Bislang konnte Marlen Reusser seit ihrem späten Einstieg ins Profigeschäft primär in Zeitfahren zuschlagen. Neun ihrer bis dato zwölf Siege gelangen ihr im Kampf gegen die Uhr. Dazu eroberte sie an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und an den Weltmeisterschaften 2020 jeweils die Silbermedaille im Zeitfahren.
Der 13. Profisieg war nun für Reusser der grösste Erfolg in einem Strassenrennen. 23 Kilometer vor dem Ziel der hügeligen 4. Etappe der Tour de France Femmes über 126,8 Kilometer setzte sie sich vom Feld ab. Niemand reagierte und so trat Reusser engagiert in die Pedalen. Als sie fünf Kilometer vor dem Zielstrich auf der Côte du Val Perdu über eine Minute Vorsprung hatte, stand der Sieg so gut wie fest. Die letzten Momente wurden zu einer Triumphfahrt.
"To win on such an incredible, epic stage... 𝐡𝐨𝐰 𝐬𝐩𝐞𝐜𝐢𝐚𝐥!" ✨
— Eurosport (@eurosport) July 27, 2022
A sensational solo victory for Marlen Reusser at the Tour de France Femmes 👏#TDFF | @discoveryplusUK | @teamsdworx pic.twitter.com/Zymn57ALcW
«Ich weiss es nicht», sagte die Zeitfahr-Europameisterin des Jahres 2021 im Sieger-Interview auf die Frage, ob dies ihr grösster Sieg überhaupt sei. «Es ist sicher ein super guter Sieg, aber ich will meine Erfolge gar nicht miteinander vergleichen. Ich geniesse es einfach jedes Mal, wenn ich gewinne.»
Es sei der Plan ihrer Equipe gewesen, das Rennen hart zu machen und oft anzugreifen. «Bei mir ging das dann auf und ich kam weg. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass es aufging.»
"𝐖𝐞 did it!" 🙌
— Eurosport (@eurosport) July 27, 2022
Marlen Reusser pays tribute to @teamsdworx and her team-mates after clinching her Stage 4 victory 🤝#TDFF | @discoveryplusUK pic.twitter.com/529EMqmTey
2022 war ein schwieriges Jahr für Marlen Reusser, die auf die laufende Saison hin zum Topteam SD Worx gewechselt war. An der Women's Tour in Grossbritannien verletzte sie sich bei einem Sturz am Handgelenk, danach kämpfte sie mit einer hartnäckigen Corona-Erkrankung, wegen der sie nicht an der Tour de Suisse Women teilnehmen konnte. In einem Höhentrainingslager im Engadin fand sie zuletzt aber wieder zur Form zurück.
In Bar-sur-Aube setzte sich Reusser mit 1:24 Minute Vorsprung auf die Französin Evita Muzic durch, die den Sprint einer dreiköpfigen Verfolgerinnengruppe für sich entschied.
¡JODER! ¡JODER!
— José Manuel Amorós (@AmorosCuatro) July 27, 2022
Caída tremenda de 🇪🇸 Mavi García por culpa del coche de su propio equipo, el UAE
Después de dos pinchazos en el sterrato, día durísimo para la española que era candidata a todo en este Tour mostrando un gran estado de forma pic.twitter.com/9uczep1LEt
In der Gesamtwertung der Tour de France verbesserte sich mit Elise Chabbey eine andere Schweizerin um einen Rang. Die Genferin ist neu Zehnte. Chabbeys Rückstand auf das Maillot Jaune, welches nach wie vor die «Grande Dame» Marianne Vos trägt, beträgt 2:20 Minuten. Reusser liegt auf Rang 24, sie liegt rund viereinhalb Minuten hinter der Niederländerin Vos.
Gute Besserung der Spanischen Meisterin. Soviel Pech in einem Rennen ist auch ein seltenes Kunststück. Vorallem nach Pannen noch vom eigenen Mannschaftswagen angefahren zu werden. :S
Hoffentlich sinds "nur" die paar Schürfwunden.