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US Open: Serena Williams zögert Rücktritt hinaus – Tsitsipas bereits out

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Serena Williams, of the United States, waves to the crowd after defeating Danka Kovinic, of Montenegro, during the first round of the US Open tennis championships, Monday, Aug. 29, 2022, in New York.  ...
Serena Williams lässt sich in New York nach ihrem Erstrundensieg feiern.Bild: keystone

Serena bleibt im Rennen ++ ++ Ritschard und Teichmann out ++ Wawrinka muss aufgeben

Von den ersten drei Schweizern erreicht am US Open keiner die 2. Runde. Immerhin eine Ehrenmeldung gibt es für Alexander Ritschard. Ansonsten dreht sich in New York alles um Serena Williams, die ihren Rücktritt hinauszögern konnte.
30.08.2022, 07:0130.08.2022, 07:10
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Stan Wawrinka

Stan Wawrinka kommt nach seinen schweren Fussoperationen nicht vom Fleck. Beim US Open spielt ihm erneut sein Körper einen Streich. Der Waadtländer muss in der 1. Runde aufgeben.

Beim US Open lief für Wawrinka von Anfang an nicht viel wie gewünscht. Zum einen erhielt er keine Wildcard wie zum Beispiel Dominic Thiem, ein anderer ehemaliger Sieger. Dank einem wegen seiner Verletzungspause geschützten Ranking durfte er als Nummer 295 der Welt dennoch antreten. Angesetzt wird seine Erstrunden-Partie gegen den Franzosen Corentin Moutet (ATP 112) dann auf dem kleinen Aussenplatz 5.

So richtig zum Ärgernis entwickelte sich das diesjährige US Open für den Champion von 2016 aber gegen Ende des zweiten Satzes. Immer wieder fasste sich Wawrinka an den hinteren rechten Oberschenkel. Nach bereits über zwei Stunden Spielzeit und angesichts eines 0:2-Satzrückstandes, 4:6, 6:7 (7:9), warf der Waadtländer dann das Handtuch. Auch der Mittelfinger, den er sich behandeln liess, bereitete ihm etwas Probleme.

Selbst wenn Wawrinka im Tiebreak eine seiner beiden Chancen zum Satzausgleich genützt hätte, wäre es unter diesen Umständen wohl schwierig geworden, das Spiel noch zu gewinnen. Für den Westschweizer, der erst Ende März nach seinen schwierigen Operationen am Fuss zurückgekehrt war, ist es die fünfte Erstrunden-Niederlage in Folge. Bereits am French Open hatte er in der 1. Runde gegen Moutet verloren.

Wawrinka war sich im Alter von 37 Jahren über die Schwierigkeit seines Comebacks bewusst. Dass er aber nur gerade 3 von 13 Partien gewinnen würde, muss ihm trotzdem zu denken geben. Er hatte sich vorgenommen, vor seinem unausweichlichen Karrierenende nochmals ein (zur Not auch kleineres) Turnier zu gewinnen. Die Zeit läuft aber unerbittlich gegen den Gewinner von drei Grand-Slam-Turnieren.

Alexander Ritschard

Der Qualifikant Alexander Ritschard (ATP 186) verlor erwartungsgemäss gegen den als Nummer 6 gesetzten Félix Auger-Aliassime 3:6, 4:6, 6:3, 3:6. Wie bei seinem Grand-Slam-Debüt in Wimbledon gegen Stefanos Tsitsipas gewann er gegen einen wesentlich höher dotierten Gegner auf einem der grossen Courts einen Satz, war aber zu wenig effizient, um eine Überraschung zu schaffen. Während der Kanadier die Hälfte seiner Breakbälle (4 von 8) nützte, verwertete der 28-jährige Zürcher nur gerade zwei von zwölf.

Ritschard hielt auf dem drittgrössten Platz der Anlage über weite Strecken gut mit. «Ich muss aus diesen Matches lernen», erklärte er. Diesmal habe er den Beginn etwas verschlafen und auch am Ende ein wenig den Fokus verloren. Für ihn geht es in gut zwei Wochen mit dem Davis Cup in Ecuador weiter.

Serena Williams

Die Profikarriere von Serena Williams geht noch mindestens zwei Tage weiter. Sie hat auch mit 40 Jahren noch nicht genug. Die wahrscheinlich grösste Tennisspielerin der Geschichte gewann in der 1. Runde gegen die Montenegrinerin Danka Kovinic (WTA 80) ohne Probleme 6:3, 6:3.

Standesgemäss im schwarzen Dress mit funkelnden Glitzereffekten enttäuschte die 23-fache Grand-Slam-Siegerin nicht und bot unter den Augen ihres Ehemannes Alexis Ohanian und von Töchterchen Olympia eine gute Show ab – notabene 23 Jahre, nachdem sie gegen Martina Hingis im gleichen Stadion ihren ersten grossen Titel gewonnen hat.

In der 2. Runde wird die Aufgabe am Mittwoch gegen die Weltnummer 2 Anett Kontaveit aus Estland dann ein grosses Stück schwieriger. Sie dürfte auch dann in der Night Session die Massen elektrisieren. Die 29'402 Fans auf der Anlage vom Montagabend stellten einen Rekord auf.

Jil Teichmann

Die als Nummer 30 gesetzte Jil Teichmann ging nach einem ansprechenden Start gegen die Chinesin Zhang Shuai (WTA 36) mit 4:6, 2:6 in nur 76 Minuten regelrecht unter. Die in Barcelona geborene Linkshänderin führte 3:1, gewann in der Folge aber nur noch drei weitere Games. «Ich habe die wichtigen Punkte weniger gut gespielt als sie», stellte die 25-jährige Seeländerin fest. Ansonsten sei es eigentlich nicht so schlecht und klar gewesen, wie es aussehe.

Bei ihrer fünften Teilnahme in New York verlor Teichmann zum dritten Mal in der 1. Runde, dazu zweimal in der zweiten. Überhaupt gelingt es ihr bei Grand-Slam-Turnieren nur selten, das Potenzial auszuspielen. Ein Achtelfinal beim letzten French Open ist ein einsamer Ausreisser nach oben.

Was sonst noch wichtig war

Tsitsipas bereits ausgeschieden

Aus dem Fünfkampf um die Weltranglistenspitze ist nur noch ein Quartett übrig. Als Erster verabschiedete sich Stefanos Tsitsipas aus dem Rennen um die Nummer 1. Der Grieche scheiterte in der Startrunde 0:6, 1:6, 6:3, 5:7 am kolumbianischen Qualifikanten Daniel Galan (ATP 94). Dabei musste sich Tsitsipas wiederholt am rechten Arm behandeln lassen.

Murray wie in alten Tagen

Das Gefühl kannte Andy Murray schon lange nicht mehr: Erstmals seit Wimbledon 2017 gewann der Schotte eine Partie bei einem Grand-Slam-Turnier in drei Sätzen.

In nur zweidreiviertel Stunden setzte sich der US-Open-Champion von vor zehn Jahren 7:5, 6:3, 6:3 gegen den als Nummer 24 gesetzten Francisco Cerundolo durch. Der Argentinier ist allerdings ein ausgesprochener Sandplatz-Spezialist und deshalb für Murray eine gute Auslosung.

Medwedew nicht gefordert

Der Titelverteidiger Daniil Medwedew wurde zum Auftakt nicht im geringsten gefordert. Der Russe deklassierte den Amerikaner Stefan Kozlov (ATP 111) in etwas über zwei Stunden 6:2, 6:4, 6:0. Medwedew muss in jedem Fall den Final erreichen, wenn er seine Position an der Spitze der Weltrangliste behalten will.

Nur kleiner Protests für Djokovic

Am ersten Tag des US Open protestierte vor dem Eingang ein Grüppchen gegen das Fehlen von Novak Djokovic. Da er nicht geimpft ist, durfte der 21-fache Grand-Slam-Champion nicht in die USA einreisen. Die Demonstranten setzten sich aus Anhängern des Serben und Amerikanern zusammen, die sich gegen die Impfbestimmungen wehren. (pre/sda

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