«Das macht mich sehr traurig» – Okafor beklagt sich über Nati-Trainer Yakin
Als Nationaltrainer Murat Yakin am Mittwoch das Kader für die wichtigen WM-Qualifikationsspiele gegen Schweden und den Kosovo bekannt gibt, fehlt der Name von Noah Okafor – ein weiteres Mal. «Ich habe immer wieder mit Okafor gesprochen, ihm mitgeteilt, was ich auf und neben dem Platz von ihm erwarte. Ich hoffe, dass meine Worte irgendwann bei ihm ankommen», erklärte Yakin auf Nachfrage.
Jetzt hat sich auch Okafor zu Wort gemeldet. Bei The Athletic äussert der 25-Jährige seinen Unmut über Yakin und die Kommunikation des Verbandes. «Es macht mich wirklich sehr traurig», sagt Okafor, der letztmals vor einem Jahr für die Nationalmannschaft nominiert wurde.
Seither habe er nichts mehr vom Nationaltrainer gehört. Auch dann nicht, als er den Verein wechselte. Okafor sagt dazu: «Für mich macht das keinen Sinn. Ich kann sagen, dass es mich traurig macht, weil sie mir nicht einmal eine SMS schicken oder mich anrufen, um zu fragen, wie es mir geht. Als ich zum Beispiel nach Leeds gezogen bin, hätte ich mir ein ‹Glückwunsch› oder etwas in der Art gewünscht, denn ich spiele jetzt in der besten Liga der Welt.»
Dass es zwischen Yakin und Okafor nicht immer harmonisch zu und her gegangen ist, ist schon länger bekannt. So erhielt die einstige Zukunftshoffnung der Schweiz an der Europameisterschaft 2024 keine Einsatzzeit. Okafor bestätigt, dass es früher kleinere Probleme gab, aber er stellt auch klar: «Wenn man jung ist … ich bin ja immer noch jung, aber vor zwei, drei Jahren – da macht jeder Fehler. Ich kann sagen, dass ich immer Respekt habe, weil meine Eltern mir grossen Respekt gegenüber jedem Menschen beigebracht haben.»
Ein weiteres Thema, welches Okafor kritisiert, ist, dass er auf der Pikettliste vertreten ist, aber darüber nicht informiert wurde. «Mein Bruder hat mich angerufen und mich gefragt, ob ich die Pikettliste gesehen habe. Daraufhin habe ich in meinen Mails nachgeschaut und gesehen, dass ich drauf bin», erklärt der 24-fache Nationalspieler und führt weiter aus: «Die Sache ist, dass sie mich auf die Liste gesetzt haben, mich aber nicht einmal gefragt haben, wie ich mich fühle oder ob mein Körper in Ordnung ist. Das macht keinen Sinn. Für mich ist das die grösste Enttäuschung.»
Okafor hofft, dass er bald wieder für die Nati auflaufen darf und auch ein Feedback von Yakin erhält, damit er weiss, in welchen Bereichen er sich verbessern muss. «Selbst wenn er mich anruft, um mir zu sagen, dass meine Leistung nicht gut genug ist, ist das in Ordnung», stellt der Angreifer klar, schliesslich sei Yakin der Chef. Aber bis dahin muss sich Noah Okafor wohl noch ein wenig gedulden. (riz)
