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Tennis: Leere Ränge am Davis Cup – Wawrinka schiesst gegen Piqué

Mandatory Credit: Photo by Ella Ling/Shutterstock 14094307av Stan Wawrinka of Switzerland in action Davis Cup 2023, Group Stage, Group B, Day One, Tennis, AO Arena, Manchester, UK - 12 Sep 2023 Davis  ...
Stan Wawrinka unterlag im Davis Cup mit der Schweiz – und ärgerte sich über die leeren Ränge.Bild: www.imago-images.de

Wegen leeren Rängen am Davis Cup – Wawrinka schiesst gegen Ex-Fussballer Piqué

13.09.2023, 08:14
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Der diesjährige Davis Cup beginnt für die Schweiz und Stan Wawrinka gleich mit einem doppelten Ärgernis. Auf dem Platz unterliegen sowohl Dominic Stricker als auch Stan Wawrinka im Einzel sowie im Doppel mit Marc-Andrea Hüsler. Einzig Stricker gelingt in seinem Spiel gegen Adrien Mannarino ein Satzgewinn. Und auf der Tribüne waren dabei vor allem leere Stühle zu sehen – was Wawrinka zu deutlicher Kritik anregte.

«Danke, Gerard Piqué und ITF», schrieb er zu einem Video, das die mehrheitlich leeren Ränge zeigt, auf X (vormals Twitter). Dazu packte er noch ein wütendes Emoji. Die Investmentgruppe «Kosmos» des früheren Fussballers Piqué hatte die Organisation des Nationen-Wettbewerbs im Jahr 2018 übernommen und den Modus revolutioniert.

Statt das Turnier weiterhin ausschliesslich im K.o.-System auszutragen, wurde eine Gruppenphase eingeführt. Auch in diesem Jahr spielen 16 Teams in vier Gruppen um den Einzug in die Viertelfinals. Alle Spiele einer Gruppe werden dabei am selben Ort ausgetragen, anders als früher finden die Partien dadurch nicht immer im Land eines der beiden Gegner statt. Der Tennis-Weltverband ITF stellte sich trotz Gegenwehr aus der Tennis-Szene nicht gegen diese Neuerungen.

Für das Aufeinandertreffen zwischen der Schweiz und Frankreich interessierten sich in Manchester nur wenige neutrale Fans. Ein starker Kontrast zu den gefüllten Stadien wie beispielsweise 2014 als die Schweiz dank Wawrinka und Roger Federer im Davis Cup triumphierte und die Franzosen im Final in Villeneuve-d'Ascq schlug.

Den Affront liess Piqué aber nicht auf sich sitzen. In seiner Antwort strich er die Zuschauerzahlen aus dem letzten Jahr heraus und schrieb zudem: «Wir organisieren den Davis Cup nicht mehr.» Wawrinka amüsierte sich über die Replik des Spaniers: «Nach einem schlechten Tag auf dem Court brachte mich das immerhin zum Lachen! Es wäre grossartig zu verstehen, weshalb der 25-Jahres-Deal bereits nach fünf Jahren gestoppt wurde, wenn es doch so ein grosser Erfolg war.»

Die ITF kündigte Anfang Jahr die Trennung von «Kosmos» an und übernahm wieder die volle Kontrolle über den Davis Cup. Ursprünglich war der Vertrag, den sich das Unternehmen drei Milliarden Dollar kosten liess, auf 25 Jahre ausgelegt. «Kosmos» forderte im Anschluss eine Entschädigung von bis zu 45 Millionen Euro.

Doch Wawrinka war nicht der einzige, der sich über die Veränderungen am Davis Cup échauffierte. Der US-Amerikaner Mardy Fish, einst die Weltnummer 7 und nach seiner Karriere zeitweise Captain des US-Teams, bilanzierte: «Sie haben den Davis Cup gekillt.»

Former Barcelona football star Gerard Pique and his girlfriend Clara Chia Marti stand at pit prior to the start of the MotoGP race of the Catalunya Motorcycle Grand Prix at the Catalunya racetrack in  ...
Über ihn ärgert sich die Tennis-Welt: Gerard Piqué.Bild: keystone

Auch Tennis-Experte Stuart Fraser reagierte auf das Video des Schweizers und rief in Erinnerung, was ITF-Präsident David Haggerty nach der Übernahme durch Piqués Investmentgruppe erreichen wollte: «Eine Fussball-WM-Atmosphäre.» Der 38-jährige Wawrinka fragte danach: «Wieso entscheidet er noch über die Zukunft des Davis Cups, nachdem er ihn so schlechtgemacht hat?»

Für das Team um Wawrinka und Stricker bleiben nach der 0:3-Niederlage gegen Frankreich noch die Partien gegen Australien und Grossbritannien, um doch noch den Viertelfinal zu erreichen. (nih)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Apfelmus
13.09.2023 12:09registriert September 2022
Danke Stan, genau meine Meinung. Der Reiz des Davis Cup verschwindet so...
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