Am Ende ging es nicht mehr: Belinda Bencic musste an den WTA-Finals nach einer langen Saison aufgeben.Bild: AP
Belinda Bencic darf nach den WTA Finals auf ihre bislang beste Saison ihrer Karriere zurückblicken. Die 22-Jährige spricht nach ihrer Rückkehr über ihre Erfahrungen in Shenzhen, ihre Saisonhighlights – und ihre Ziele für das Jahr 2020.
silvan hartmann / ch media
Montagmorgen, 6.14 Uhr, landet Swiss-Flug LX139 pünktlich aus Hong Kong kommend in Zürich. Mit an Bord sind Belinda Bencic und ihr Vater und Trainer Ivan Bencic. Mutter und Ehefrau Dana holt mit Familienhund Snowy ihre Liebsten ab, bevor sich die Weltnummer 8 am Flughafen eine Stunde Zeit nimmt, um den Schweizer Medien - müde, aber zufrieden und gut gelaunt - Red und Antwort zu stehen.
Belinda Bencic über ...
... ihre WTA-Finals-Premiere und ihre Erfahrungen in Shenzhen:
«Ich bin natürlich sehr zufrieden und habe mich gefreut, überhaupt an den WTA Finals spielen zu können. Dass ich dann sogar noch die Gruppe überstand und im Halbfinal stand, übertraf meine Erwartungen. Es hat sich gelohnt, zu kämpfen. Ich habe alles gegeben, was ich hatte. Am Schluss war es dann ein Spiel zu viel für meinen Körper.»
... ihre Krampferscheinungen im Halbfinal:
«Im ersten Satz beim Stand von 6:5 habe ich im hinteren Oberschenkel ein Ziehen gespürt, dann hatte ich Krämpfe im Fuss und dann wieder im Oberschenkel. Es ist dann schwierig, mit Krämpfen zu spielen, die man während des Spiels fast nicht mehr wegbringt, egal was man tut. Ich habe versucht, mit Risiko-Tennis mich im Spiel zu halten. Das hat eigentlich ziemlich gut funktioniert, aber am Schluss ging es einfach nicht mehr. Es ist sehr schade. Auf der anderen Seite bin ich im Nachhinein froh, habe ich noch alle Turniere gespielt, um die Qualifikation für Shenzhen zu erreichen.»
Die Zusammenfassung des Halbfinals zwischen Switolina und Bencic.Video: YouTube/WTA ... den besonders langsamen Belag in Shenzhen und die damit verbundenen vielen Turnieraufgaben:
«Schon in Singapur hatten sie einen langsamen Belag und nun versuchten sie, in Shenzhen einen medium-schnellen Belag herzustellen – und er war noch langsamer als in Singapur. Dadurch wurde es ein besonders körperintensives Spiel, stoppte man abrupt, blieb man fast ein wenig stecken, es ging es sofort in die Muskeln. Der Belag war wie ein raues Schleifpapier. Niemand war so richtig glücklich darüber. Man hat es gesehen: Vier Spielerinnen gaben auf. Ich denke, sie müssen für die Zukunft über die Bücher.»
... ihre Saisonhighlights und ihren Wendepunkt im Turnier von Dubai:
«Am meisten hat mich das Turnier in Moskau mit der Qualifikation für die WTA Finals und dem Turniersieg gefreut, das war sicher mein grösster Erfolg in diesem Jahr. Aber schlussendlich war die ganze Saison grossartig. Wenn mir jemand vor der Saison ein solches Jahr angeboten hätte, hätte ich unterschrieben. Wir haben zu Beginn der Saison gesagt: Ende Jahr in den Top 30 klassiert zu sein, wäre super, vielleicht sogar in den Top 20. Nun bin ich in den Top 10 (WTA 8) – es könnte nicht besser sein. In Dubai war das Match gegen Sabalenka der grosse Wendepunkt, als ich zuerst Matchball abwehrte und dann das Turnier gewann. Es hat mir aufgezeigt, dass ich nicht nur hin und wieder Top-Ten-Spielerinnen schlagen kann, sondern auch im selben Turnier gegen mehrere Top-Ten-Spielerinnen konstant spielen und gewinnen kann. Ich habe seither noch mehr an mich geglaubt.»
Bencic mit der Trophäe in Dubai.Bild: AP/AP
... ihre Ziele für das Jahr 2020:
«Das Ziel muss sein, das Ranking halten zu können und die Punkte verteidigen zu können. Das Ranking erlaubt es mir nun, auch mal eine Pause einzulegen. Für mich sind nebst den grossen Turnieren sicher auch die Olympischen Spiele in Tokio ein Riesen-Highlight. Ich sehe es fast ein wenig als fünftes Grand Slam an. Ich freue mich auch auf die Atmosphäre, die anderen Athleten und das Drumherum.»
... ihre Planung für die nächsten Wochen:
«Ich bin müde vom Reisen, Packen und Fliegen. Ich werde deshalb nicht in die Wärme in die Ferien fliegen. Ich verbringe nun lieber eine Woche in Bratislava und besuche dann für eine weitere Woche meine Freunde und Familie in der Schweiz. Ich freue mich darauf, nun für zwei Wochen etwas Abstand zu gewinnen, zu relaxen und auch mal nichts zu tun. Danach beginne ich mit dem Konditionstraining, wo ich dieses absolviere, ist noch offen. Im Januar bestreite ich dann das Turnier in Brisbane und die Australian Open.»
Alle Schweizer Siegerinnen von WTA-Turnieren
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Alle Schweizer Siegerinnen von WTA-Turnieren
Martina Hingis: 43 Turniersiege zwischen 1996 und 2007, darunter 3-mal die Australian Open und je 1-mal Wimbledon und die US Open.
quelle: ap / dave caulkin
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