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Schweizer Tour-Quartett ohne persönlichen Erfolg, aber doch zufrieden

Silvan Dillier, Marc Hirschi, Stefan Bissegger und Stefan Küng (von links).
Silvan Dillier, Marc Hirschi, Stefan Bissegger und Stefan Küng (von links).bilder: keystone/watson

Schweizer Tour-Quartett ohne persönlichen Erfolg, aber doch zufrieden

21 Gelegenheiten bot die 109. Tour de France. Doch aus dem Schweizer Quartett stach kein Fahrer positiv heraus. Es war ein Misserfolg mit Ansage.
25.07.2022, 06:02
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Ein 4. Platz von Stefan Küng – dies ist das beste Resultat eines Schweizer Fahrers an der Tour de France 2022. Küng kann für sich noch die Plätze 11 und 14 aus den zwei Zeitfahren beanspruchen, Stefan Bissegger einen 19. Platz in der 4. Etappe.

Das ist ein ziemlich bescheidener Output für die ambitionierten Schweizer Radrennfahrer, nachdem an der Tour 2020 noch grosse Aufbruchstimmung geherrscht hatte. Zwei Jahre nach den Husarenritten von Marc Hirschi auf drei Etappen-Podests sowie Küng und Michael Schär als weitere auffällige Fahrer hatte sich das Schweizer Schattendasein zumindest teilweise angekündigt. Küng, Hirschi und Silvan Dillier waren in den Wochen vor dem Tour-Start coronapositiv und kämpften alle noch mit den Folgen der Erkrankung.

Küng nicht über 90 Prozent

Stefan Küng gelang es vor allem wegen Corona, aber auch aufgrund der Geburt seines ersten Sohnes nicht, die starke Form aus der Tour de Suisse zu konservieren. Im Auftaktzeitfahren in Kopenhagen war er ohne Siegchance, am zweiten Tag handelte er sich eine Geldbusse ein, weil er Ruben Guerrero nach einem Wortgefecht am Helm packte. Danach lief es ihm ein wenig besser.

Aus einer Ausreissergruppe heraus schaffte Küng in der 13. Etappe mit Ziel in Saint-Etienne den 4. Platz, dazu leistete er auch in den Pyrenäen wichtige Helferdienste für David Gaudu. Nach Platz 11 im Zeitfahren am vorletzten Tag hielt er aber nüchtern fest: «Ich kam über die ganze Tour nicht über 90 Prozent meines Leistungsvermögens hinaus. Wenn du weisst, wozu du fähig wärst, du aber im Moment einfach nicht auf dieses Niveau kommst, ist es extrem frustrierend.»

Hirschis Kampf gegen den Besenwagen

Von Marc Hirschi wären auch ohne Corona keine verwegenen Ausritte zu erwarten gewesen, weil er im Team UAE von Tadej Pogacar, wie Dillier bei Alpecin-Deceuninck, ohnehin als Helfer vorgesehen war. Nach dem positiven Coronatest während der Tour de Suisse stand der 23-jährige Berner zunächst nicht einmal im Aufgebot, rückte durch einen Ausfall aber im letzten Moment nach. In dieser Verfassung war Hirschi aber ein Schatten seiner selbst. Sein grösster Gegner war der Besenwagen.

So blieb Stefan Bissegger als möglicher Heilsbringer. Doch so laut sich der Thurgauer als Siegesanwärter in Position gebracht hatte, so leise erloschen seine Hoffnungen durch Stürze und Defekte. Beim Tour-Start in Kopenhagen stürzte Bissegger auf nasser Unterlage zweimal, im Zeitfahren am vorletzten Tag liessen ihn das Hinterrad, die Gangschaltung und der Teamfunk im Stich.

«Enttäuschend» sei das, sagte Bissegger gegenüber Eurosport, bevor er in der Schlussetappe zumindest noch ein paar Punkte in einem Zwischensprint sammelte. Es waren die letzten international erhörten Worte eines Schweizers an der 109. Tour de France.

Dilliers gelungener Abschied

Einen besonders schönen Abschlussabend in Paris dürfte Silvan Dillier verbracht haben. Seine Equipe gewann durch Jasper Philipsen den Massensprint auf den Champs-Élysées.

«Wir kamen mit sehr hohen Erwartungen an die Tour, hofften vor allem, dass wir in der ersten Woche erfolgreich sein würden», sagte Dillier im SRF vor der letzten Etappe. «Es lief nicht wie erhofft, aber wir konnten in Carcassonne immerhin eine Etappe gewinnen mit Jasper Philipsen. Und wir sind super motiviert, es heute noch einmal zu versuchen.» Das klappte ausgezeichnet, wie sich später herausstellte. (ram/sda)

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