«Falls der Internationale Ski-Verband das Tragen dieser Schienbeinschützer tatsächlich verbieten sollte, wäre das für mich und diverse andere Athleten ein Riesenseich. Sofern sich keine alternative Lösung findet, könnte ich in Zukunft sicher nicht mehr alle Rennen fahren.» Mit dieser Aussage schockierte Marco Odermatt am Pfingstmontag die Skifans in der Schweiz.
Nun hat der Kongress entschieden, dass die Schienbeinschoner in Zukunft nicht mehr erlaubt sind. Keine gute Neuigkeit für Odermatt und auch eine Hiobsbotschaft für Thomas Tumler, welcher ebenfalls auf den Schutz setzt.
«Ich leide seit einigen Jahren unter einer Knochenhautentzündung am Schienbein, was auf unruhigen oder komplett vereisten Pisten zu bösen Schwellungen führt. Meinen ersten Weltcupsieg in Beaver Creek habe ich zwar ohne diesen Spezialschutz herausgefahren, weil die Piste in Colorado kaum Rippen aufgewiesen hat. Aber in Saalbach hätte ich ohne die von ‹Odi› empfohlenen Schoner niemals WM-Silber gewinnen können», erklärte der 35-Jährige gegenüber dem Blick.
Der Grund für das Verbot ist die Sicherheit. Der österreichische Verband und auch Renndirektor Markus Waldner sind der Meinung, dass mit den Schienbeinschonern eine schnellere, aber auch gefährlichere Linie gefahren wird. Als Beispiel wird unter anderem der Horrorsturz von Cyprien Sarrazin genannt. Der Franzose stürzte im vergangenen Dezember schwer und trug dabei Karbon-Schienbeinschoner.
Allerdings gibt es für alle betroffenen Fahrer ein Schlupfloch. Es gibt die Möglichkeit, aus medizinischen Gründen eine Ausnahmebewilligung zu erhalten. Es ist allerdings nur noch weiches Material erlaubt, so kann beispielsweise Schaumstoff oder Gel verwendet werden. Die Höhe der Skischuhzunge darf nicht überschritten werden. Es wird damit für Odermatt, Tumler und Co. eine Lösung geben. (riz)
Und heuchlerisch dazu. Es geht denen keine Sekunde um mehr Sicherheit der Fahrer, sondern nur die Gegner zu schwächen.