Tadej Pogacar gegen Jonas Vingegaard – das war das Duell, das an dieser Tour de France im Kampf um den Gesamtsieg alle erwarteten. Die 5. Etappe führte zu einer ersten markanten Differenz zwischen den beiden Topfavoriten.
Pogacar, der Vorjahressieger aus Slowenien, nahm seinem dänischen Rivalen 1:05 Minute ab. Damit schlüpfte er ins Leadertrikot, Vingegaard hat in der Gesamtwertung einen Rückstand von 1:13 Minute.
Das mehrheitlich flache Zeitfahren wurde zur Beute von Remco Evenepoel. Der Weltmeister und Olympiasieger in dieser Disziplin nahm Pogacar auf Rang zwei 16 Sekunden ab und stiess in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz vor. «Das ist ein grosser Schritt nach vorn in Richtung Podium. Aber es ist noch ein weiter Weg», sagte Evenepoel. Im Vorjahr war er Dritter geworden, ein Podestplatz in Paris ist auch heuer sein Ziel.
Mathieu van der Poel musste nach zwei Tagen in Gelb das Leadertrikot wieder abgeben. Der Niederländer büsste 1:44 Minuten ein. Ein gutes Zeitfahren zeigte der Schweizer Meister Mauro Schmid. Nach einem verhaltenen Beginn steigerte sich der Zürcher und belegte am Ende mit knapp zwei Minuten Rückstand den 20. Rang. Es wäre sogar noch ein besseres Resultat möglich gewesen, meinte Schmid im SRF-Interview. Er sei das Zeitfahren viel zu langsam angegangen.
In der 6. Etappe vom Donnerstag erwartet die Fahrer ein anspruchsvolles, hügeliges Terrain. Das 201,5 km lange Teilstück mit Start in Bayeux und Ziel in Vire Normandie führt durch die sogenannte «normannische Schweiz», eine Region, die für ihre raue Landschaft mit steilen Hügeln, tiefen Tälern und eindrucksvollen Klippen bekannt ist.
Insgesamt sind rund 3500 Höhenmeter zu bewältigen – ein Profil ganz nach dem Geschmack von Klassikerspezialisten. Das spektakuläre Finale mit einem 700 Meter langen und zehn Prozent steilen Schlussanstieg bis zur Ziellinie könnte für weitere Veränderungen im Gesamtklassement sorgen. (ram/sda)