Seit dem 8. September ist Frankreich im Rugby-Fieber. An der WM messen sich die besten Teams der Welt in Frankreichs grössten Stadien – weltweit verfolgen den Grossevent rund eine Milliarde Menschen.
Aus sportlicher Hinsicht gab es bisher noch keine riesigen Überraschungen. Die Titelanwärter – allen voran Südafrika und die Gastgeber aus Frankreich – wurden ihrer Favoritenrolle in den gespielten Partien gerecht. Einzig Neuseeland musste gegen Frankreich im Eröffnungsspiel einen Dämpfer hinnehmen. Für Aufsehen sorgt jedoch eine scheinbare Nebensächlichkeit.
Die Nationalhymnen werden im Rugby von Spielern und Fans traditionsgemäss mit viel Inbrunst gesungen. Am Turnier in Frankreich erhalten sie beim Singen der Hymne jedoch ungewohnte Unterstützung: Ein Chor aus 7000 Kindern begleitet die Nationalhymnen a cappella, also ohne Musik. Als wäre dies nicht schon unkonventionell genug, singt der Chor die Hymnen im Kanon. In den riesigen Stadien führte dies eher zu unverständlichem Getöse als zu Euphorie.
Bei den Zuschauenden und den Spielern kommt der Kinderchor denkbar schlecht an. Brian O’Driscoll, der ehemalige irische Nationalspieler, der die WM heute als TV-Experte begleitet, findet deutliche Worte: «Die Marseillaise hört sich an, als wäre sie geschlachtet worden». In dieselbe Kerbe schlägt die englische Zeitung «The Independent»: «Die Hymnen ruinieren diesen Anlass. Sie gehören umgehend geändert».
That choir just murdered La Marseillaise 🇫🇷 at the Rugby 🏉 World Cup opener at the Stade de France. One of the most rousing national anthems snuffled. Can we please just keep national anthems in the groove. #FranceAllBlacks #RugbyWorldCup
— Sheldon Miller (@SheldonMiller) September 8, 2023
Nun haben die Organisatoren auf die vernichtende Kritik reagiert und kündeten an, die Interpretationen der Nationalhymnen anzupassen. OK-Präsident Jacques Rivoal meinte: «Wir haben den Teams neue Versionen vorgeschlagen, etwas vereinfachte Interpretationen, aber die Kinder haben viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt». Die Anpassung zeigte bereits Wirkung. Beim gestrigen Spiel zwischen Frankreich und Uruguay verursachte die «Marseillaise» wieder Hühnerhaut statt einen Tinnitus. (kat)
Letzte Woche ein grosser Artikel über die Rugby-WM um die Leute "glustig" zu machen und seither liest man bis auf diesen Artikel hier über eine Nebensächlichkeit nichts mehr vom Rugby.
Nicht mal die Resultate findet man hier.
Schade...
Naja...