Bei den Männern verbleibt kein Schweizer mehr im US Open. Als letzter verliert Marc-Andrea Hüsler (ATP 85) gegen den als Nummer 19 gesetzten Kanadier Denis Shapovalov nach grossem Kampf 6:2, 4:6, 4:6, 6:3, 1:6.
In seinem zweiten Grand-Slam-Turnier nach Wimbledon verlor der 26-jährige Zürcher zum zweiten Mal in fünf Sätzen - und gewann dabei drei Punkte mehr als der drei Jahre jüngere, aber auf diesem Niveau wesentlich erfahrenere Shapovalov. Hüsler startete hervorragend und hatte im zweiten Satz die Chance auf eine 5:3-Führung. Der Kanadier, wie der Schweizer ein Linkshänder, wehrte den Breakball aber ab und schaffte gleich danach in einem langen Game selber den Aufschlagdurchbruch.
Ärgerlich: Zweimal – im zweiten und zu Beginn des vierten Satzes – gab Hüsler seinen Aufschlag mit einem Doppelfehler ab. Dennoch stellte er seine Fortschritte der letzten Monate auch in New York unter Beweis.
Viktorija Golubic schafft auch bei ihrem sechsten Anlauf keinen Sieg im Hauptfeld des US Open. Die 29-jährige Zürcherin, die sich erst über die Qualifikation ins Hauptfeld spielte, unterliegt in der 1. Runde der als Nummer 8 gesetzten Amerikanerin Jessica Pegula in nur gerade 65 Minuten 2:6, 2:6.
Business-like from No. 8 seed Jessica Pegula 💪
— US Open Tennis (@usopen) August 30, 2022
She's through after a 6-2, 6-2 win over Viktorika Golubic. pic.twitter.com/Lc8ND6NEiL
Golubic war der Milliardärstochter aus Buffalo auf dem drittgrössten Platz der Anlage in Flushing Meadows in allen Belangen unterlegen. Sie leistete sich doppelt so viele unerzwungene Fehler wie Winner (20:10) und konnte Pegula so nie unter Druck setzen. Auch brachte sie ihren Aufschlag nur gerade dreimal durch.
Damit endet für die letztjährige Wimbledon-Viertelfinalistin das Grand-Slam-Jahr enttäuschend. In Australien, Paris und New York verlor sie in der 1. Runde, nur gerade in Wimbledon gewann sie eine Partie.
Mit Belinda Bencic erreicht zumindest eine Schweizerin die 2. Runde des US Open.
Die als Nummer 13 gesetzte St. Gallerin kämpft sich gegen die routinierte Deutsche Andrea Petkovic (WTA 104) trotz einer durchzogenen Leistung zu einem 6:2, 4:6, 6:4-Sieg. Nächste Gegnerin am Donnerstag ist die Rumänin Sorana Cirstea (WTA 37), gegen die sie in zwei Anläufen noch nie gewinnen konnte. Zuletzt verlor Bencic vor zwei Wochen in Cincinnati knapp in drei Sätzen.
Die Viertelfinalistin des letzten Jahres und Halbfinalistin 2019 legte in der prallen Sonne bei über 30 Grad einen Blitzstart hin und gewann gleich die ersten acht Punkte. Erst danach gelang es der 34-jährigen Petkovic, die ihre Karriere in den nächsten Wochen beenden wird, die Partie ausgeglichener zu gestalten. Im zweiten Durchgang holte Bencic einen 1:4-Rückstand auf, gab ihn dann aber dennoch wieder aus der Hand.
Für die sensationelle Siegerin des letztjährigen US Open – damals als Qualifikantin – gibt es keine Wiederholung ihres Sommermärchens.
Die Britin Emma Raducanu verlor gleich in der 1. Runde der Französin Alizé Cornet klar 3:6, 3:6. Nun wird Raducanu von Position 11 wieder aus den ersten 80 des WTA-Rankings zurückfallen.
Rafael Nadal leistete sich einen Fehlstart, korrigierte diesen jedoch umgehend. Der Rekord-Grand-Slam-Champion mit 22 Titeln setzte sich gegen den australischen Wildcard-Empfänger Rinky Hijikata 4:6, 6:2, 6:3, 6:3 durch und trifft in der 2. Runde auf den italienischen Oldie Fabio Fognini.
Im Rennen um die Weltranglistenspitze bleibt Carlos Alcaraz, der die jüngste Nummer 1 der Geschichte werden könnte. Der 19-jährige Spanier hatte gegen den nur 1.70 m grossen Argentinier Sebastian Baez (WTA 37) hart zu kämpfen, ehe dieser beim Stand von 5:7, 5:7, 0:2 mit Krampferscheinungen aufgeben musste. (abu/adi/sda)