«Für die Holländer ist es ein Berg, für alle anderen eine Müllhalde», heisst es auf der Website quäldich.de, auf der für Radfahrer tausende Pässe und andere Aufstiege in vielen Ländern beschrieben werden. Gemeint ist ein Hügel, der schon mit seinem nicht alltäglichen Namen auffällt: der VAM-Berg.
Die Erhebung befindet sich auf dem Gelände der früheren Müllentsorgungs-Gesellschaft Vuil Afvoer Maatschappij (VAM) in der Provinz Drenthe im Nordosten der Niederlande. Der künstliche Hügel ist deren höchster Punkt.
Die frühere Abfalldeponie wurde begrünt und für Velofahrer mit einem Asphaltband dekoriert. Bis auf 4800 Zentimeter über Meer führt es die Sportler. In eine Höhe, in der mancher Oranje womöglich bereits Mühe mit der Atmung bekommt.
Ambitionierten Velofahrern in der Region dient der VAM-Berg als willkommenes Trainingsrevier, um wenigstens ein paar Höhenmeter zu sammeln. Und man sollte sich nicht täuschen lassen: Die durchschnittliche Steigung beträgt rund 10 Prozent, das ist steil.
Im Zickzack hinauf fahren ist deshalb gut möglich, weil die vier Meter breiten Wege am Berg Einbahnstrassen sind – auch das 150 Meter lange und bis zu 15 Prozent steile Stück Kopfsteinpflaster.
Seit die Strassen vor fünf Jahren angelegt wurden, werden sie auch regelmässig in Rennen befahren, etwa beim Eintagesrennen Ronde van Drenthe. Nun geht es am Col du VAM um EM-Medaillen. Am Freitag machen die U23-Rennen beider Geschlechter den Auftakt, am Wochenende finden die Wettkämpfe der Junioren und der Elite statt.
Bei den Frauen führt der Sieg über das niederländische Team um Demi Vollering und Lorena Wiebes, ihre erste Herausforderin dürfte die Belgierin Lotte Kopecky sein. Bei den Männern heissen die Topfavoriten Wout van Aert, Arnaud de Lie (beide Belgien) und Mads Pedersen (Dänemark). (ram)
Harte Hunde. :D