Eine Überdosis Kokain beendete das Leben des schillernden Radstars Marco Pantani. Zwanzig Jahre ist das mittlerweile her und nochmals fünf Jahre vorher erlebte «Elefantino» ein einschneidendes Erlebnis, das die weitere Karriere prägte.
Pantani konnte 1998 – als bislang letzter Fahrer – im gleichen Jahr den Giro d'Italia und die Tour de France gewinnen. 1999 war er drauf und dran, erneut die Italien-Rundfahrt für sich zu entscheiden. Pantani trug die Maglia Rosa des Gesamtführenden, als er zwei Etappen vor dem Ende ausgeschlossen wurde. Beim Bergfloh aus Cesenatico war ein zu hoher Hämatokritwert gemessen worden, ein Hinweis auf EPO-Missbrauch.
Nun ermittelt die Staatsanwältin aus Trient im Fall. Sie geht laut Rai dem Gerücht nach, wonach die Camorra einen Giro-Sieg Pantanis wegen Wettgeschäften verhindern wollte. Patrizia Foiera ermittle im Auftrag der Anti-Mafia-Behörde, wird berichtet.
Die Staatsanwältin habe konkrete Hinweise erhalten, dass die Camorra versucht habe, einen Sieg des «Piraten» zu verhindern. Diese Hinweise erhielt Foiera, als sie am Freitag den gemäss Rai-Angaben «berühmt-berüchtigten» Kriminellen Renato Vallanzasca in einem Gefängnis besucht habe.
Marco Pantani war nach dem Giro-Ausschluss zunächst für zwei Wochen gesperrt worden. Auf die Tour de France im selben Jahr verzichtete er, im Jahr darauf konnte er in Frankreich zwei Etappen gewinnen. Es waren die letzten Erfolge in seiner Karriere, die Marco Pantani 2003 beendete. (ram)