Sport
Schweiz

«Es komme nur ein Freispruch in Frage» – Joseph Blatter im Fifa-Prozess

«Es komme nur ein Freispruch in Frage» – Blatters Verteidiger im Fifa-Prozess

17.06.2022, 10:22
Mehr «Sport»

Es komme nur ein Freispruch in Frage, hat der Verteidiger von Ex-Fifa-Präsident Joseph Blatter in seinem Plädoyer vor dem Bundesstrafgericht gesagt. Grundlage der Zahlung sei eine Vereinbarung gewesen.

Es fehle jegliches Motiv, weshalb die Fifa ohne Grund zwei Millionen Franken an den Mitangeklagten Michel Platini bezahlt haben soll, führte der Anwalt Lorenz Erni am Freitag aus. Die Beratertätigkeit Platinis sei aufgrund von dessen Laufbahn eine Million Franken pro Jahr wert gewesen.

Aufgrund der finanziellen Situation der Fifa habe man zunächst einen schriftlichen Vertrag mit einer jährlichen Entschädigung von 300'000 Franken abgeschlossen. Blatter habe jedoch eine mündliche Vereinbarung mit Platini geschlossen, dass der restliche Betrag später beglichen würde.

Auch der frühere Finanzdirektor der Fifa, Markus Kattner, habe als Zeuge ausgesagt, dass für ihn keine Gründe oder Anhaltspunkte bestanden hätten, um Zweifel an der Rechtmässigkeit der 2-Millionen-Zahlung zu haben.

epa10001905 The former president of the World Football Association (Fifa), Joseph Blatter (R) and his lawyer Lorenz Erni (L) leave the Swiss Federal Criminal Court after the first day of his trial, in ...
Joseph Blatter (rechts) und sein Anwalt Lorenz Erni, 8. Juni 2022.Bild: keystone

Betrug vorgeworfen

Die Bundesanwaltschaft wirft Blatter und Platini Betrug vor. Blatter soll die Millionen-Zahlung für angebliche Beraterdienste Platinis für die Fifa zwischen Juli 1998 und Juni 2002 gutgeheissen haben.

Die beiden Beschuldigten hatten die Vorwürfe bereits vergangene Woche in ihren Befragungen in aller Deutlichkeit zurückgewiesen. Platini sieht in der Anklage ein Komplott, das dazu gedient habe, ihn als Fifa-Präsidenten zu verhindern und den Weg für Gianni Infantino frei zu machen.

Die Hauptverhandlung vor der Strafkammer dauert bis zum 22. Juni. Die Fifa tritt im Verfahren als Privatkläger auf. Sie fordert eine Ersatzzahlung von rund 2.2 Millionen Franken. Die Urteilseröffnung ist auf den 8. Juli festgelegt. (Fall SK.2021.48)

(yam/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Alle FIFA-Weltfussballer seit 1991
1 / 36
Alle FIFA-Weltfussballer seit 1991
2023: Lionel Messi. Im Alter von 36 Jahren wird er zum achten Mal gekürt, taucht bei der Preisvergabe jedoch nicht auf. Dahinter belegten Erling Haaland und Kylian Mbappé die Plätze 2 und 3.
quelle: keystone / martin meissner
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Alisha Lehmann 2.0? – GC-Spielerin verdient mit Instagram mehr Geld
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Nächste Klatsche an einem sonst schon schwierigen Tag – YB geht in Stuttgart unter
Die Young Boys können die K.o.-Phase in der Champions League nach der sechsten Niederlage im sechsten Spiel nicht mehr erreichen. Das Team von Trainer Joël Magnin unterliegt beim Bundesligisten Stuttgart 1:5.

Ein Gegner wie Stuttgart ist allein schon eine grosse Herausforderung. Erschwerend kam für die Berner ein Schicksalsschlag dazu. Denn am Spieltag erhielt die Mannschaft die Nachricht, dass ein Sohn von Stürmer Meschak Elia nach kurzer Krankheit völlig unerwartet verstorben ist. Deshalb gab es vor dem Anpfiff eine Schweigeminute und trugen die Spieler Trauerflor.

Zur Story