Im Ziel in der Skistation Le Lioran konnte der ansonsten so coole Däne die Tränen nicht zurückhalten. «Es ist natürlich sehr bewegend für mich. Nach meinem Sturz so zurückzukommen, bedeutet mir sehr viel», brachte Jonas Vingegaard gerade noch so heraus. «All die Dinge, die ich in den letzten drei Monaten durchgemacht habe. Das wäre ohne meine Familie nie möglich gewesen.»
Tatsächlich war es dem Tour-de-France-Sieger der letzten beiden Jahre gelungen, den hohen Favoriten Tadej Pogacar auf dem anspruchsvollen Teilstück über 211 km im Zentralmassiv nicht nur herauszufordern, sondern ihn erstmals auch in einem Sprint zu bezwingen – wenn auch hauchdünn um ein paar Zentimeter. Dritter wurde mit 25 Sekunden Rückstand Remco Evenepoel.
🔥 ¡𝗕𝗲𝘀𝘁𝗶𝗮𝗹 𝗩𝗶𝗻𝗴𝗲𝗴𝗮𝗮𝗿𝗱!
— Eurosport.es (@Eurosport_ES) July 10, 2024
Le come la tostada a Pogacar en el mano a mano de Le Lioran tras aguantar el envite en la montaña.
Chapeau 👏🏻👏🏻#TDF2024 | #LaCasadelCiclismo pic.twitter.com/llVtffUGC9
Vingegaard war im April an der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzt und hatte sich unter anderem am Schlüsselbein operieren lassen müssen. Sein Start stand deshalb lange auf der Kippe, der 27-Jährige aus Nord-Jütland hatte kein Vorbereitungsrennen bestritten. Pogacar schien lange einem überlegenen Solosieg entgegenzueilen, musste am zweitletzten Anstieg den starken Bergfahrer Vingegaard aber wieder aufschliessen lassen.
Dank der Bonifikation für den Etappensieg machte der Däne zwei Sekunden auf den Slowenen, der in den beiden Jahren vor Vingegaard triumphiert hatte, gut. Er weist in der Gesamtwertung noch 1:14 Minuten Rückstand auf. Was sich zunächst als Monolog des Giro-Siegers angekündigt hatte, steuert nun auf einen erneuten Zweikampf zu. Als Spielverderber noch nicht aus dem Rennen ist der Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel. Der Belgier liegt mit 1:06 Abstand noch zwischen den beiden.
Glück im Unglück hatte bei einem Sturz in der letzten Abfahrt der zweite Slowene Primoz Roglic. Als Vierter weist er aber bereits 2:15 Minuten Rückstand auf. (ram/sda)