatien, Rumänien, Grossbritannien und Irland.
Was liegt drin für Roman Röösli und Andrin Gulich? Im letzten Jahr gewann das Duo den WM-Titel. Daher kann man antworten: Alles liegt drin. Auch wenn die Olympischen Spiele suboptimal begannen, Röösli/Gulich kamen erst im Hoffnungslauf weiter.

Bild: keystone
Im Stade nautique de Vaires-sur-Marne werden die 2000 Meter zurückgelegt.

Bild: www.imago-images.de
Es könnte nach dem Triumph der Schützin Chiara Leone ein medaillenreicher Schweizer Freitag werden.
Um 11.30 Uhr rudern Roman Röösli und Andrin Gulich im Zweier ohne, in dem sie amtierende Weltmeister sind, um den Olympiasieg.
Um 12.02 Uhr steht der Final der zweifachen Europameister Jan Schäuble und Raphael Ahumada im Leichtgewichts-Zweier an.
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