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Marsaglia zu Franzoso-Tod: «Müssen aufhören, schöne Worte zu schreiben»

Alpine Skiing: Lake Louise Audi FIS Ski World Cup - Downhill - Men Nov 26, 2022 Lake Louise, Alberta, CAN Matteo Marsaglia of Italy during men s downhill race in the FIS alpine skiing World Cup at Lak ...
Matteo Marsaglia 2022 in Lake Louise.Bild: www.imago-images.de

Weltcupsieger Marsaglia nach Franzosos Tod: «Müssen aufhören, schöne Worte zu schreiben»

Vor wenigen Tagen starb der 25-jährige Skirennfahrer Matteo Franzoso. Nun hat sich ein ehemaliger Teamkollege gemeldet – und sich entschuldigt.
20.09.2025, 17:0020.09.2025, 17:00
Melanie Muschong / t-online
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t-online

Matteo Marsaglia fuhr früher selbst über die Pisten. Der ehemalige Skirennfahrer war im Weltcup aktiv, gewann einst einen Super-G, und beendete seine sportliche Laufbahn 2023. Dennoch verfolgt der Italiener das Geschehen in seiner Branche noch intensiv. Nun hat sich Marsaglia zu dem Tod des italienischen Skirennfahrers Matteo Franzoso geäussert.

Der 25-Jährige war im Training in Chile schwer gestürzt und mit dem Kopf gegen einen Zaun geprallt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und ins künstliche Koma versetzt, ehe er zwei Tage später starb. Marsaglia schrieb nun auf Instagram zu einem schwarz-weissen Foto von Franzoso: «Ich muss dich um ENTSCHULDIGUNG bitten, ich bitte dich und alle jüngeren Menschen um Entschuldigung.»

Dann erklärte der 39-Jährige: «Denn wir müssen aufhören, schöne Worte zu schreiben und dann wegzuschauen. Die Schuld liegt bei uns, bei uns Athleten und ehemaligen Athleten, die wir erfahren und auf hohem Niveau sind, und bei dieser alten Mentalität, die uns im Kopf geblieben ist: ‹The show must go on›.»

«Sicherheitsstandards müssen mitziehen»

Marsaglia betonte, dass dies ein Ende haben müsse. Es sei an der Zeit, dass alle gemeinsam an einer Verbesserung der Situation arbeiten. Er appellierte an den Weltverband und schrieb, dass «die Messlatte für die Sicherheit so hoch wie möglich» gelegt werden müsse.

«Unser Sport entwickelt sich wie alle anderen auch schnell weiter, und diese Entwicklung wird niemals aufzuhalten sein, sondern die Sicherheitsstandards müssen mitziehen», so Marsaglia.

Der Weltverband FIS erklärte bereits in einem Statement nach dem Tod von Franzoso, dass die Sicherheit durch Gespräche und eine Risikoermittlung erhöht werden solle. Weiter hiess es: «Es ist nicht möglich, die mit dem alpinen Skisport verbundenen Gefahren vollständig zu beseitigen, aber durch Zuhören, Sensibilisierung und die Förderung eines Dialogs, der zu gemeinsamen Massnahmen führt, können wir die Risiken mindern.»

Im vergangenen Jahr starb die italienische Skirennfahrerin Matilde Lorenzi im Alter von 19 Jahren ebenfalls nach einem Trainingssturz.

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