Als Wide Receiver Stefon Diggs im Jahr 2020 nach Buffalo kam, half er dem bis dahin noch fehleranfälligen Josh Allen, schnell einer der besten Quarterbacks der NFL zu werden. Am Ende ihrer dritten gemeinsamen Saison begann sich die Beziehung jedoch zu verschlechtern. Diggs war unzufrieden mit der Anzahl an Pässen, die er bekam, und ärgerte sich teils offen darüber. Allen seinerseits war über das Verhalten frustriert und war auch unzufrieden darüber, dass Diggs sich nicht immer an die vorgegebenen Laufwege hielt. So konnte der Quarterback nicht darauf vertrauen, dass Diggs dort steht, wo er sein sollte.
Dennoch sah sich Allen gezwungen, seinem Star-Receiver den Ball möglichst häufig zu geben – was aber auch auf Kosten der Stimmung im Team und dessen Erfolgs ging. Im Frühling schickte Buffalo den unzufriedenen Stefon Diggs dann per Trade nach Houston, in Gabe Davis verliess auch die nominelle Nummer 2 bei den Passempfängern das Team. Nun hat Allen zwar keine Anspielstation mit Diggs' Qualität mehr, jedoch wirkt das auf ihn befreiend.
Nichts zeigt dies besser als seine Leistung gegen die Detroit Lions. Das vor dem Spieltag mit beste Team der NFL wurde im eigenen Stadion 48:42 bezwungen – Josh Allen war dabei einmal mehr der Star. Der 28-Jährige warf zwei Touchdown-Pässe und lief selbst zweimal in die Endzone, ausserdem blieb er ohne Interception. Ein weiterer spektakulärer Touchdown, der mehr an einen Pass im Basketball erinnerte, wurde aufgrund von Haltens eines Mitspielers aberkannt.
It got called back but we have to show you this alley oop from Josh Allen 😂
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Neun verschiedene Anspielstationen bediente Allen, der sich nicht darum kümmern musste, einem unzufriedenen Star zwangsweise den Ball zu geben. «Josh ist so viel entspannter», sagte ein Bills-Trainer gegenüber The Athletic und fügte an: «Zuvor mit dem ganzen Drama wirkte er erschöpft.»
KEON IS SO BACK.
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Gegen Detroit konnte sich Allen auch auf Runningback James Cook (133 Yards, 2 Touchdowns) verlassen, der sich nicht einmal von einem Ziehen an seinen Haaren aufhalten liess.
Mit dem Sieg steht Buffalo nun bei elf Siegen und drei Niederlagen, Josh Allen ist im Rennen um die Auszeichnung als wertvollster Spieler der Saison (MVP) klarer Favorit. Leistet er sich in den verbleibenden drei Spielen der Regular Season keine kolossalen Fehler, ist ihm der Titel kaum noch zu nehmen. Runningback Ty Johnson, der Pässe für 114 Yards Raumgewinn fing, bezeichnete seinen Quarterback als «mythisch».
Sorgen muss sich Buffalo lediglich um die Defensive machen, die wie schon in der Vorwoche gegen die Los Angeles Rams (42:44) über 40 Punkte zuliess. Jedoch zeigten die Bills gegen die beste Offensive der Liga zumindest zu Beginn ihr Potenzial, indem sie im ersten Viertel keinen Punkt zuliessen und so einen 14:0-Vorsprung ermöglichten. Ausserdem hielten sie das hervorragende Runningback-Duo der Lions aus Jahmyr Gibbs und David Montgomery bei insgesamt 35 Yards. Buffalo ist in jedem Fall reif für den ersten Super-Bowl-Triumph der Vereinsgeschichte.
Dies gilt trotz der Niederlage aber auch für die Detroit Lions, die in der NFC mit zwölf Siegen und zwei Niederlagen noch immer Platz 1 belegen und bei denen Jared Goff fünf Touchdown-Pässe warf und wie auch Allen ohne Interception blieb. Es wäre also nicht überraschend, wenn die beiden Teams sich im NFL-Final in New Orleans wiedersehen. Football-Fans könnten sich darüber in jedem Fall freuen.
Mit einem Sieg wären die Indianapolis Colts wieder mitten im Rennen um die Playoff-Plätze gewesen, das versauten sie sich in Denver aber selbst. Denn gegen den direkten Konkurrenten leisteten sich die Colts gleich mehrere Dummheiten. Erst liess Runningback Jonathan Taylor den Ball beim vermeintlichen Touchdown zum 20:7 kurz vor Überqueren der Goal-Line fallen, was im Verlust des Ballbesitzes resultierte.
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[Highlight] Jonathan Taylor breaks away for a touchdown but drops the ball before reaching the endzone for a touchback
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Danach missriet ein Trick-Spielzug auch noch gehörig und endete mit einem Touchdown durch Broncos-Verteidiger Nik Bonitto, der zuvor den Querpass von Colts-Receiver Adonai Mitchell abgefangen hatte. Damit siegten die Broncos trotz eines eher schwachen Spiels von Quarterback Bo Nix, der je drei Touchdowns und Interceptions warf, 31:13 und sind nun so gut wie sicher für die Playoffs qualifiziert.
Für einmal setzten sich die Kansas City Chiefs ziemlich unbedrängt durch, doch überwogen nach dem 21:7-Sieg in Cleveland dennoch die Sorgen. Denn Superstar-Quarterback Patrick Mahomes musste das Feld im Schlussviertel mit einer Knöchelverletzung verlassen, nachdem er von zwei Verteidigern ins Sandwich genommen worden war. Noch ist unklar, wie schwer die Verletzung ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass Mahomes sich kurz vor den Playoffs eine Blessur zuzieht, rechtzeitig wieder zurückkehrt und sein Team souverän zu Siegen führt.
Patrick Mahomes limps off after getting tangled up on a failed 4th down pic.twitter.com/WnIgmsscfN
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Noch grössere Sorgen macht sich die Football-Welt aber um Miami-Receiver Grant DuBose. Der 23-Jährige blieb nach einem schlimmen Zusammenprall regungslos liegen und musste vom Feld abtransportiert werden. Zuvor wurde sein Trikot aufgeschnitten und die Gesichtsmaske abgeschraubt, damit er so gut wie möglich stabilisiert werden konnte. Nach mehreren Minuten Behandlung wurde er mit einer Halskrause und auf eine Trage fixiert vom Feld gefahren. Am Montag kam die leichte Entwarnung, dass DuBose alle Gliedmassen bewegen könne und stabil sei. Noch bleibt er aber im Spital.
Dolphins-Quarterback Tua Tagovailoa machte sich nach dem Spiel Vorwürfe: «Ich fühle mich einfach schlecht, dass ich ihn überhaupt in diese Situation gebracht habe, in der er getroffen wurde.» Es sei schwierig gewesen, weiterzumachen, erklärte der 26-Jährige, der kein gutes Spiel machte. Mit drei Interceptions und einem Fumble trug er einen grossen Teil der Verantwortung für die 12:20-Niederlage bei den Houston Texans, durch welche die Playoff-Qualifikation in weite Ferne rückte. Die Texans konnten hingegen Platz 1 in der Division AFC South und damit die Playoff-Teilnahme sicherstellen.
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Aufgrund eines starken Schlussviertels der New York Jets mussten sich die Jacksonville Jaguars am Ende doch 25:32 geschlagen geben. Irgendwie sorgten sie aber doch für das Highlight des Spiels: Denn nach einem Sack zeigte der 136 Kilogramm schwere D-Liner Jeremiah Ledbetter einen Rückwärtssalto.
Ever see a 300-pound man do a backflip?
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Der überragende Mann der Partie war jedoch Jets-Receiver Davante Adams, der zeigte, weshalb Quarterback Aaron Rodgers ihn unbedingt auch nach New York holen wollte. Der 31-Jährige fing neun Pässe und sorgte damit für 198 Yards Raumgewinn. Ausserdem erzielte er zwei Touchdowns und brachte die Gäste kurz vor Schluss auf ein Yard an die Endzone heran, woraufhin Breece Hall für die Entscheidung sorgte.
71-YARD RUN TO THE END ZONE!!!#NYJvsJAX on FOX pic.twitter.com/XK3rBXayBe
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RODGERS AND ADAMS MAGIC.
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Wenn einer Josh Allen den MVP-Award noch streitig machen kann, dann ist es wohl Lamar Jackson. Der Quarterback der Baltimore Ravens, der in der letzten Saison als wertvollster Spieler ausgezeichnet worden war, zeigte am Sonntag beim 35:14-Sieg gegen die New York Giants eine weitere Gala-Performance. Der 27-Jährige brachte 21 seiner 25 Pässe an den Mitspieler und sorgte dadurch nicht nur für 290 Yards Raumgewinn, sondern auch für alle fünf Touchdowns der Ravens.
49-YARD TOUCHDOWN TO @R_bateman2!!!!
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Trotz seiner erneut überragenden Saison mit 34 Touchdown-Pässen und nur drei Interception steht Baltimore aktuell «nur» bei neun Siegen aus 14 Spielen und ist in der Division AFC North nach wie vor hinter Pittsburgh platziert, obwohl die Steelers in Philadelphia 13:27 unterlagen. Dabei unterstrichen die Eagles einmal mehr ihre starke Form. Anders als in den meisten Spielen war aber nicht Runningback Saquon Barkley (74 Yards) der wichtigste Faktor, sondern Quarterback Jalen Hurts mit zwei Touchdown-Pässen und einem Lauf in die Endzone sowie seine Passempfänger A. J. Brown (110 Yards, 1 Touchdown) und DeVonta Smith (110 Yards, 1 Touchdown).
Erstmals seit Dezember 2022 und 33 Spielen galten die Carolina Panthers in einem NFL-Spiel als Favoriten. Dieser Rolle wurden sie beim 14:30 gegen die Dallas Cowboys aber nicht gerecht – trotz dieses 83-Yard-Touchdowns von Jalen Coker:
Eine unerwartet deutliche Niederlage erlitten auch die Los Angeles Chargers, die den Tampa Bay Buccaneers gleich 17:40 unterlagen. Hauptverantwortlich für das Offensivfeuerwerk waren vor allem Quarterback Baker Mayfield und Receiver Mike Evans, der 159 Yards Raumgewinn und diese zwei Touchdowns erzielte:
MICHAEL LYNN EVANS III
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BAKER TO EVANS AGAIN!
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Im Spiel der Tennessee Titans und der Cincinnati Bengals kanalisierte Titans-Verteidiger T'Vondre Sweat nach einer Balleroberung seinen inneren Runningback und liess mehrere Gegner abprallen:
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Am Ende siegte Cincinnati aber 37:27 – auch aufgrund dieses spektakulären Touchdown-Passes von Joe Burrow auf Tee Higgins:
Die Washington Commanders dominierten die erste Halbzeit in New Orleans unter anderem mit diesem Touchdown von Terry McLaurin:
Nach der Pause holten die Saints einen 0:17-Rückstand aber beinahe noch auf und unterlagen am Ende nur 19:20, weil die Two-Point-Conversion fehlschlug:
WOW...
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The Saints scored a TD with ZERO seconds left to get within a point of Washington!
They go for two and the win and... pic.twitter.com/1cIJTJ1kvy
Im Spiel der Nacht auf Montag setzte sich Green Bay souverän 30:13 in Seattle durch und verkürzte den Rückstand auf die Tabellenführer der NFC aus Detroit und Philadelphia. Am Ende sorgte Romeo Doubs mit einem grandiosen Touchdown für die Entscheidung:
WHAT AN INCREDIBLE CATCH!#ProBowlVote + #RomeoDoubs pic.twitter.com/P8Zu0eEgoD
— Green Bay Packers (@packers) December 16, 2024
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