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Mikaela Shiffrin lanciert Podcast – der 1. Gast ist Aleksander Kilde

Der erste Gast im neuen Podcast von Ski-Star Mikaela Shiffrin: Ihr Verlobter Aleksander Kilde.
Der erste Gast im neuen Podcast von Mikaela Shiffrin: Natürlich ihr Verlobter Aleksander Kilde.Bild: screenshot youtube

Shiffrin und Kilde lassen tief blicken: «Alles andere bei Olympia gibt mir Albträume»

30.10.2025, 15:5330.10.2025, 15:53

«Ist das eine gute Idee? Ich glaube, das ist keine gute Idee. Ich möchte das Mikrofon ablecken.» Diese Gedanken äussert Mikaela Shiffrin, als sie erfährt, dass das Gespräch, das sie gleich mit Aleksander Aamodt Kilde führt, tatsächlich als Podcast veröffentlicht werden soll. Doch mittlerweile, einige Monate später, scheint sich die beste Skifahrerin der Geschichte mit dem Gedanken angefreundet zu haben.

Auf die Idee, andere Skifahrerinnen und Skifahrer zu interviewen, sei sie im vergangenen Winter nach einem langen Gespräch mit der immer noch verletzten Petra Vlhova gekommen. Daraus entstanden ist «What's The Point» – der offizielle Podcast von Mikaela Shiffrin. Wie die US-Amerikanerin selbst sagt, möchte sie damit herausfinden, was andere Athleten antreibt, um selbst neue Perspektiven zu erlangen.

Die 1. Folge von Shiffrins Podcast mit Kilde.Video: YouTube/Mikaela Shiffrin

Die Perspektiven ihres ersten Gastes dürfte sie bereits bestens kennen, schliesslich sind Shiffrin und Kilde seit April 2024 verlobt. Dennoch bietet das Gespräch für Aussenstehende spannende Einblicke in die letzten anderthalb Jahre, in denen Kilde nach seinem schweren Sturz in Wengen mit diversen Rückschlägen zu kämpfen hatte.

«Ich will zurückkehren, damit ich wieder einen Sinn im Leben habe», sagt der Norweger auf die Frage nach den Gründen für seinen harten Comeback-Kampf. Seine Leidenschaft für den Sport und den Lebensstil als Skifahrer sei immer noch riesig. «Ich vermisse es. Ich will zurück im Weltcup sein», erklärt der Gesamtweltcupsieger von 2020. Diesem Ziel ist er mittlerweile ein gutes Stück näher. Im Dezember möchte er in Beaver Creek bei den ersten Speed-Rennen der Saison wieder am Start stehen.

Dass überhaupt diese Möglichkeit besteht, ist alles andere als selbstverständlich. Kilde stürzt im Januar 2024 im Ziel-S der Lauberhornabfahrt schwer, verletzt sich am Bein und an der Schulter. Zuerst wird das Bein repariert, dann die Schulter. Doch Ende August des gleichen Jahres kommt der Rückschlag: Wegen einer schweren Infektion, die bis in die Knochenmasse vordringt, müssen alle Reparaturen in der Schulter rückgängig gemacht, alle Nerven und Muskeln wieder entfernt werden.

Damit hat Kilde mehr zu kämpfen, als mit dem Sturz: «Auf Stürze stellst du dich als Skifahrer ein, sie gehören dazu. Die Infektion hat mir mehr Angst gemacht, es war so unkontrollierbar, kam aus dem Nichts.» Das habe ihn täglich beschäftigt. «Manchmal wache ich mit Panikattacken auf, weil ich denke, die Schulter ist wieder infiziert», sagt Kilde.

Mittlerweile hat Kilde diese Ängste etwas besser im Griff und auch die Mobilität in der Schulter kehrt langsam zurück. «Etwa zwei Zentimeter jeden Monat», erklärt er mit einem Schmunzeln. Die Schulter sei für die Technik im Skifahren nicht wichtig, aber für die Balance. «Wenn ich springe und mit der Schulter nicht reagieren und balancieren kann, stürze ich erneut», erklärt der Norweger. Aber er habe beim Trainigslager in Chile das Gefühl erhalten, dass es nicht schlecht gehe. «Ich getraue mich, schnell zu fahren und es macht mir auch Spass», schwärmt Kilde.

Eine Infektion in der Schulter sorgte für einen heftigen Rückschlag in Kildes Comeback-Plänen.

Aber auch Shiffrin schlägt sich noch mit Dämonen herum. Bei den Olympischen Spielen in Peking scheidet die achtfache Weltmeisterin im Slalom, Riesenslalom und der Kombination aus und gewinnt keine Medaille. Das scheint auch beinahe vier Jahre später noch im Kopf der US-Amerikanerin mitzuspielen. «Bei Olympia bin ich nur für die Team-Kombination motiviert. Alles andere gibt mir noch Albträume», sagt Shiffrin. In der Team-Kombi, wo sie in Saalbach mit Breezy Johnson Weltmeisterin geworden ist, möchte sie diese Kameradschaft wieder erleben. Am Rest werde sie mit ihrer Psychologin noch arbeiten.

Natürlich sprechen die beiden auch noch über ihre Beziehung. Es sei witzig, all die angeblichen «Insider-Infos» zu lesen, die die Leute über sie zu haben vorgeben, sagt Shiffrin. Sie ergänzt: «Es gibt Leute, die mir sagen, ich soll zurücktreten, mehr Zeit mit dir verbringen und Kinder haben.»

Doch da gibt es für die Konkurrenz der beiden schlechte Nachrichten. Shiffrin sagt: «Glaubt mir, das ist echt verlockend, aber wir sind noch nicht fertig mit unseren Karrieren.» Auch Kilde betont, dass er sehr gerne die ganze Zeit mit Shiffrin verbringen möchte. Aber sie würden beide wissen, dass die Zeit als Profisportler ziemlich limitiert sei, deshalb geniesse die Karriere bei beiden gerade noch eine grössere Priorität.

Deshalb müsse trotz Verlobung momentan auch noch die Hochzeit hinten anstehen. Shiffrin witzelt: «Es gibt Leute, die sagen, wenn du 2 Jahre nach der Verlobung nicht heiratest, dann heiratest du nie. Denen sagen wir: ‹Fickt euch und schaut uns zu.›» Die Hochzeit werde noch stattfinden – aber möglicherweise auch erst nach dem Ende der Karrieren. (abu)

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