Wenn am Sonntagabend auf den Champs-Élysées die Tour de France zu Ende geht, dürfte sie Jonas Vingegaard als zweiter Däne gewinnen. 1996 triumphierte Bjarne Riis.
Vingegaard entschied die letzte schwere Bergetappe in den Pyrenäen für sich. In Hautacam feierte der 25-Jährige vom Team Jumbo-Visma einen Solosieg. Nach dem Gewinn der 11. Etappe, als er hinauf zum Col du Granon das Leadertrikot eroberte, ist es sein zweiter Etappensieg in dieser Tour.
«Es ist unglaublich», sagte Vingegaard im Sieger-Interview. «Heute Morgen sagte ich meiner Freundin und meiner Tochter, dass ich für sie gewinnen will. Das gelang mir und darauf bin ich sehr glücklich und stolz. Dieser Sieg ist für meine zwei Frauen zuhause.»
Der zweitplatzierte Tadej Pogacar, der Gesamtsieger der Jahre 2020 und 2021, versuchte noch einmal alles. Am vorletzten Berg griff der Slowener mehrmals an, doch stets konnte im Vingegaard folgen. Als Pogacar in der folgenden Abfahrt stürzte, konnte sich der Träger des Maillot Jaune es sich gar leisten, gönnerhaft auf den schärfsten Konkurrenten zu warten.
Rund viereinhalb Kilometer vor dem Zielstrich in Hautacam griff Vingegaard selber an und kam weg. Pogacar büsste etwas mehr als eine Minute ein und hat nun in der Gesamtwertung 3:26 Minuten Rückstand.
— Cycling out of context (@OutOfCycling) July 21, 2022
An der Reihenfolge auf dem Siegerpodest der 109. Tour de France wird sich in den abschliessenden Tagen kaum mehr etwas ändern. Als Dritter wird Geraint Thomas, den Gesamtsieger 2018, die Frankreich-Rundfahrt abschliessen. Der Waliser liegt viereinhalb Minuten hinter Pogacar und hat drei Minuten Vorsprung auf den neuen Gesamtvierten, den Franzosen David Gaudu.
Vingegaard will indes noch nicht über den Gesamtsieg sprechen. «Darüber können wir uns gerne in zwei Tagen unterhalten, es folgen noch zwei Etappen, bis wir am Sonntag nach Paris fahren.»
Am Freitag steht eine Flachetappe auf dem Programm, am Samstag ein sehr flaches, 41 Kilometer langes Einzelzeitfahren und am Sonntag die abschliessende Triumphfahrt ins Ziel in der Hauptstadt. (ram)
Jumbo Visma als Team mit perfekter Teamtaktik. Besonders stark heute ausser Vingegaard wieder Van Aert.
Schrecksekunde in der letzen Abfahrt wo erst Vingegaard fast und danach Pogacar ganz zu Boden ging. Sehr fair wartete Vingegaard auf ihn, wofür sich Pogacar auch bedankte. Grosse Gesten von grossen Sportlern.
Unglaublich auch die Fernkämpfe im Gesamtklassement hinter den zwei.
Beste Werbung für den Radsport.
Ich denke, jetzt kann nur noch ein Sturz oder Corona den Gesamtsieg Vingegaard verhindern.