Beat Feuz war nach einer überragenden Trainingsbestzeit der Topfavorit auf den Sieg. Doch der Abfahrts-Weltmeister 2017 konnte seinen Traumlauf nicht wiederholen und er hatte in Lake Louise wohl auch schlechtere Bedingungen als früher gestartete Fahrer.
Die Startnummer 1 siegte vor der Startnummer 2 – der Österreicher Max Franz mit 28 Hundertstel Vorsprung auf Christof Innerhofer aus Italien. Dessen Südtiroler Landsmann Dominik Paris komplettierte das Podest. Feuz verfehlte dieses als Sechstklassierter lediglich um 0,13 Sekunden. «Es ging sicher nicht alles optimal auf», sagte der Schangnauer im SRF-Interview. «Den Steilhang habe ich wohl nicht so gut erwischt. Es sind viele Fahrer ratlos im Ziel, ich glaube es hat Wind. Aber das soll keine Ausrede sein.» Der drittplatzierte Paris war mit der 13 gestartet, Feuz trug die 15.
Von den weiteren Schweizern überzeugte besonders Niels Hintermann. Der Zürcher, 2017 Sensationssieger einer Kombination am Lauberhorn, konnte die guten Trainingseindrücke bestätigen. Hintermann preschte mit Startnummer 38 auf Rang 14. «Es war eine coole Fahrt, eine wilde Fahrt», meinte der Zürcher im Ziel. Er war zufrieden, wenngleich er betonte: «Leider windete es oben sehr stark, was etwas noch besseres unmöglich machte.» Die komplette letzte Saison hatte Hintermann wegen einer Schulterverletzung verpasst.
Dank einem starken zweiten Durchgang gewann Federica Brignone den Riesenslalom im amerikanischen Killington. Die Italienerin überholte die Halbzeitführende Ragnhild Mowinckel aus Norwegen. Für die Olympia-Dritte Brignone war es der neunte Weltcupsieg.
Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin verfehlte einen Platz auf dem Podest, sie büsste zwei Zehntel auf die drittplatzierte Österreicherin Stephanie Brunner ein. Beste Schweizerin wurde Wendy Holdener als Sechste.
Beim Weltcupauftakt auf dem Gletscher in Sölden hatte sich Holdener, deren stärkste Disziplin der Slalom ist, bereits auf Rang 7 klassiert. Nach einem Trainingssturz trat sie im US-Bundesstaat Vermont mit einem grossen Pflaster am Kinn an.
Die weiteren Schweizerinnen enttäuschten. Lara Gut verbesserte sich in der Entscheidung immerhin noch um sieben Plätze auf Rang 19, Michelle Gisin wurde nach einem schweren Fehler im zweiten Durchgang nur 25. Nicht in den zweiten Lauf schafften es Andrea Ellenberger, Simone Wild, Rahel Kopp, Aline Danioth und Carole Bissig. (ram)