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Die Idee von Olympischen Winterspielen in der Schweiz kommt gut an

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Finden bald die Olympischen Winterspiele in der Schweiz statt?Bild: www.imago-images.de

Das halten Politiker von Links bis Rechts von Olympischen Spielen in der Schweiz

Wohlwollen von Parlamentarierinnen und Parlamentarier für eine mögliche Bewerbung von Links bis Rechts. Aber nur, wenn einige wichtige Bedingungen erfüllt sind.
09.04.2023, 18:5329.08.2023, 09:20
Rainer Sommerhalder / ch media
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Der Sport eint offensichtlich die Politik. Die Idee, in absehbarer Zeit in der Schweiz Olympische Winterspiele durchzuführen, stösst bei eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentariern mit sportpolitischer Kompetenz unabhängig der Parteizugehörigkeit auf Unterstützung. Ein solches Megaprojekt anzustossen, wird mehrheitlich als Chance betrachtet.

Die Politik definiert aber zugleich einen klaren Rahmen für Olympische Spiele in der Schweiz. Dazu gehören Mitbestimmung bis hin zu klaren Forderungen über die Spielregeln gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), Bescheidenheit, Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit. Auch die Zustimmung der Bevölkerung wird als Voraussetzung genannt, ebenso wie eine nationale, nicht auf einen einzelnen Ort ausgerichtete Kampagne.

Wohlwollen und Einschätzung gleichen sich von links bis rechts. So sagt die Thurgauer SVP-Nationalrätin und Unternehmerin Diana Gutjahr: «Ich persönlich bin einem solchen Grossanlass gegenüber sehr positiv eingestellt. Olympische Winterspiele bieten einen Mehrwert für unser Land und eine grosse Chance für den Tourismus. Und sie verbinden Menschen über alle Grenzen hinweg.»

Gut umgesetzte Winterspiele bewegen ein ganzes Land

Matthias Aebischer, der Berner SP-Nationalrat und Präsident der parlamentarischen Gruppe Sport, findet: «Ich war stets ein Befürworter von Olympischen Winterspielen in der Schweiz. Wenn man es richtig macht, kann es einem Land sehr viel bringen.»

Olympiafreundlich geben sich auch Nationalrat Marcel Dobler und Ständerat Damian Müller von der FDP, Mitte-Ständerätin Andrea Gmür und der Grünliberale Jürg Grossen. Dobler sagt, er sei «immer offen für eine solche Idee», für Müller generiert ein solcher Event stets «einen grossen Mehrwert und er bewegt Leute».

Skeptisch ist einzig Aline Trede von den Grünen, selbst wenn die Berner Nationalrätin sagt: «Ich bin nicht gegen die Olympischen Spiele.» Aber sie stellt eine Grundsatzfrage, die über eine Schweizer Kandidatur hinaus geht: «Können Olympische Winterspiele angesichts der klimatischen Veränderungen in Zukunft überhaupt ein nachhaltiges Projekt sein?»

Auch Damian Müller stellt sich die Frage, «ob und wo Olympische Winterspiele, wie wir sie heute kennen, in 10 bis 15 Jahren in diesem Ausmass überhaupt noch durchführbar sind. Welche Antworten hat das IOC konkret auf den Klimawandel?»

Andere Grossanlässe als Leuchttürme für den Schweizer Sport

Aline Trede sagt, der Schweizer Sport habe nach der letzten verlorenen Olympiaabstimmung eine andere Strategie für die nahe Zukunft gefahren - bei den Themen Grossanlässe, Frauenförderung und Governance. «Ich habe ein wenig Angst, dass man nun kurzfristig wieder Olympia zum Leuchtturm erklärt, die Bevölkerung letztlich erneut Nein sagt und man dann vor dem nächsten Scherbenhaufen steht.»

Eine klare Idee haben die Vertreterinnen und Vertreter der Politik vom Weg hin zu einem solchen Grossanlass hierzulande. «Die Spiele müssen wieder kleiner und vernünftiger werden. Das IOC muss wieder den ursprünglichen olympischen Gedanken in die Welt hinaustragen. Ich kenne keinen besseren Ort als die Schweiz, wo man auf diesen Weg einbiegen kann», sagt Matthias Aebischer.

Nationalrat Matthias Aebischer, SP-BE, vom Pro Komitee aeussert sich zum Abstimmungsergebnis zum Medienpaket, am Sonntag, 13. Februar 2022, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Matthias Aebischer befürwortet die Pläne von Swiss Olympic.Bild: keystone

Der Berner diktiert die seiner Meinung nach nicht verhandelbaren Grundsätze: «Wir machen es nur zu den genannten Konditionen. Und wir machen es nur, wenn das Volk dazu Ja sagt. Vielleicht provozieren wir damit die längst fällige Reform im IOC.»

Schweizer Politik kritisiert das IOC

Auch der Luzerner Ständerat Damian Müller, als Präsident des Pferdesport-Verbandes nahe beim Sport, kritisiert das IOC. «Die Organisation hat leider den Pfad der Tugend mit dem viel zu starken Blick auf die Kommerzialisierung verlassen. Der Profit einer Schweizer Kandidatur müsse deshalb ganz klar beim Organisator und nicht in erster Linie beim IOC liegen.

GLP-Nationalrat Jürg Grossen fordert ebenfalls «in der Dimension angepasste Spiele in einem für die Schweiz vernünftigen Rahmen». Dazu müssten die austragenden Regionen voll dahinterstehen.

Für Andrea Gmür und Diana Gutjahr muss die Nachhaltigkeit zwingend gegeben sein. Gutjahr: «Betreffend der Grösse von Olympischen Spielen sollte man einen Schritt zurück machen. Es muss wieder ein wenig kleiner daherkommen und auch nicht auf einen einzigen Ort beschränkt sein.» Der Bau von neuer Infrastruktur nur für diesen Anlass sei für sie beispielsweise ein Tabu.

Gutjahr kritisiert die Linke für Werbeverbote

Gmür, die Vizepräsidentin der parlamentarischen Gruppe Sport, sagt, es sollten «Olympische Spiele der Schweiz und nicht einer Region sein - mit beispielsweise auch mehr als einem olympischen Dorf.» Auch die Zustimmung der Bevölkerung sowie ein vernünftiger finanzieller Rahmen seien Grundvoraussetzungen.

Bei der Finanzierung darf aus Sicht der Thurgauerin Gutjahr nicht alles beim Staat hängen bleiben. Priorität müsse sein, Drittmittel zu generieren. Dazu kann sie sich einen Seitenhieb an die Linken nicht verkneifen. «Den Unternehmen immer mehr Werbemöglichkeiten verbieten zu wollen, beisst sich mit der Absicht, einen solchen Megaanlass auch finanziell zu stemmen.»

Auch Damian Müller stellt die Gretchenfrage: «Wer zahlt es am Schluss?» Er zweifelt am politischen Willen, für Olympia Geld zu sprechen und gleichzeitig bei sozialen Themen zu sparen. «So oder so braucht es für dieses Projekt ein unmissverständliches und eindeutiges Commitment der gesamten Schweiz.»

Ein Schweizer Konzept und die Chance auf Konsens

Für Parteikollege Marcel Dobler müssen als Voraussetzung «Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gegeben sein». Er plädiert für ein neues - ein Schweizer - Konzept, wie man Winterspiele durchführt. Auf jeden Fall getragen von verschiedenen Regionen.

Diana Gutjahr sagt, eine Durchführung bereits im Jahr 2030 sei mehr als herausfordernd und ambitioniert. «Aber es jetzt schon als unmöglich zu bezeichnen, wäre der falsche Ansatz. Wir müssen es ernsthaft prüfen. Gerade weil der Sport kein parteipolitisches Anliegen ist, kann ich mir eine breite Unterstützung vorstellen.» (aargauerzeitung.ch)

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75 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Erwin71
09.04.2023 19:16registriert Juni 2019
Genau mein Humor,
AHV kürzen, jammern über Schweizer Schuldenberg aber für eine Olympia ist dann wieder Geld vorhanden! 🤦
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wasps
09.04.2023 19:26registriert Januar 2022
Und kein Wort zum korrupten Funktionärssystem IOC, das gerade dabei ist, Putin wieder den roten Teppich auszurollen.
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Das mittlere Raider
09.04.2023 19:18registriert September 2021
Echt? Gerade unsere Parteien denken, sie könnten das seit 1915 in der Schweiz (also bei uns!) ansässige und dort so ziemlich in Ruhe gelassene IOC endlich reformieren und wieder vernünftige Olympische Spiele ausrichten? Und als Schweiz die Regeln diktieren? Muss mal im Kalender schauen, ob heute nicht doch noch der 1. April ist.
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