17 Minuten sind im WM-Achtelfinal zwischen Portugal und der Schweiz gespielt, als der erste Treffer fällt. Nach einem Einwurf, den Djibril Sow verpennt, trifft Gonçalo Ramos aus spitzem Winkel herrlich zum 1:0 für die Portugiesen. Der Torschütze rennt zur Eckfahne, wo es zur grossen Jubeltraube kommt. Alle jubeln mit, sogar die Ersatzspieler um Cristiano Ronaldo.
Alle? Nicht ganz. Bernado Silva bleibt ein paar Meter abseits seiner Mitspieler vor der Eckfahne stehen und schaut den Kollegen nur zu.
Der Grund: Die Portugiesen sind einem grossen Regelirrtum aufgesessen. Sie fürchteten, dass ein Spieler der Mannschaft, die ein Tor erzielt hat, in der gegnerischen Hälfte verweilen muss, damit die gegnerische Mannschaft den Anstoss nicht vorschnell ausführen und zu zehnt auf den allein gelassenen Torhüter ziehen kann.
La joie des Portugais après l'ouverture du score de Gonçalo Ramos, c'est magnifique ! 🇵🇹pic.twitter.com/Q5QJWWuLik
— Trivela (@Trivela_FR) December 6, 2022
Doch die Regel existiert so gar nicht. Im offiziellen Regelwerk heisst es zum Aufenthalt der Spieler beim Anstoss unter Punkt 8.1 lediglich: «Alle Spieler, mit Ausnahme des Spielers, der den Anstoss ausführt, befinden sich in der eigenen Spielfeldhälfte.» Also auch die des Gegners. Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) nannten die Regel schon 2018 eine «erfundene Story».
Denn bereits damals jubelten die Portugiesen aus Angst vor einem schnellen Gegentreffer in ihren Gruppenspielen gegen Spanien und Marokko auf diese Weise. José Fonte und João Moutinho blieben abseits der Jubeltraube im Feld stehen.
Wenig später versuchte Panama, die nicht existente Regel beim 1:6 im Gruppenspiel gegen England auszunutzen und spielte vorschnell an. Schiedsrichter Ghead Grisha pfiff die regelwidrige Aktion jedoch ab und liess den Anstoss wiederholen, als auch die Engländer bereit waren. (pre)
Das sieht man im Sport nicht häufig. Im Sommer verzichtete Basketball-Star Jalen Brunson auf über 100 Millionen Dollar – für den Erfolg. Anstatt ein weiteres Jahr zu warten und seinen Vertrag dann für fünf Saisons und insgesamt 269,1 Millionen Dollar zu verlängern, unterschrieb er schon jetzt für zusätzliche vier Jahre bei den New York Knicks. Der Lohn beträgt 156,5 Millionen Dollar und damit deutlich weniger, als er im nächsten Sommer hätte kassieren können.