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WADA fordert Sperre für Jannik Sinner – «Das habe ich nicht erwartet»

Italy's Jannick Sinner cover his face as he rests between sets against Roman Safiullin of Russia during the China Open tennis tournament held at the National Tennis Center in Beijing, Saturday, S ...
Jannik Sinner, heute in Peking gegen Roman Safiullin, sieht sich im Recht.Bild: keystone

«Das habe ich nicht erwartet» – WADA fordert Sperre für Sinner

Die Welt-Anti-Doping-Agentur legt gegen den Freispruch für den Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner in zwei Doping-Vergehen beim Internationalen Gerichtshof Berufung ein. Das Gremium fordert eine Sperre für den Südtiroler.
28.09.2024, 19:30
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Jannik Sinner war im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet worden. Suspendiert wurde der Italiener gleichwohl nicht.

Die zuständige International Tennis Integrity Authority (ITIA) begründete den Freispruch damit, dass Sinner kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnten. Diese Feststellung ist nach Ansicht der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) «nach den geltenden Regeln nicht korrekt».

Sinner «sehr enttäuscht und auch überrascht»

Sie fordert deshalb «eine Sperre von einem bis zwei Jahren» für Sinner. Eine zusätzliche Annullierung von Ergebnissen neben denen, die bereits vom erstinstanzlichen Gericht veranlasst worden sind, verlangt die Behörde aber nicht.

«Natürlich bin ich sehr enttäuscht und auch überrascht. Das habe ich nicht erwartet», sagte Sinner am Rande des laufenden ATP-Turniers in Peking. Er habe bereits seit ein paar Tagen gewusst, dass die WADA Berufung eingelegt habe und es nun offiziell verkündet würde. «Aber ja, es ist trotzdem eine Überraschung.» Er sei jedoch von seiner Unschuld überzeugt, betonte Sinner.

Der Schnitt am Finger des Physiotherapeuten

Er verstehe, dass es einer gründlichen Untersuchung bedürfe, sagte Sinner in einer Mitteilung, die sein Management verbreitete. «Allerdings ist es schwierig zu sehen, was gewonnen wird, wenn drei andere Richter erneut auf die gleichen Fakten und Dokumentationen schauen.» Er habe nichts zu verbergen und werde vollumfänglich kooperieren.

Jannik Sinner departs the Gucci Spring Summer 2025 collection, that was presented in Milan, Italy, Friday, Sept. 20, 2024. (AP Photo/Luca Bruno).
Jannik Sinner
Sinner vor einer Woche in Mailand.Bild: keystone

Nach der Bekanntgabe des positiven Befunds hatte Sinner in einem in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Statement erklärt, dass die Substanz über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Demnach habe der Betreuer einen in Italien rezeptfreien, Clostebol enthaltenden Spray benutzt, um einen Schnitt an seinem Finger zu behandeln.

Der ITIA zufolge hielten wissenschaftliche Sachverständige Sinners Erklärung für glaubwürdig. Deshalb habe die Tennis-Agentur auch davon abgesehen, Sinner zumindest vorläufig zu suspendieren. Der Entscheid hatte innerhalb der Tennis-Szene für Unverständnis gesorgt. (ram/sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Typu
29.09.2024 00:42registriert Oktober 2015
Die Erklärung mit dem Spray und dem Schnitt in Finger seines Physios ist vergleichbar mit den Geschichten vom kontaminierten Zahnbürsteli oder dem Essen von zuviel Fleisch. Immer diese Stories. Am Schluss ists dann doch anders.
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Kommissar Rizzo
28.09.2024 22:25registriert Mai 2021
Weshalb wurden denn andere Tennisspieler für vergleichbare - hmmm... - "Missgeschicke" gesperrt. Naja, rhetorische Frage...
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