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Djokovic äussert sich im Einreise-Drama zum ersten Mal selbst

epa09679668 Novak Djokovic of Serbia is seen during a training session at Melbourne Park in Melbourne, Australia, 12 January 2022. EPA/JAMES ROSS AUSTRALIA AND NEW ZEALAND OUT
Djokovic während eines Trainings in Melbourne.Bild: keystone

Djokovic gab Interview trotz Corona: «Wollte Journalisten nicht enttäuschen»

12.01.2022, 05:1012.01.2022, 14:55
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Tennis-Profi Novak Djokovic hat sich am Mittwoch in den Sozialen Medien erstmals ausführlich zu den Vorkommnissen rund um seine Einreise nach Australien geäussert. Er beginnt mit folgenden Worten:

«Ich möchte die anhaltenden Fehlinformationen über meine Aktivitäten und meine Teilnahme an Veranstaltungen im Dezember im Vorfeld meines positiven PCR-Covid-Testergebnisses ansprechen.»

Die 34 Jahre alte Nummer Eins der Weltrangliste bezog vor allem Stellung zu seinem positiven Coronatest im Dezember und den Vorwürfen, er habe sich trotzdem in der Öffentlichkeit gezeigt und damit gegen die Bestimmungen in seinem Heimatland Serbien verstossen.

«Ich habe am 14. Dezember an einem Basketballspiel in Belgrad teilgenommen, nach welchem bekannt wurde, dass einige Leute positiv auf Covid-19 getestet wurden. Obwohl ich keine Covid-Symptome hatte, machte ich am 16. Dezember einen Schnelltest, der negativ ausfiel. Um sicher zu gehen, machte ich an diesem Tag auch noch einen offiziellen PCR-Test.»

Am nächsten Tag habe er in Belgrad an einem Tennis-Event mit Kindern teilgenommen. Vor dem Ereignis habe er einen Schnelltest gemacht, der negativ ausgefallen sei. «Ich hatte keine Symptome und fühlte mich gut und ich erhielt die Nachricht des positiven PCR-Tests erst nach der Veranstaltung», schrieb er.

Verstoss gegen Isolation war ein Fehler

Am folgenden Tag habe er ein lange vereinbartes Interview mit der französischen Sportzeitung «L'Equipe» geführt. Der Entscheid, am Interview teilzunehmen, begründet er wie folgt:

«Ich habe mich verpflichtet gefühlt, das L'Equipe Interview durchzuführen, da ich den Journalisten nicht enttäuschen wollte. Aber ich habe sichergestellt, dass ich Distanz hielt und eine Maske trug, ausser als ein Foto von mir gemacht wurde.»

«Obwohl ich nach dem Interview nach Hause bin und mich für die vorgeschriebene Dauer in Isolation begeben habe, war das, nach genauerem Nachdenken, eine Fehleinschätzung und ich sehe ein, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen», schrieb er.

Dass in seinem Einreiseformular fälschlicherweise angegeben wurde, er sei in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Australien nicht gereist, bezeichnete Djokovic als menschlichen Fehler seines Agenten, der sicher nicht absichtlich geschehen sei.

Seine Mitarbeiter hätten den australischen Behörden weitere Informationen zur Verfügung gestellt, um in diesem Zusammenhang für Klarheit zu sorgen. Es sei ihm wichtig gewesen, all dies klarzustellen, aber er werde sich aus Respekt vor der australischen Regierung nicht weiter zu den Vorkommnissen äussern.

Entscheid des Ministers steht noch aus

Weil die Grenzbeamten ihm allerdings nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, wurde die Entscheidung im Laufe einer Gerichtsverhandlung am Montag gekippt. Der australische Einwanderungsminister hat sich vorbehalten, von seinem persönlichen Recht Gebrauch zu machen und Djokovics Visum dennoch ungültig zu machen. Diese Entscheidung steht noch aus. (sda/tennis)

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108 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nightwitch
12.01.2022 05:52registriert August 2020
Wollte Journalisten nicht enttäuschen..... die Schlinge zieht sich immer mehr zu und es wird von Tag zu Tag unglaubwürdiger.
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Fairness
12.01.2022 05:47registriert Dezember 2018
Hört sich ganz nach Darstellung seiner Anwälte an. Und wie hat er danach in Isolation mit Kindern auf der Strasse gespielt?
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manuel0263
12.01.2022 05:45registriert Februar 2017
Er sieht und gesteht plötzlich etwas ein? Nachdem ihm nach offenbar langem Nachdenken in den Sinn gekommen ist, dass das Ganze keinen Sinn ergab? Ein weiteres Mal stellt sich die Frage, warum er das nicht gleich gesagt hat. Sehr glaubwürdig, wenn man erst so lange überlegen muss...und sich dann so rauszueiern versucht.
Ausser seinen "Fans" kann ihn doch keiner mehr ernst nehmen.
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