In der letzten Woche stellte der Genoa CFC sein neues Auswärtstrikot vor: ganz in Weiss mit einem roten Kreuz. Damit sollte an die Verbindung zu England erinnert werden. Der Cricket and Football Club wurde im Jahr 1893 von englischen Einwanderern gegründet und gilt damit als ältester heute noch existierender italienischer Fussballverein.
Für das Video und die Bilder zur Präsentation des Trikots wurde deshalb auch in England gefilmt und fotografiert. Diese gingen dann auch viral – aber aus einem anderen Grund, als von den Macherinnen und Machern gehofft.
Denn was diese übersehen hatten: Eines der spontan engagierten Models hatte ein Tattoo auf dem Oberschenkel, das für einige Menschen anstössig wirken könnte. Dieses zeigt nämlich zwei Männer beim Sex. In den sozialen Medien wurde es schnell entdeckt und weiterverbreitet. Mittlerweile wurde es zig millionenfach gesehen.
Die Sun machte das Model nun ausfindig und sprach mit ihm darüber, wie es zu seinem Auftritt gekommen war. James Oxley erzählt, dass er mit einem Kaffee und einer Zigarette vor seinem Arbeitsort in London gestanden habe, als ein Fotograf zu ihm gekommen sei. Dieser habe ihm gesagt, dass er einige Fotos in einem Pub in der Nähe schiessen wolle, und gefragt, ob Oxley als Model für das Trikot herhalten könne. «Ich dachte mir: ‹Scheiss drauf, wieso nicht? Ich habe Zeit und es wird eine gute Geschichte›», so der 33-jährige Friseur, der noch immer nicht ganz fassen kann, was passiert ist. Als Dankeschön erhielt er zwei Pints Cider, «aber es ist schade, dass ich das Trikot nicht behalten durfte».
Nach dem Fotoshooting vergingen erst einmal zwei Wochen, bis Genoa sein Trikot präsentierte. «Ich hatte es fast vergessen und dann schrieben mir Freunde, dass ich in einem Trikot-Post sei», so Oxley. Innert eines Tages hätten ihm eine Menge Leute Tiktok-Videos und X-Posts bezüglich seines Tattoos geschickt. «Ich habe einige Tattoos, die nicht unbedingt jugendfrei sind, und dachte mir: ‹Welches haben sie wohl auf dem Foto?›»
Das Tattoo auf seinem Oberschenkel habe er sich selbst gestochen, wie auch viele andere. Irgendwann suche man nicht mehr den Sinn hinter einem Sujet, sondern versuche einfach lustige Dinge, erklärt Oxley. Dabei habe er sich stets übertreffen wollen, «etwas noch Unverschämteres oder Lustigeres als das letzte» tätowieren. Gemessen an den Reaktionen ist ihm das auf dem Oberschenkel definitiv gelungen – und Oxley zeigt sich erfreut darüber: «Ich liebe all die Kommentare. Das Ziel des Tattoos war es, darüber zu lachen, und es freut mich, dass die Leute es lustig finden.» (nih)