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Stürze von Cavalli und Süssemilch überschatten Tour de France der Frauen

Für mehrere Fahrerinnen war das Rennen zu Ende.
Für mehrere Fahrerinnen war das Rennen zu Ende.bild: screenshot srf

Dieser üble Sturz an der Tour de France der Frauen gibt zu reden

Mit Marianne Vos trägt neu einer der grossen Stars das Maillot Jaune der Tour de France. Doch nach der 2. Etappe gab weniger der Sieg der Niederländerin zu reden als vielmehr ein übler Crash.
26.07.2022, 08:0926.07.2022, 12:05
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25 Kilometer sind bis ins Etappenziel in Provins noch zu absolvieren. Da passiert es. Im dichten Gedränge des Pelotons kommt es zu einem Sturz mehrerer Fahrerinnen.

So weit, so schmerzhafter Rennalltag. Was dann jedoch geschieht, schockiert die Zuschauer. In hohem Tempo rast Nicole Frain, vermeintlich ohne zu bremsen, in den Knäuel der Gestürzten. Dabei kommt die australische Meisterin auch selber zu Fall. Meterweit schlittert sie über den harten Asphalt.

Die 29-Jährige Frain leistete sich eine fatale Fehleinschätzung. Denn im Ziel – sie konnte das Rennen fortsetzen – erklärte sie im Interview, sie habe eine Lücke gesehen und gehofft, dort hindurch zu kommen.

Für Cavalli ging es nicht mehr weiter

Das gelang Frain aber nicht. Die Australierin blieb an Marta Cavalli hängen, knockte die Italienerin aus. Die Siegerin von Flèche Wallone und dem Gold Race in diesem Frühling stieg zwar noch einmal aufs Velo, muss aber einsehen, dass es nicht mehr weitergehen konnte. Die 24-jährige Cavalli musste die Tour de France aufgeben.

«Zum Glück hat sie mir sofort eine Sprachnachricht geschickt, noch als sie im Krankenauto lag», berichtete ihr Vater Alberto Cavalli dem Portal «Bici News». Sie habe die Familie beruhigen wollen und mitgeteilt, dass es ihr gut gehe. «Sie war eindeutig groggy, aber das Wichtigste ist, dass sie nichts Schlimmes hat.»

Nicole Frain äusserte sich am Abend auf Instagram noch einmal zum Zwischenfall. Da ging sie nicht mehr auf die Lücke ein, die sie gesehen hatte. «Ich habe mein Bestes versucht, um einen Zusammenprall zu vermeiden, konnte aber nirgendwohin ausweichen. Natürlich war das nicht meine Absicht und ich entschuldige mich bei allen, die in den Sturz verwickelt waren.»

Süssemilch mit Wirbelbrüchen

Nur wenige Kilometer später ereignete sich ein weiterer schwerer Sturz. Betroffen war die Deutsche Laura Süssemilch. Die 25-Jährige erlitt dabei zwei Wirbelbrüche. Vorerst müsse sie eine Halskrause tragen, teilte ihr Team mit.

In der Endphase der Etappe war gegen Marianne Vos kein Kraut gewachsen. Die 35-jährige Niederländerin gewann den Spurt einer Spitzengruppe und eroberte sich die Gesamtführung. Sie wird diese heute auf der 3. Etappe versuchen zu verteidigen. Das wellige Teilstück führt über 133,6 Kilometer von Reims nach Épernay. Als beste Schweizerin in der Gesamtwertung liegt Elise Chabbey auf Rang 11. (ram)

Die Zusammenfassung der Etappe.Video: YouTube/Eurosport
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BigMic
26.07.2022 09:03registriert Januar 2014
Sorry aber diese Frain gehört ausgeschlossen. Die denkt Sie kann da als Einizge mit vollem Tempo durchrasen? Alle anderen bremsen und probieren auszuweichen.
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Deacon Blue
26.07.2022 10:15registriert Januar 2022
Frain sollte ausgeschlossen werden. Es gibt Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven und es ist klar, dass sie mit vollem Risiko weitergefahren ist. Wenn mehrere Fahrer:innen stehen, ist klar, dass es vorne nicht weitergeht, das wissen alle, die mal in einem Peloton unterwegs waren (auch intuitiv). Im Strafrecht würde man wohl diskutieren, ob sie bloss fahrlässig oder eventualvorsätzlich gehandelt hat (für mich sprechen die Aufnahmen für Letzteres). Wenn solches Verhalten nicht geahndet wird, greift es um sich.
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Shelley
26.07.2022 10:34registriert März 2018
„.. ich habe eine Lücke gesehen“…🤪, klar doch. Und wenn es eine gegeben hätte, wäre dieses Tempo völlig hirnrissig gewesen. Einfach nie zugeben, dass mann Scheisse gebaut hat.
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