Traumtag in Oslo.. Getting ready for 50km #holmenkollen pic.twitter.com/T24k9NKBjs
— Dario Cologna (@dariocologna) 13. März 2015
Dario Cologna wird den Fluch des Fünfzigers nichts los. Der Bündner musste sich beim Weltcup-Finale in Oslo beim prestigeträchtigen Klassiker in freier Technik im Fotofinish um wenige Zentimeter dem Norweger Sjur Röthe geschlagen geben.
So knapp wie diesmal war es noch nie. Erst nach Auswertung des Zielfilms wurde Sjur Röthe zum Sieger erklärt. Der Norweger bog vor Cologna auf die Zielgerade ein. Der Schweizer scherte nach links aus und kam immer näher. Synchron schob das Duo mit einem Ausfallschritt den Schuh nach vorne. Die Zeitmessung, welche auf Zehntelsekunden geeicht ist, gab für beide den Wert von 1:54:44,9 Stunden an, Hundertstelsekunden entschieden nach 50 anstrengenden Kilometern.
Cologna wartet somit weiterhin auf den ersten grossen Sieg an einem 50-km-Lauf. An den Olympischen Spielen 2010 und 2014 war er in aussichtsreicher Position zu Fall gekommen, 2012 wurde er in Oslo im Endspurt von Eldar Rönning um 0,6 Sekunden geschlagen und 2013 an den WM in Val di Fiemme (It) gab es Silber. Johan Olsson (Sd) kam mit seinem Sololauf durch, auch weil Cologna nach einem Sturz in die Verfolgergruppe zurückgefallen war.
Rang 3 ging in der Frühlingssonne von Oslo an den Weltcup-Gesamtsieger Martin Johnsrud Sundby, der ebenfalls noch auf einen Sieg in einem Fünfziger wartet. Sundby und Cologna waren von Beginn an die aktivsten Läufer im Feld, gebummelt wurde nie. Ihrem Tempodiktat fiel nach 40 km unter anderen der Weltmeister Petter Northug zum Opfer.
Fünf Kilometer vor dem Ziel zersplitterte nach einem Antritt von Cologna die fünfzehnköpfige Spitzengruppe, der auch Toni Livers angehörte, endgültig. Angeführt von Cologna bogen sechs Läufer ins Stadion. Den endschnellen Marcus Hellner (Sd) oder Sundby hielt der Schweizer in Schach. Doch Röthe vermochte sich die Pole-Position für die Zielgerade zu erkämpfen, was letztlich entscheidend war.
Cologna, vor ein paar Tagen 29 Jahre alt geworden, gewann die kleine Kristallkugel für den Distanz-Weltcup. Der Bündner schaffte dies nach 2011 und 2012 zum dritten Mal – ein Rekord. Der Bündner fing Petter Northug, den vierfachen Weltmeister von Falun, im Overall-Klassement noch ab und stiess hinter dem überlegenen Sundby auf Platz 2 vor. Cologna blickt somit auf eine gelungene Saison zurück, deren Highlight das WM-Silber im Skiathlon von Falun ist. (si/zap)
Ein Spiel, zwei Szenen. Eine total negativ, die andere ein Glanzstück. Beide bleiben für die Ewigkeit.