Die Australian Open fanden Anfang Jahr ohne die damalige Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste statt. Novak Djokovic wurde die Einreise auf den fünften Kontinent verweigert, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft war (und es nach wie vor nicht ist).
Djokovic kam in Ausschaffungshaft, versuchte sich juristisch zu wehren und kassierte letztlich eine Niederlage. Die hatte die Konsequenz, dass er nun eigentlich während drei Jahren nicht nach Australien einreisen darf.
Doch der «Djoker» wünscht sich, dass für ihn eine Ausnahme gemacht wird. Er hoffe, in den nächsten Wochen eine Antwort zu erhalten, sagte der 35-Jährige der serbischen Zeitung «Blic». Es gäbe einige positive Anzeichen, verriet er. Die Kommunikation laufe über seine Anwälte in Australien. «Sie stehen in Kontakt mit den für meinen Fall zuständigen Behörden.»
Was Novak Djokovic Hoffnung gibt: Australien hat sein strenges Corona-Regime gelockert. «Es ist gut, dass sie jetzt die Grenzen für ungeimpfte Ausländer geöffnet haben», sagte Djokovic. «Ich habe dieses Verbot. Ich hoffe, es wird aufgehoben.» Angeblich überlegt sich das die neue Regierung, die nach den Wahlen im Mai an die Macht kam.
Allerdings gibt es auch Stimmen, die fordern, keinesfalls für einen Tennis-Millionär eine Ausnahme zu machen. «Das wäre ein Schlag ins Gesicht der Menschen in Australien, die das Richtige getan haben», sagte die ehemalige Innenministerin Karen Andrews. «Ich glaube nicht, dass es einen Grund gibt, die Regel zu kippen, nur weil jemand viel Geld hat. Es sollte nicht eine Regel für Novak Djokovic und eine andere Regel für alle anderen gelten.»
Der neunfache Sieger der Australian Open ist in der Weltrangliste auf Rang 7 abgerutscht. Zuletzt gewann er Anfang Monat das ATP-500-Turnier im kasachischen Astana. Das ist schön, aber bedeutet einem 21-fachen Grand-Slam-Sieger nicht die Welt. Djokovic will es noch einmal allen auf der grössten Bühne zeigen. In Melbourne habe er schon immer sein bestes Tennis gespielt. «Daher bin ich immer besonders motiviert, dorthin zu fahren. Dieses Mal sogar noch mehr.» (ram)
Da müssten die australischen Behörden aber eine ganz besondere Erklärung liefern können, wenn sie nicht die Wut eines grossen Teils der Bevölkerung auf sich ziehen möchte!