Normalerweise spricht Ottmar Hitzfeld am Tag nach dem Spiel nicht zu den Medien. Heute war dies anders. Statt drei Spielern kam der Chef. «Nach so einem Spiel muss ich mich stellen und die Verantwortung übernehmen. Die Spieler sollen sich regenerieren.»
Der Lörracher blickt noch einmal zurück auf den enttäuschenden Abend. «Jeder Spieler hat sich grosse Hoffnungen gemacht. Wir hatten das Ziel, Frankreich zu schlagen, auch wenn wir wussten, dass wir vor einer schwierigen Aufgabe stehen.» Der Doppelschlag sei dann entscheidend gewesen. Aber Hitzfeld sagt auch: «Ich will das nicht dramatisieren. Wir haben nicht gegen einen durchschnittlichen Gegner gespielt, sondern gegen eine grosse Mannschaft.»
Hitzfeld möchte aber nach vorne blicken. «Es ist wichtig, dass wir Ruhe behalten und am Tag danach nicht zu viel Zeitung lesen», so Hitzfeld. Jetzt steht das Duell gegen Honduras an. Da dieses in Manaus stattfindet, wird auch das Klima eine Rolle spielen: «Honduras hat bei den klimatischen Bedingungen Vorteile. Aber wir sind auch ganz gut vorbereitet», meint der 65-Jährige trocken.
Und warum klappt es dieses Mal im Gegensatz zu 2010 mit einem Sieg gegen Honduras? «Weil wir gewinnen werden. So einfach ist das», so Hitzfeld mit einem Lächeln. Das Team habe offensiv mehr Potential als noch vor vier Jahren.
Aber leider hat die Schweiz es im Normalfall nicht in den eigenen Füssen. Schützenhilfe aus Frankreich wäre wünschenswert. «Wir wollen nicht das Horror-Szenario, dass Ecuador gegen Frankreich gewinnt», erklärt Hitzfeld. Aber auch er weiss: Es könnte sein letztes Spiel der Trainer-Karriere sein. Was macht er dann? «Ich gehe nicht davon aus, dass es mein letztes Spiel wird.»