Nach einem fulminanten Herbst und einem Turniersieg in Sofia ist Marc-Andrea Hüsler (26) inzwischen die Nummer 56 der Welt, bei den Australian Open (16. bis 29. Januar) aber steht er erstmals im Hauptfeld. 2021 und 2022 war er in der Qualifikation gescheitert. Neben dem Zürcher schlägt auch Stan Wawrinka in Melbourne auf. Der Sieger von 2014, der im März seinen 38. Geburtstag feiert, wird derzeit im 148. Rang der Weltrangliste geführt und nimmt nach einer Verletzung sein geschütztes Ranking in Anspruch.
Bei den Frauen stehen gleich drei Schweizerinnen im Hauptfeld des ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres: Olympiasiegerin Belinda Bencic (25, WTA 12), Jil Teichmann (25, WTA 35) und Viktorija Golubic (30, WTA 76).
In der Qualifikation gesetzt sind die Walliserin Ylena In-Albon (23, WTA 124) und die Bündnerin Simona Waltert (22, WTA 125).
Erst zum vierten Mal bestreitet die Baselbieterin Joanne Züger (22, WTA 187) die Qualifikation eines Grand-Slam-Turniers, zum ersten Mal in Australien.
Wer die drei Runden übersteht und den Sprung ins Hauptfeld schafft, kann sich über knapp 68'000 Franken Preisgeld freuen – das ist so viel wie nie zuvor. Zwar erhalten die Sieger etwas weniger als im Jahr zuvor (1.9 Millionen Franken), das Gesamtpreisgeld stieg aber gegenüber dem Vorjahr um 3.4 Prozent auf knapp 49 Millionen Franken. So viel wurde noch nie zuvor ausgeschüttet.
Rekordverdächtig ist auch die Anzahl Schweizer Männer, die sich quasi im Vorspiel zu den Australian Open für einen Platz im Hauptfeld bewerben: Fünf Spieler treten in der Qualifikation an. Für Dominic Stricker (20, ATP 118), Leandro Riedi (20, ATP 157) und Antoine Bellier (26, ATP 183) wäre es eine Premiere.
Alexander Ritschard (28, ATP 169) überstand 2022 die Qualifikation in Wimbledon und bei den US Open, in Australien tritt er erstmals überhaupt an.
Mit der Erfahrung von 12 Teilnahmen im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers tritt der Henri Laaksonen (30, ATP 172) zur Qualifikation an. Dass Melbourne ein gutes Pflaster für ihn sein kann, bewies er 2019. Damals gelang ihm der erste von sechs Siege im Hauptfeld.
So oder so glänzt das Schweizer Männertennis nach dem Rücktritt von Roger Federer mit einer nie da gewesenen Breite. (aargauerzeitung.ch)