Schachspieler Hans Niemann, der im Duell mit Magnus Carlsen mit Analperlen betrogen haben soll, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Weltmeister. Das geht aus einer Klageschrift hervor, die von der «Daily Mail» veröffentlicht und beim Bezirksgericht des US-Bundesstaats Missouri eingereicht wurde.
«Um sicherzustellen, dass er Niemann und seiner Karriere den grösstmöglichen Schaden zufügt, hat Carlsen in den Tagen und Wochen nach dem Sinquefield Cup eine verdeckte Verleumdungskampagne gegen Niemann geführt, die darauf abzielte, Carlsens öffentlichkeitswirksame Verleumdungsvorwürfe in der Schachgemeinschaft zu untermauern», heisst es in dem Schreiben von Niemann und seinen Anwälten.
Der eigentliche Vorwurf kommt jetzt: «Carlsens bösartige Verleumdungskampagne gegen Niemann ging sogar so weit, dass er dem 23-jährigen Schach-Grossmeister Aryan Tari 300 Euro dafür zahlte, dass er bei der Abschlusszeremonie des European Club Pokal am 9. Oktober 2022, an der viele der prominentesten Schachspieler der Welt teilnahmen und die von vielen Fans gehört wurde, von der Tribüne aus ‹Ukse Hans› schrie, was auf Norwegisch ‹Hans ist ein Betrüger› bedeutet.»
Seit Anfang September gibt es Zoff zwischen den Schachspielern Niemann und Carlsen. Damals zog sich der Weltmeister von einem Duell gegen den 19-Jährigen zurück. Wenige Wochen später äusserte Carlsen Betrugsvorwürfe gegen Niemann, welcher sich aber dagegen wehrte.
Wie genau dieser Betrug aussah, verriet Carlsen nicht. Die Spekulation übernahm der kanadische Schach-Grossmeister Eric Hansen. Dieser sprach über die Möglichkeit, über Analperlen Vibrationssignale für den nächsten Schachzug zu empfangen. Ein Ende des Streits ist also weiterhin nicht in Sicht.
(t-online, Mey)