Annemiek van Vleuten hat mit einem eindrücklichen Sieg in der 7. Etappe das Leadertrikot der Tour de France Femmes erobert. Die niederländische Ex-Weltmeisterin war in den Vogesen hoch überlegen.
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Die 39-jährige Topfavoritin hatte sich am ersten von drei Anstiegen, dem Petit Ballon, gemeinsam mit Landsfrau Demi Vollering abgesetzt. Diese liess sie hinauf zum Col de Platzerwasel stehen. Sie fuhr die zweite Rennhälfte alleine an der Spitze, wobei sie ihren Vorsprung kontinuierlich ausbaute und nach 127 Kilometern in Le Markstein mit dreieinhalb Minuten vor Vollering siegte.
Van Vleuten sprach im Interview von einer Achterbahnfahrt der Gefühle, nachdem sie in den vergangenen Tagen noch krank war. «Das ich dann in diesem Stil gewinnen kann, ist unglaublich und wunderschön», sagte sie. «Ich bin eine, die immer angreift und nicht bis auf den letzten Anstieg darauf wartet», führte sie aus. Ihr Ziel sei es gewesen, so viel Vorsprung wie möglich auf die anderen herauszufahren.
In der Gesamtwertung kam es in dieser schweren Etappe erwartungsgemäss zur grossen Zäsur. Van Vleuten ist neu im Maillot Jaune, sie hat 3:14 Minuten Vorsprung auf Vollering, auf Rang 3 liegt mit 4:33 Minuten Rückstand die Polin Kasia Niewiadoma.
Die Genferin Elise Chabbey klassierte sich rund elf Minuten zurück auf Rang 15. Im Gesamtklassement liegt sie als beste Schweizerin damit weiterhin auf Platz 10. Diesen zu verteidigen dürfte für Chabbey, eine Teamkollegin der drittklassierten Niewiadoma, das persönliche Ziel sein.
Am Sonntag wird die Tour entschieden, wenn auf der letzten Etappe noch einmal 2500 Höhenmeter bewältigt werden müssen. Auf dem Weg wartet unter anderem der Ballon d’Alsace und das Ziel befindet sich nach 123 Kilometern am Ende der sehr steilen Super Planche des Belles Filles.
Zum zweiten Mal hat Remco Evenepoel das Eintagesrennen im Baskenland gewonnen. 47 Kilometer vor dem Ziel in San Sebastian trat er an einem Anstieg so energisch in die Pedalen, dass ihm niemand folgen konnte – auch nicht Tadej Pogacar.
Der Zweite der Tour de France stand ebenso am Start wie der Schweizer Gino Mäder oder Jai Hindley, der Sieger des diesjährigen Giro d'Italia. Sie alle konnten jedoch nicht um einen Podestplatz kämpfen. Evenepoel gewann mit zwei Minuten Vorsprung vor dem Franzosen Pavel Sivakov, der Belgier Tiesj Benoot wurde Dritter.
🫶 REMCO AND THE BASQUE CROWS
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Solosiege sind Evenepoels Spezialität. Auf diese Art gewann der 22-jährige Belgier im Frühling auch den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Die Tour de France bestritt Evenepoel nicht, kurz zuvor gewann das Ausnahmetalent das Abschlusszeitfahren der Tour de Suisse in Vaduz und wurde im Kampf gegen die Uhr belgischer Meister.