Die Fussball-EM der Frauen löste in der Schweiz einen Boom aus. Logisch, dass nun auch die Teams der höchsten Schweizer Liga davon profitieren möchten. Dies scheint durchaus zu funktionieren.
Die Frauen von den BSC Young Boys haben gemäss SRF bereits über 1500 Saisonkarten verkauft und somit viermal so viele wie in der letzten Saison. Ein Grund dafür könnte neben dem aktuellen Hype auch die Sonderaktion der Berner sein. Für 40 Franken zusätzlich konnten Fans, die eine Saisonkarte für die Spiele der Männer besitzen, das Abo für die Partien der Frauen gleich dazukaufen. Damit sparen die Fans 20 Franken im Vergleich zum normalen Preis. Ähnlich macht es Basel. Mit einer Saisonkarte der Herren zahlt man 49 statt 89 Franken für das Saisonabo der Frauen.
Auch der Grasshopper Club Zürich versucht es mit einer speziellen Taktik. Für 99 Franken kann man nicht nur an jedem GC-Heimspiel der Frauen im Campus dabei sein, sondern darf zusätzlich vier Spiele der Männer im Letzigrund besuchen. Das günstigste Ticket im Letzigrund bekommt man bei einem Spiel der Männer für 25 Franken. Für Kinder von 6 bis 12 Jahren gibt es das «1886 Jugend-Päckli». Für 18.86 CHF erhält man die Saisonkarte der Frauen, der Preis ist an das Gründungsjahr der Grasshoppers angelehnt.
Einen anderen Weg geht der Stadtrivale FC Zürich. Die Preise bei den FCZ Frauen verdoppeln sich in der kommenden Saison. Ein Einzelticket kostet neu 20 statt 10 Franken und der Preis für das Saisonabonnent liegt jetzt bei 160 Franken. Die Zürcher begründen die Erhöhung wie folgt:
Dies sorgt in den sozialen Medien für viel Kritik, auch weil die Spiele weiterhin auf der Sportanlage Heerenschürli stattfinden. Dafür können Saisonkarteninhaber der Männer weiterhin kostenlos an die Heimspiele der Frauen gehen.
Die neue Saison in der Women's Super League startet am 23. August. Insgesamt werden 18 Runden gespielt, bevor die Playoffs mit den acht besten Mannschaften ausgetragen werden. Die zwei schlechtesten Teams müssen in die Abstiegsrunde.