Viele Zuschauer fühlten sich an Batman erinnert, als Dylan Groenewegen an der Tour de France erstmals mit einer neuen Sonnenbrille an den Start ging. Sie hat zwischen den Augengläsern eine Art Schnabel über der Nase.
Schon seit einiger Zeit wird im Radsport versucht, jedem kleinsten Detail Aufmerksamkeit zu verleihen, um windschlüpfriger und damit schneller zu werden. Das Erfolgsteam Sky prägte den Begriff der «marginal gains», der geringfügigen Gewinne.
Ausrüster doktern an Laufrädern herum, an Helmen, tüfteln an den Stoffen der Trikots, lassen die Fahrer mit schmaleren Lenkern fahren. Alles mit dem Ziel, Watt zu sparen. Damit ein Fahrer dann, wenn es zählt, noch möglichst fit ist.
So wie Dylan Groenewegen am Donnerstag in Dijon. Der niederländische Meister gewann die 6. Etappe der Tour de France im Massensprint des Feldes. Auf der Nase: seine neue Schnabel-Brille.
«Das Stück auf der Nase hilft mir dabei, schneller zu fahren», sagte Groenewegen. «Im Sprint willst du so schnell wie möglich sein und wenn man kleine Dinge ändert, kann das grosse Auswirkungen haben.»
Groenewegen’s looks like he stole Batman’s sunnys…. #TDF2024 pic.twitter.com/iQpTvkYpxO
— Nathan Shickle 🇺🇦 🇫🇰 (@TheShickle) July 1, 2024
Die Nasenverkleidung soll wohl die Luft gleichmässig am Gesicht des Fahrers vorbeileiten. Man kann davon halten, was man will. Aber Entscheidungen in Sprints bei Geschwindigkeiten von um die 70 km/h sind manchmal – so wie gestern – eine Sache von Zentimetern oder gar Millimetern. Da kann tatsächlich der kleinste Vorteil einer sein. Wobei Dylan Groenewegen am Ende wahrscheinlich trotzdem vor allem mit und nicht wegen seiner auffälligen Brille gewonnen hat.
Falls du auch schneller werden willst, dann kommt dich Training günstiger. Denn Hersteller Scicon verlangt schlappe 350 Euro für den 8 Gramm schweren Schnabel – ohne Brille rundherum.