Elena Rybakina und Stefano Vukov blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Fünf Jahre lang war der Kroate Trainer der kasachischen Tennisspielerin. Unter ihm gewann Rybakina 2022 in Wimbledon und stand ein Jahr später im Final des Australian Open. Im vergangenen August gab die aktuelle Weltnummer 6 allerdings die Trennung von Vukov bekannt – ohne einen genaueren Grund zu nennen. Vor wenigen Wochen holte Rybakina dann Goran Ivanisevic als Trainer in ihr Team – die Verpflichtung von Novak Djokovics Ex-Coach galt als regelrechter Coup.
Zumal der Kroate Vukov auf der WTA-Tour einen zweifelhaften Ruf hat. Der 37-Jährige gilt als rauer Mensch mit harschem Umgang. Gemäss einem Bericht einer russischen Journalistin sollen Vukovs Methoden bei Rybakina immer wieder physische und psychische Probleme verursacht haben. «Er hat sie richtiggehend ‹aufgefressen›», so die Insiderin. Erst als sich ihre Eltern eingeschaltet haben, habe sich die Kasachin zu einer Trennung durchringen können.
Elena Rybakina’s former coach, Stefano Vukov, is currently suspended by the WTA.
— The Tennis Letter (@TheTennisLetter) January 3, 2025
A spokesperson for the WTA confirmed this:
“The WTA can confirm that Stefano Vukov is currently under a provisional suspension pending an independent investigation into a potential breach of the… pic.twitter.com/zYkqju3DOC
Und da wird es nun eben kontrovers: Gestern kündigte Rybakina überraschend an, dass Vukov in ihr Team zurückkehre. Doch nur wenige Stunden später reagierte der Frauen-Tennisverband WTA: Gegen Vukov laufe eine Untersuchung wegen eines Verstosses gegen den Tour-Verhaltenskodex. Deshalb sei der Kroate vorläufig gesperrt und erhalte auch keine Akkreditierungen für die kommenden Turniere – darunter auch das Australian Open, das in etwas mehr als einer Woche beginnt.
Stefano Vukov will rejoin Elena Rybakina's team, along with head coach Goran Ivanisevic, for 2025. pic.twitter.com/J95PzHlSfX
— TennisNow (@Tennis_Now) January 2, 2025
Trotzdem ist der Trainer nach Australien gereist. Vukov bestreitet, dass er jemals gegen einen Verhaltenskodex verstossen haben soll. «Ich habe niemanden misshandelt», meldet er gegenüber der «New York Times». Auch Rybakina hat in Interviews mehrfach wiederholt, dass sich der kroatische Trainer gegenüber ihr nie falsch verhalten habe.
Die Kasachin ging sogar so weit, dass sie androhte, jene Turniere zu boykottieren, die Vukov eine Akkreditierung verweigern sollen. Notfalls würde sie ihm auch ganz gewöhnliche Zuschauer-Tickets kaufen, damit er an den Turnieren bei ihr sein könne. Vielleicht herrscht bald etwas mehr Klarheit. Gemäss dem Bericht der «New York Times» soll sich die Untersuchung, die von einer unabhängigen Drittpartei durchgeführt wird, in der Endphase befinden.
Doch selbst wenn Vukov als Trainer wieder zugelassen wird, gibt es im Team Rybakina noch ein grosses Fragezeichen. Was ist denn nun mit Goran Ivanisevic? Berichten zufolge sei er von Rybakinas Ankündigung, Vukov wieder zurückzuholen, völlig überrumpelt worden. Ob der 53-Jährige weiterhin im Team der Kasachin bleibt, wird sich weisen.