«Wir haben auch heute gut gespielt und müssen uns nichts vorwerfen», stellte Nina Brunner nach der Niederlage fest. Die Enttäuschung in den Gesichtern der beiden Schweizerinnen war aber nicht zu übersehen.
Nach zuvor fünf Siegen ohne Satzverlust verlor das Schweizer Duo gegen die Kanadierinnen 21:14, 20:22 und 12:15. Damit spielen Hüberli/Brunner am Freitag (21 Uhr) um die Bronzemedaille gegen die Australierinnen Mariafe Artacho/Taliqua Clancy.
Die Schweizerinnen hatten schon eine Hand an der Medaille. Nachdem sie den ersten Satz trotz Startschwierigkeiten souverän ins Trockene gebracht hatten, schienen sie auch im ausgeglichenen zweiten Satz das bessere Ende für sich zu behalten. Beim Stand von 20:19 und Service der Kanadierinnen hatten sie Matchball.
Ein ungenaues Zuspiel von Tanja Hüberli kostete jedoch den Punkt. Die 31-jährige Schwyzerin blieb im Brennpunkt, setzte erst einen Smash hinter die Grundlinie und einen solchen bei Satzball von Humana-Paredes/Wilkerson ins Seitenaus. «Das Allerschwierigste ist, wenn du weisst, du hättest deine Chancen gehabt und hast sie nicht genutzt», kommentierte Hüberli. «Noch dazu in einem Spiel, wo du nachher um olympisches Gold kämpfen könntest.»
Im Entscheidungssatz lagen Hüberli/Brunner schnell mit drei Punkten im Hintertreffen, kämpften sich jedoch stark zurück. Es waren allerdings die Kanadierinnen, die in den entscheidenden Situationen die richtigen Entscheide trafen und ihren zweiten Matchball verwerten konnten.
Vor drei Jahren in Tokio gewannen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré die Bronzemedaille. Genau dies ist nun das Ziel von Hüberli/Brunner. «Wir versuchen nun, etwas runterzufahren und werden das Spiel noch kurz besprechen», erklärte Brunner. «Wir geben alles, damit wir nochmals gut auf dem Platz stehen werden.»
Ihre Gegnerinnen sind die Silbermedaillengewinnerinnen von Tokio, Taliqua Clancy/Mariafe Artacho. Das Duo aus Australien unterlag im Halbfinal den Weltnummern 1 aus Brasilien, Ana Patricia/Duda. (ram/sda)