Die Vielseitigkeit der 84 Mitgliedsverbände von Swiss Olympic kommt nun auch im Verbandsfördermodell zum Ausdruck. Mit den dem Dachverband des Schweizer Sports angeschlossenen Verbänden wurden individuelle Leistungsvereinbarungen abgeschlossen.
Der Zugang zu den verschiedenen Fördergefässen von Swiss Olympic variiert je nach Strategie, Strukturen, Ausrichtung auf den Leistungssport und Einstufung der Sportarten durch Swiss Olympic.
«Das neue System ist nachvollziehbar, fair und von den Verbänden breit abgestützt», erklärte Swiss-Olympic-Direktor Roger Schnegg. Neu werden die Verbandsbeiträge über vier Jahre gesprochen, was den Verbänden mehr Planungssicherheit bietet.
Die hierfür abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen werden jährlich einer Prüfung unterzogen. Im Sinne der Transparenz werden auf der Website von Swiss Olympic die jeweiligen Unterstützungsbeiträge publiziert.
Mit durchschnittlich knapp 4,9 Millionen Franken jährlich erhält Swiss-Ski den grössten Beitrag aller Verbände. Der Skiverband mit seinen verschiedenen Disziplinen gehört zweifellos zu den Gewinnern des neuen Modells, wobei er nicht zuletzt auch von der höheren Einstufung der Sparten Langlauf und Ski Freestyle (jeweils neu höchste Kategorie) profitiert. Mit 1,56 Millionen Franken auf Platz 2 folgt der Schweizerische Turnverband vor Swiss Cycling (rund 1,27 Millionen Franken).
«Durch die Änderung des Systems gab es keine Verlierer. Bei gleicher Einstufung bekommt kein Verband weniger Geld als bis anhin», betonte Schnegg. Der Eishockeyverband erhält von Swiss Olympic 615'000 Franken, der Fussballverband 416'000 Franken im Schnitt pro Jahr. Beide Verbände profitieren jedoch von zusätzlichen Direktzahlungen von der Sport-Toto-Gesellschaft in der Höhe von jährlich rund 4,6 Millionen (Fussball) beziehungsweise 2,3 Millionen Franken (Eishockey).
Anlässlich der Mediengespräche in Lausanne und Zürich tat Jörg Schild, der Präsident von Swiss Olympic, wiederholt seine Forderung nach mehr öffentlichen Geldern für den Schweizer Sport kund. Er sprach dabei von mindestens 30 Millionen Franken, welche Swiss Olympic zusätzlich für die jährliche Verbandsförderung einsetzen will.
Dies sei nötig, «wenn wir im internationalen Vergleich künftig überhaupt noch mithalten wollen.» In diesem Jahr sieht das Budget eine Verteilung von 22,3 Millionen Franken an die Mitgliedsverbände vor.Schild erwähnte in diesem Zusammenhang die Olympischen Winterspiele vor 50 Jahren in Innsbruck, die für die Schweizer Delegation ohne Medaillengewinn endeten.
«Wir wollen keines zweites Innsbruck 1964 und den Worst Case gar nicht erst eintreten lassen.» Derweil im Ausland kräftig in den Leistungssport investiert werde, hätten die Förderbeiträge für die Schweizer Sportverbände in den letzten Jahren stagniert, so der ehemalige Regierungsrat von Basel-Stadt. (si/cma)