Zwei Jahre nach Gino Mäder und im Jahr nach dem Tod von Muriel Furrer kommt erneut ein junger Rennfahrer bei einem Sturz in einer Abfahrt ums Leben. Samuele Privitera erlag im Spital den Verletzungen, die er sich beim Unfall auf der 1. Etappe der Aostatal-Rundfahrt zugezogen hatte.
Andere Fahrer, die mit ihm unterwegs waren, berichteten gegenüber der «Gazetta dello Sport», dass die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Sturzes fast 70 km/h betragen habe. «Das war die hässlichste Szene, die ich je erlebt habe», sagte einer.
Privitera war bergab wahrscheinlich von einer Bodenwelle von der Strasse abgeworfen worden. Er verlor seinen Helm und prallte mit dem Kopf heftig auf, mutmasslich gegen ein Tor oder ein Eisengeländer. Der 19-Jährige erlitt eine sehr schwere Kopfverletzung und einen Herzstillstand. Den Ärzten gelang es, ihn wiederzubeleben. Doch im Spital hörte das Herz von Samuele Privitera für immer auf zu schlagen.
«Wir sind sehr traurig, aber wir glauben, dass wir alles getan haben, um die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten», sagte Rennleiter Filippo Borrione der Zeitung. Die 2. Etappe von heute Donnerstag wurde ersatzlos gestrichen.
Der Giro della Valle d'Aosta gilt als wichtige Rundfahrt für den Nachwuchs. In der jüngeren Vergangenheit trugen sich etwa Pavel Sivakov, Lenny Martinez oder der Schweizer Kilian Frankiny in die Siegerliste ein.
Samuele Privitera träumte ebenfalls von einer Zukunft als Profisportler, von Siegen und der Tour de France. Nun endete das Leben des Fahrers vom Hagens Berman Jayco Cycling Team jäh und viel zu früh.
«Seine Freude, sein Geist und seine Freundlichkeit waren immer ein helles Licht in jedem Raum, in dem er sich gerade aufhielt. Ihn zu verlieren, ist unbeschreiblich erschütternd», schrieb Teamchef Axel Merckx. (ram)