Drama kurz vor dem Ziel – Brand gewinnt die Tour de Suisse Women
Die Entscheidung um den Tages- und um den Gesamtsieg fiel erst auf den letzten 150 Metern der Rundfahrt. Lucinda Brand und Kristen Faulkner hatten sich auf dem Weg von Tiefencastel hinauf zur Lenzerheide vom Rest abgesetzt und machten beide Wertungen unter sich aus. Die Niederländerin Brand fuhr von vorne dem Sieg entgegen und hatte diesen auf sicher, als sich die bisherige Gesamtleaderin Faulkner in einer engen Kurve auf den Asphalt legte.
Neff erneut beste Schweizerin
Brand, die vor der Etappe mit vier Sekunden Rückstand Rang 2 belegte, gewann die Bergankunft in Lantsch/Lenz und schliesslich mit 17 Sekunden Vorsprung auch die Gesamtwertung. Sie hatte schon am Samstag zum Auftakt in Vaduz gewonnen.
Beste Schweizerin wurde – wie in jedem Teilstück zuvor – auch in der 4. Etappe Jolanda Neff. Die Mountainbike-Olympiasiegerin belegte mit 1:26 Min. Rückstand Rang 10. In der Gesamtwertung schaffte es Neff als beste Schweizerin auf den guten 5. Platz.
Aufstieg in die World Tour
Die Organisatoren zogen ein positives Fazit. Nach der Premiere mit zwei Etappen im Vorjahr fand die Tour de Suisse Women in diesem Jahr an vier Tagen statt. «Dass die amtierende Weltmeisterin die dritte, gebirgige Etappe in Chur nach einer spektakulären Schlussphase im Fotofinish gewonnen hat, belegt die Qualität des Rennens», sagte der Sportdirektor der Tour, Ex-Profi David Loosli.
Das Engagement der Schweizer Veranstalter wird vom Weltverband UCI belohnt. Im kommenden Jahr gehört die Tour de Suisse erstmals zur Women's World Tour, der höchsten Kategorie von Rennen, bei der sämtliche Profi-Topteams am Start sind. «Dass wir dieses Ziel ab Start bei Null innerhalb von zwei Jahren erreicht haben, erfüllt uns mit Stolz», hielt Tourdirektor Olivier Senn fest. Es sei von Anfang an das Ziel gewesen, die Tour de Suisse im World-Tour-Kalender zu etablieren.
Für Senn steht nach Beobachtungen unterwegs und Rückmeldungen der Partner fest, dass sich der Einsatz für eine Frauen-Tour gelohnt hat. «Es ist richtig und wichtig, dass wir die Frauentour endlich realisiert haben. Jetzt geht es darum, das Rennen über die kommenden Jahre zu konsolidieren und unsere gesamte Organisation auf die Durchführung einer Tour de Suisse für Frauen und Männer auszurichten.» (ram)
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