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Haaland-Vater zieht nach Andermatt: Kritik am «Steuerparadies Schweiz»

Manchester City's Erling Haaland and his father Alf-Inge Haaland pose for a photo with the Premier League trophy after their English Premier League title win at the end of the English Premier Lea ...
Alf-Inge Haaland mit Sohn Erling und der Premier-League-Trophäe.Bild: keystone

Weil Papa Haaland ins «Steuerparadies Schweiz» zieht – scharfe Kritik aus Norwegen

06.06.2023, 10:3306.06.2023, 13:10
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Alf-Inge Haaland, Vater von Stürmer Erling, zieht in die Schweiz. Dies berichtete die norwegische Tageszeitung Dagbladet im Mai. Dass der 50-Jährige künftig in Andermatt im Kanton Uri Steuern zahlen wird, kommt in Norwegen nicht gut an. Auch die Schweiz kommt bei der Kritik von zwei Politikerinnen schlecht weg.

«Es ist eine Provokation, dass ein Fussballmillionär seiner Steuerrechnung ausweicht, während viele Kinder gezwungen sind, den Sport aufzugeben, weil sie ihn sich nicht leisten können», sagt Marie Sneve Martinussen, Parlamentsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der sozialistischen Partei Rodt. Auch der frühere Fussballprofi müsse sich an die Regeln des norwegischen Steuersystems halten.

Muntlige sporretimen i Stortinget Oslo 20221109. Marie Sneve Martinussen R under den muntlige sporretimen i Stortinget. Foto: Stian Lysberg Solum / NTB Oslo Norge YYvOOmkw-JU Ref:_POLYYvOOmkw-JU.jpg * ...
Marie Sneve Martinussen kritisiert die Familie Haaland.Bild: www.imago-images.de

Zumal Alf-Inge Haaland wie auch sein Sohn Erling von der norwegischen Sportförderung profitiert hätten. «Dank dieser war es beiden möglich, zu trainieren, Fussball zu spielen und ihre Karriere aufzubauen», sagt Agnes Närland Viljugrein von der norwegischen Arbeiterpartei und fügt gegenüber Dagbladet an: «Es hat etwas wirklich Unrühmliches, wenn man dann in eines der schlimmsten Steuerparadiese der Welt zieht.»

Damit meint sie die Schweiz, die aber nicht nur für niedrige Steuern bekannt sei. «In Bezug auf finanzielle Geheimhaltung und Steuerhinterziehung steht die Schweiz an zweiter Stelle der schlimmsten Länder», ergänzt Viljugrein. Dabei bezieht sie sich auf den Index vom «Tax Justice Network».

Die Politikerin appelliert an Haaland, mit seinen Steuergeldern einen Beitrag für Norwegen zu leisten, «als Dankeschön an die Gemeinschaft». Dies sei er den Freiwilligen, die beispielsweise als Trainer fungiert haben, schuldig. Haaland äusserte sich bisher nicht zu dem Umzug.

Sliderstory Höhenlage von Schweizer Orten Andermatt
Die künftige Heimat von Alf-Inge Haaland: das Urner Bergdorf Andermatt.Bild: Shutterstock

In der Schweiz ist Haaland als Norweger jedoch nicht alleine. Immer mehr Menschen aus dem skandinavischen Land verlassen ihre Heimat als Reaktion auf steigende Steuern. Im Urner Bergdorf, in das Haaland zieht, wohnt mit Kjartan Aas ein norwegischer Milliardär, der als einer der bekanntesten Steuerflüchtlinge gilt. (nih)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jürgen M.
06.06.2023 12:04registriert Dezember 2020
Ich finde die beiden Politikerinnen aus Norwegen haben absolut recht. Was Haaland und andere Millionäre machen einfach eine Sauerei ohne Ende!
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Maxoni
06.06.2023 11:03registriert März 2021
Dieser Index ist ein absoluter Witz. Die Schweiz ist nur vor allem soweit oben, weil es bisher noch kein Register gibt, der die wirtschaftliche Berechtigung von Gesellschaften und Co. offenlegt. Und das Steuergerichtsentscheide im Grundsatz auch nicht öffentlich zugänglich sind, wertet dies der Index mit einem Secrecy Score von 100/100.
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