Novak Djokovic reist ohne Einzel-Medaille von den Olympischen Spielen in Tokio ab. Der Weltranglistenerste unterliegt im Spiel um Bronze dem Spanier Pablo Carreño Busta (ATP 11) 4:6, 7:6 (8:6), 3:6. Am Freitag hatte der Serbe bereits den Halbfinal gegen Alexander Zverev in drei Sätzen verloren.
Olympia-Gold und damit den «Golden Slam» verpasst – mit diesen Gedanken im Hinterkopf stieg Djokovic offenbar auch in die Partie gegen Carreño Busta ein. Denn der 20-fache Grand-Slam-Sieger wirkte äusserst frustriert, im dritten Satz entluden sich seine (negativen) Emotionen dann so richtig. Nach einem verlorenen Ballwechsel warf Djokovic sein Racket wutentbrannt auf die leere Tribüne und schnappte sich umgehend einen neuen Schläger.
Wenig später, Djokovic wurde in der Zwischenzeit gebreakt, war ebendieses neue Racket auch schon wieder Geschichte. Nach einem Fehler am Netz schlug Djokovic seinen Schläger mit voller Wucht gegen den Netzpfosten.
Djokovic kämpfte zwar weiter und wehrte insgesamt fünf Matchbälle ab, am Ende war er aber in fast drei Stunden geschlagen. Er weist in seinem grandiosen Palmarès nach wie vor nur eine Olympia-Bronzemedaille von 2008 auf.
Am Nachmittag hätte er zudem eine weitere Chance auf Edelmetall gehabt, verzichtet aber freiwillig. Für das Spiel um Platz 3 im Mixed mit Nina Stojanovic gibt er Forfait – offiziell wegen einer Schulterverletzung.
Bronzemedaillen-Gewinner Carreño Busta scheint Djokovic besonders zu triggern. Als der Serbe am US Open im Herbst 2020 disqualifiziert wurde, weil er mit dem Tennisball eine Linienrichterin traf, hiess der Gegner ebenfalls Pablo Carreno Busta.
(zap/sda)
An eine "Verletzung der Schulter" glaubt doch da keiner, eher "Verletzung des Stolzes"
Die gross proklamierte mentale Stärke ist dann wohl doch nicht so hoch...
Djokovic macht halt schon viel, dass man ihn nicht sympathisch findet.