Vor dem diesjährigen Roland-Garros war der Sechzehntelfinal die Bestmarke von Timea Bacsinszky an einem Grand-Slam-Turnier gewesen. Nun bietet sich ihr die Chance, als zweite Schweizerin nach Martina Hingis in einen Major-Final einzuziehen. Die Hürde ist allerdings hoch: Es wartet mit Serena Williams die Nummer 1 der Welt, die bereits 19 Grand-Slam-Turniere für sich entschieden hat.
Wie auch immer das heutige Duell endet, der Parcours von Bacsinszky in Paris ist auch so bereits herausragend. Die Waadtländerin, die am Montag ihren 26. Geburtstag feiert, erreichte als erste Schweizerin seit Patty Schnyder (2004 in Melbourne) einen Grand-Slam-Halbfinal. In Paris liegt der letzte Halbfinal mit Beteiligung einer Schweizer Spielerin sogar schon 14 Jahre zurück (Martina Hingis).
Heute steht Bacsinszky aber vor der schwierigsten Aufgabe im Frauen-Tennis überhaupt. Die 33-jährige Serena Williams gewann seit ihrem Debüt auf der Profi-Tour 66 Turniere, davon zwei in Roland-Garros. Sie verdiente 67.5 Millionen Dollar an Preisgeld und ist derzeit in ihrer 243. Woche als Nummer 1 der Welt. «Sie ist ein grosser Champion», sagte Bacsinszky, fügte aber an: «Wenn ich auf den Court komme, versuche ich immer den letzten Punkt zu gewinnen, egal wer auf der anderen Seite steht.»
In den letzten Tagen trat Williams nicht immer überzeugend auf. Vor ihrem ungefährdeten 6:1, 6:3 gegen die Italienerin Sara Errani (WTA 17) im Viertelfinal hatte sie dreimal Mühe bekundet und in drei Sätzen gewonnen. Gegen Bacsinszky spielte sie bislang zweimal und gewann jeweils ohne Satzverlust, zuletzt im März in Indian Wells mit 7:5, 6:3.
«Ich hatte gut gespielt», erinnerte sich Bacsinszky. Und das obwohl sie damals nach der Erfolgsserie mit zwei Turniersiegen ihren 14. Match innerhalb von vier Wochen bestritt. «Diesmal bin ich frischer.» Keine der diesjährigen French-Open-Halbfinalistinnen stand bislang weniger lang auf dem Platz und gab weniger Games ab als Bacsinszky. (ram/si)